GZ_Kals_2022_04

Umwelt & Natur Fodn Nr. 80 34 Kalser Gemeindezeitung 35 Zum Temperaturverlauf im Jahr 2021 Das Kalenderjahr 2021 erreichte in Kals eine Mitteltemperatur von 5,3° C und liegt somit um 0,1° unter dem Mittelwert von 1991-2020 (5,4° C). Von den 12 Monaten des Jahres 2021 waren 6 Monate untertempe- riert (besonders Jänner und Mai) und 6 Monate überdurchschnitt- lich warm (besonders Juni und September). • Der Winter 2020/21 (Dezember – Februar) war mit -3,3°C um 0,5°C untertemperiert (Jännermittel: -5,4C!). • Im Frühjahr 2021 (März – Mai) weist jeder Monat eine zu tiefe Mitteltemperatur auf, ganz besonders der Mai, sodass die Tempe- raturabweichung vom Mittelwert -1,8° beträgt. • Der Sommer 2021 (Juni – August) hat ein ziemlich durchschnitt- liches Temperaturmittel, wenn auch der Juni zu den wärmsten seit 1951 zählt. • Auch der Herbst 2021 (September – November) hat mit dem Sep- tember einen stark übertemperierten Monat; er liegt aber insge- samt nur um 0,5° über dem langjährigen Mittelwert. Lufttemperatur im Jahresverlauf 2021: Niederschlag im Jahresverlauf 2021: Der Temperaturverlauf 2021 in Kals am Großglockner mit Mittel- und Extremwerten. Jederzeit on- line abrufbar unter https://wiski. tirol.gv.at/hydro/#/24h -Nieder- schlag?station=113076 Grafik: HD-Tirol Quelle: ZAMG Die Niederschlagssummenkurve 2021 am Beispiel von Matrei in Osttirol mit Mittel- und Extrem- werten. Jederzeit online abrufbar unter https://wiski.tirol.gv.at/ hydro/#/24h-Niederschlag?sta- tion=113076 Grafik und Quelle: Hydrografischer Dienst Tirol Die Monatsübersichten 2021 für Tirol kurzgefasst: Jänner: Verbreitet deutlich überdurchschnittliche Nieder- schlagssummen und etwas zu kalt verläuft der Jän- ner 2021 in Nordtirol. In Osttirol beginnt das Jahr mit viel Niederschlag und tiefen Temperaturen. Die Wasserführung liegt im Berichtsmonat größtenteils im Bereich der langjährigen Mittelwerte. Im Jänner werden in Nordtirol überwiegend gleichbleibende, in Osttirol fallende Grundwasserstände registriert. Februar: In Nordtirol wird deutlich zu wenig Niederschlag ge- messen. DieMonatsmitteltemperaturen sind erhöht. Leicht überdurchschnittliche Niederschlagsmengen treten in Osttirol bei nur leicht „übernormalen“ Mit- telwerten der Lufttemperatur auf. In Folge der über- durchschnittlichen Temperaturen setzt die Schnee- schmelze ein, die Wasserführung liegt leicht über den langjährigen Mittelwerten. Im Februar werden überwiegend leicht steigende, auf tiefem Niveau liegende Grundwasserstände registriert. März: Im Außerfern und in den Kitzbüheler Alpen sowie um den Wilden Kaiser findet sich ein durchschnitt- liches Niederschlagsaufkommen. In weiten Tei- len Nordtirols bleibt das Niederschlagsgeschehen unterdurchschnittlich und in Osttirol ist verbreitet kaum Niederschlag zu verzeichnen. Im ganzen Land ist es zu kalt. Im Nordalpenraum werden in der Fol- ge unterdurchschnittliche Abflussverhältnisse be- obachtet, an den Gewässern des Alpenhauptkamms hingegen liegt die Wasserführung im Bereich mitt- lerer Verhältnisse, in Osttirol liegt sie zum Teil auch deutlich darüber. Im März werden landesweit sta- gnierende bis leicht steigende Grundwasserstände registriert. April: Der April 2021 verläuft im ganzen Land deutlich zu trocken und zu kalt. Die kühle und trockene Witterung hat überwiegend unterdurchschnittliche Abflussverhältnisse zur Fol- ge. In Nordtirol werden unterdurchschnittliche, in Osttirol überdurchschnittliche Grundwasserver- hältnisse beobachtet. Mai: Auch der Mai 2021 bleibt deutlich zu kühl und bringt verbreitet leicht überdurchschnittliche Nieder- schlagsmonatssummen. Mit Ausnahme der Drau werden überwiegend unter- durchschnittliche Abflüsse beobachtet. In Folge der kühlen Witterung bleibt insbesondere in den höher gelegenen Einzugsgebieten des Alpenhauptkamms die Wasserführung deutlich unter den langjährigen Mittelwerten. Wie bei den oberirdischen Gewässern sind auch im Grundwasser in Osttirol über- bzw. in Nordtirol unterdurchschnittliche Verhältnisse zu beobachten. Juni: Zu trocken und deutlich übertemperiert präsentiert sich der Juni 2021. Die in Folge der hohen Temperaturen einsetzende Schneeschmelze führt zu einer überdurchschnittli- chen Wasserführung in den Gewässern des Alpen- hauptkamms. Bis auf wenige Ausnahmen werden im Juni neue Jahreshöchststände beim Grundwasser und bei den Quellschüttungen registriert. Juli: Überdurchschnittlich niederschlagsreich bei durch- schnittlichen Temperaturen verläuft der Juli 2021. Im Juli können verbreitet deutlich erhöhte Abfluss- frachten beobachtet werden. Am 8. und 17. des Mo- nats prägen markante Hochwasserereignisse das Abflussgeschehen. Starke Niederschläge führen in Nordtirol im Inntal östlich des Ziller, Zillertal und Brixental, sowie in Osttirol im Iseltal zu neuen Jahreshöchstständen im Grundwasser. August: In Nordtirol, vor allem imUnterland, etwas zu feucht, in Osttirol recht durchschnittlich überregnet und im ganzen Land ~ 1°C zu kühl war der August 2021. Die Abflussfrachten sind im Berichtsmonat größten- teils als deutlich überdurchschnittlich zu bewer- ten. Vor allem am 8. und am 16. des Monats wer- den durch intensive Niederschläge kurzandauernde aber durchaus markante Hochwasserspitzen ver- zeichnet. Im gesamten Bundesland werden für die Jahreszeit überdurchschnittliche Grundwasserver- hältnisse beobachtet. September: Der September 2021 ist nahezu im ganzen Land zu trocken, besonders im Nordtiroler Oberland und in Osttirol. Die Monatsmitteltemperaturen liegen rund +1° bis +2° über den Vergleichswerten von 1991 – 2020. Im Berichtsmonat liegen die Abflüsse größ- tenteils im Bereich der langjährigen Mittelwerte, an einzelnen Pegeln wird auch eine unterdurchschnitt- liche Wasserführung beobachtet. In ganz Tirol werden von Anfang bis Ende Septem- ber sinkende Grundwasserverhältnisse beobachtet.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3