GZ_Assling_2022_04

Unser Vater Andreas Possenig war Sägewerksarbeiter als er 1967 seine Maria, geborene Trojer, vom Gebreiterhof heira- tete und von Bannberg nach Assling kam. Sein Vater Florian Possenig stammte vom Bartler- hof in Thurn. Nach Hedwig kam am 28. Juli 1970 Hermann als zweites Kind zur Welt. 1973 folgte Schwester Rosmarie und Tate begann mit dem Bau des neuen Wohnhau- ses. Der Tate hat uns sehr gern gehabt und es war sehr traurig für alle, dass er 1977 nach kurzem Krebsleiden verstarb. Die Brüder Theurl vom Sägewerk Theurl habenMame und den Großeltern geholfen, dass wir im selben Jahr noch ins neue Haus einziehen konnten. So ist verständlich, dass Großvater „Voto“ Eduard Hermanns Vorbild wurde, der ihm sagte: „Hermann, tu fleißig arbeiten, sparen und mit den Füßen am Boden bleiben“. Von 1982 bis 1983 verstarben dann Großvater Eduard, Großtante Agatha und Oma Anna. Nach der Volks- und Hauptschule absolvierte Hermann die Lehre zum landwirtschaftlichen Facharbeiter bei Stocker Hans „Kuenzer“ und später die Maurerlehre beim Lehrherrn Libi- seller Willi. Der Präsenzdienst beim Bundesheer führte Her- mann auch an die burgenländisch-ungarische Grenze, wo er 1989 – kurz vor dem Fall des Eisernen Vorhangs – mit der Grenzsicherung beauftragt war. Bereits im Alter von 21 Jahren nahm er den Neubau des land- wirtschaftlichen Gebäudes inklusive Abriss des alten Futter- hauses in Angriff. Schon 1991 konnte er den Zwischenbau und 1993 den Stadel fertigstellen. 20 Jahre lang bewirtschaftete er das Feld und stellte Stiere und Ochsen im Stall ein. Da er die kleine Landwirtschaft im Nebenerwerb betrieb, arbeitete er bei verschiedenen Baufirmen und dann von 2000 bis 2014 als Leihar- beiter bei der Firma Maschinenring Osttirol. Von jedem Jahr wusste er noch zu erzählen bei welcher Baustelle er gearbeitet hatte. Hermann hat von 2000 bis 2011 beim Bodenschätzungs- team (FA Standort Lienz) als Grabarbeiter in ganz Osttirol mitgearbeitet. Im Winter war er viele Jahre als Kellner tätig, zuletzt 10 Saisonen auf der Moosalm beim Hochstein. Sein Humor und seine lustige Art wurden von vielen geschätzt und er war weithin bekannt und beliebt. In den letzten 7 Jahren war Hermann als Vollzeit-Produk- tionsmitarbeiter bei der Firma Theurl Holz beschäftigt. Er war ein verlässlicher, freundlicher und loyaler Arbeitskollege. So schloss sich der Kreis mit seinem Vater Andreas, da auch dieser bei eben diesem Sägewerk gearbeitet hatte. In seiner Freizeit war Hermann Mitglied bei mehreren Verei- nen. So trat er schon als Jungschütze der Warscher Schützen- kompanie bei und blieb dieser bis zuletzt treu als Mitglied seit 39 Jahren. Bei den Schützen übte er Funktionen als Kassier und Vereinskellner aus. Auch bei der Weggemeinschaft war er Schriftführer und Kassier. Besonders in Erinnerung bleibt wohl auch sein Mitwirken bei der Theatergruppe Bergland Assling, wo er sein komödiantisches Talent unter Beweis stell- te. Im Nachhinein betrachtet, kannten wohl viele seine nach außen gekehrten Seiten doch nur die wenigsten sein Inneres. Die isolierten Jahre mit Corona, die schwere COVID-Erkran- kung seiner Mutter und das Immer-Funktionieren-Müssen setzten ihm sichtlich zu. Nach mehr-wöchiger Behandlung im Krankenhaus Lienz kam leider alle Hilfe zu spät. Behalten wir Hermann in Erinnerung als herzensguten, fleißi- gen und aufrichtigen Menschen, der gerne gelacht und gesun- gen hat. Vielen hat er geholfen, er war außerordentlich groß- zügig zu seiner Familie, stets dankbar zu seiner Mame und stolzer Patenonkel von Josefin. Vor allem war Hermann ein gläubiger Mann, weshalb wir dar- auf vertrauen, dass er die Erlösung im Jenseits gesucht und gefunden hat. Hermann, danke für alles. Vergelts Gott allen für die überaus große Anteilnahme und den ehrenvollen Abschied. Hedwig Wurzer und Rosmarie Possenig Bild: Dina Mariner Seite 24 04/2022 Gedenken an Hermann Possenig „Gebreiter“ Grabstein Farbe Orion Blue abzugeben Maße: b: 80cm, h: 50cm Bei Interesse: 0676 5285243

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