GZ_Leisach_2022_03

24 Flurkreuz/Wegkreuz Hofkreuz Gedenkkreuz „Wechselnde Pfade, Schatten und Licht. Alles ist Gnade, fürchte dich nicht.“ Nach meinem letzten Bericht konnte ich auf- grund der Rückmeldungen die Liste vervoll- ständigen. In der Gemeinde Leisach gibt es 26 Kreuze. Franz Tagger hat gemeinsam mit dem Feriengast Rudi Ciwinski aus Berlin vor ca. zwölf Jahren alle fotografiert und doku- mentiert. Absoluter „Grenzgänger“ ist das Dapra Kreuz, auf der KG Leisach gelegen knapp an der KG-Grenze Schrottendorf. in dieser Ausgabe möchte ich mich dem Pfeifer Kreuzl widmen Idyllisch, mitten in den „Bachlfeldern“ gelegen, kennt wohl fast jeder dieses Wegkreuz, führt doch die große Prozession zu Fronleichnam über die Felder hin zum zweiten Altar beim Pfeifer Kreuz. Schon im 18. Jahrhundert ist dieses Weg- kreuz auf alten Karten ersichtlich. Laut Katasterauszug dürfte es am alten Römerweg gelegen sein und die Kirchengeher von Bannberg an der Weggabelung, früher existierte an dieser Stelle noch einen Steig, zur Kirche nach Leisach geleitet haben. Sepp Kalser erzählt mir, dass das Kreuz auf dem Bachl Acker in den 30er-Jahren ein offener Kasten mit einem Vier-Nagel-Typus Herrgott war. In den 60er-Jahren wurden die Seiten des Kastenkreuzes geschlossen. Zu dieser Zeit dürfte es auch ein wenig versetzt und der Corpus getauscht worden sein. Er nimmt an, dass der seltene, der Romanik entstammende Vier-Nagel-Typus dargestellte Jesus am Kreuz, einem der fahrenden Händler in die Hände fiel, die vielfach zu der damaligen Zeit auf der Suche nach alten Schätzen waren. Bis zum 13. Jahrhundert wurde der Gekreu- zigte mit einer königlichen Krone und parallel gestellten Füßen dargestellt. Erst danach ersetzte man die königliche Krone durch eine Dornenkrone, die Füße waren von da an überkreuzt und wurden nur noch von einem Nagel durchbohrt. Der bislang vor dem Längsbalken stehende Körper hing nun schwer am Querbalken. Nach dem Bau des Moosetal-Liftes in den 70er-Jahren wurde von Peter Kalser (1910- 1995) der heute noch existierende Altar auf- gemauert, um die Aufrichtung für die Prozessionen zu erleichtern. Gleichzeitig wurden beim Kreuz und auch oberhalb davon, mehrere Birken gepflanzt. Die Pflege Foto: GH 2022 Foto: Sepp Kalser Foto: Sepp Kalser

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