GZ_Dölsach_2022_02

Februar 2022 Dölsacher Dorfzeitung Seite 5 und nun wußte man auch, daß die liebe Zwerglstadt nichts anderes als römische Unterflurheizungen waren. Nach verschiedenen privaten Grabungen setzte mit Prof. R. Egger im J. 1912 die wissenschaftliche Grabungsarbeit ein. In den Jahren 1931 bis 1934 konnte E. Swoboda Eggers Arbeiten fortführen, nachdem der Lienzer Museumsverein sich dafür eingesetzt hatte, daß das Österreichische Archäo- logische Institut, für welches beide Herren arbeiteten, die Leitung übernehmen möge. Seit 1950 werden jeden Sommer die Grabungen fortgesetzt, und zwar mit schönen Erfolgen. Einzelheiten darüber dürfen hier übergangen werden, weil sie von den jeweiligen Grabungsleitern in den „Osttiroler Heimatblättern“ und in Fachschriften veröffentlicht sind. Aguntum zählt zu den ausgedehntesten und interessantesten Ausgrabungsgebieten in Österreich. Leider wird sich wegen der inzwischen erfolgten Verbauungen vieles nicht mehr hervorholen lassen, weil gerade in Richtung Nußdorf-Debant der Stadtkern vermutet wird. Die etwas lange Ausführung über die Römer und das Municipium ClaudiumAguntum ist insofern gerechtfertigt, weil es auf dem Gebiet Alttirols nur zwei Römerstädte gegeben hat, nämlich Tri- dentum (Trient) undAguntum. Alles andere waren nur Mansiones oder Mutationes. Somit ist Agun- tum heute die einzige Römerstadt Tirols. Der Debantbach, welcher die Grabungsstätte imWesten begrenzt und zugleich die Gemeindegrenze von Dölsach bildet, hat mit der seinerzeitigen Flußbettverlegung in diesem Falle der Gemeinde Dölsach glückhaft wenigstens zu einem Teil einer echten Römerstadt verholfen, was auch im neuen Gemeindewappen ausgedrückt ist.

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