GZ_Virgen_2022_02

30 Energie – Umwelt Virger Zeitung CO 2 frei. Zum Glück gibt es wun- derbaren Ersatz, wie die eigene Komposterde. Praxis-Tipp: Kompost ist das Gold des Gartens! Wer kompostiert, wird mit fruchtbarer Erde und ge- sunden Pflanzen belohnt. Und man muss weniger gießen, düngen und Schädlinge bekämpfen. Buntes Treiben im Garten und am Balkon Wir freuen uns, wenn es im Früh- ling draußen zwitschert und summt. Was wir nicht hören, ist, dass die Zahl der Insekten in den letzten 30 Jahren um über 70 Pro- zent zurückgegangen ist. Das be- deutet auch weniger Nahrung für Vögel und andere Kleintiere. Durch umweltbewusstes „Garteln“ können wir Lebensraum schaffen! Zum Beispiel durch das Setzen von insektenfreundlichen Pflanzen, durch das Anbringen von Insek- tenhotels und mit einem „unaufge- räumten“ Garteneck, wo Wiesen- blumen, Sträucher & Co. unge- hindert wachsen können. Her- bizide, also chemische Unkraut- bekämpfungsmittel, sollten im Garten überhaupt nicht zum Ein- satz kommen. Unkraut kann hin- gegen durch eine dichte Bepflan- zung in den Beeten vermieden wer- den, oder durch hübsche Fugen- füller, wie die trittfeste römische Kamille. Praxis-Tipp: Überdenken Sie Ihr Beleuchtungskonzept! Künstliche Lichtquellen irritieren viele nacht- aktive Tiere. Am besten bleibt der Garten nachts dunkel. So können Sie auch den Sternenhimmel viel besser genießen. Unser Klima verändert sich. Wer genau hinschaut, bemerkt das auch im eigenen Garten. Beim Pflanzen, Anbauen und Pflegen gibt es deshalb einiges zu beach- ten – nicht zuletzt, um dem Klima etwas Gutes zu tun. Ob im Sommer, mit zunehmen- den Hitzerekorden, oder im Win- ter, der von Temperaturschwan- kungen geprägt ist – die Folgen des Klimawandels werden immer spür- barer. In der Land- und Fortwirt- schaft muss man Lösungswege fin- den, um sich an die neuen Bedin- gungen anzupassen. Und auch im eigenen Garten oder am Balkon gibt es langfristig kein „weiter wie bisher“. Wer seinen grünen Dau- men klimafreundlich einsetzen möchte, achtet beim „Garteln“ auf den bewussten Umgang mit Wasser, Boden und der Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Wertvolle Ressource Wasser Heißere Tage und weniger Regenfall machen Wasser zu einem knappen Gut. Der sparsame und gezielte Ein- satz mit dieser wertvollen Ressource ist für alle guten Gärtner:innen ein Muss. Das fängt schon bei der Wahl der Pflanzen an. Aber wie erkenne ich, ob eine Pflanze mit Trockenpe- rioden umgehen kann? Besonders die Blätter zeigen, wie widerstands- fähig eine Pflanze ist. Nämlich, wenn diese fleischig und dick, grau- grün oder mit Blatthaaren bedeckt sind. Zudem gilt, je länger und stär- ker die Wurzeln sind, desto besser kann sich eine Pflanze mit Wasser versorgen. Pflanzen wie Lavendel, Salbei, Spargel oder Echinacea sind Wasserkünstlerinnen und trotzen der Sommerhitze. Praxis-Tipp: Gießen Sie mit gesam- meltem Regenwasser statt Trink- wasser und setzen Sie vermehrt trockenheitsresistente Pflanzen. Außerdem: Mulchen spart Wasser und schützt das Bodenleben. Mit beiden Beinen am Boden Ein gesunder Boden ist unsere Le- bensgrundlage und jene von Pflan- zen und Tieren. Außerdem spei- chert er Wasser und entlastet da- durch das Kanalnetz. Bei der Bodenpflege im Garten ist es be- sonders wichtig, diesen ganzjährig bedeckt zu halten, sei es durch Be- pflanzung oder durch Mulchen. So wird der Boden vor Wasser- und Winderosion geschützt. Außerdem ist Bodenschutz auch immer Kli- maschutz, da im Boden Kohlen- stoff gespeichert wird. Oberstes Gebot beim klimafreundlichen „Garteln“ ist deshalb der Verzicht auf torfhaltige Gartenerde. Denn der Torfabbau zerstört wertvolle Moor-Lebensräume und setzt große Mengen an gebundenem Den Garten klimafit machen KLIMABÜNDNIS Foto: © Klimabündnis Oberöster- reich / Georg Wiesinger

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