GZ_Thurn_2022_04

Seite 18 G EMEINDE Aus dem Chronikarchiv von Marian Unterlercher und Raimund Mußhauser Vor 130 Jahren - 1891 Lienzer Zeitung vom 18. Juli 1891: Zur Friedhofsfrage Am Dienstag fand eine commissionelle Besichtigung des Terrains nördlich von der St. Michaelskirche am Rindermarkt statt, welches zur Anlage des neuen Friedhofes mit in Aussicht genommen ist, da man hofft ihn dort bedeutend bil- liger anlegen zu können, als im Pfarr- anger. Von den Herren Vertretern der Behörde wurden Einwendungen vom Sanitären und technischen Standpunkt gegen diesen Platz nicht erhoben. Der Hochw. Herr Dekan und Stadtpfar- rer gab dem Wunsche Ausdruck, den Friedhof doch näher bei der Pfarrkir- che anzulegen, da dies der Pietät mehr entspreche und der Geistlichkeit durch eine entferntere Anlage eine schwere Aufgabe zufalle. Die Vertreter der Ge- meinden Patriasdorf und Thurn erklär- ten, auf diesem Platze nicht mitthun und lieber einen eigenen Friedhof errichten zu wollen. Die Gemeinden wären in erster Reihe für eine Vergrö- ßerung des alten Friedhofes, welcher aber vom Herrn k.k. Bezirksarzt vor- weg als unstatthaft erklärt wurde, da nicht der nöthige Raum vorhanden ist. - Nun werden zunächst Pläne und Vor- anschläge über die Anlage am Rinder- markt gemacht werden. – Dann wird 1927: Glockenweihe bei St. Andrä. Im Hintergrund der erweiterte und 1901 neu eingeweihte Friedhof. Die Gemeinde Thurn beteiligte sich am Projekt. Foto: unbekannt endlich die Platzfrage entschieden und der Bau in Angriff genommen werden. Zur Erläuterung: Der alte Friedhof rund umSt. Andrä war zu klein geworden. Seit den 1870er- Jahre befasste man sich daher inten- siv mit der Erweiterung. Auch Thurn war in die Beratungen einbezogen. Die Variante Rindermarkt jedenfalls lehnte man ab. Lieber hätte man selber einen eigenen Friedhof angelegt. Aber dazu kam es nicht. Man einigte sich auf die Erweiterung in Patriasdorf Richtung Nordwesten. 1901 wurde der neue Friedhof eingeweiht. Der alte verfiel zusehends und wurde im Zusammen- hang mit dem Bau des Bezirkskrieger- denkmals aufgelassen. Auf dem Bild anlässlich einer Glockenweihe 1927 sind die Arkaden des neuen Friedhofs zu sehen, in dem seither die Thurne- rinnen und Thurner bestattet werden. Vor 70 Jahren - 1952 Erstkommunion 1952: Die Thurner Mädchen mit weißen Schürzen. V.l.: Katharina Reiter, Martha Forcher, Martha Mußhauser, Anna Possenig (Bartler), Marianne Unterwe- ger, Anna Brunner, Hedwig Rohracher, Frieda Lublasser. Die Thurner Burschen. V.l.: Peter Moser, Klaus Possenig, Viktor Zeiner, Franz Possenig, Alois Mühlburger (Bartler). Fotos: unbekannt

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