GZ_Schlaiten_2021_12

Dezember 2021 ‘ s Blattl Seite 29 Die Unterlagen über das Neuhäusl- Anwesen, bzw. Ruep reichen über 200 Jahre zurück. Christoph Gruber und Dorothea Hofferin kamen um 1762 von Glanz nach Schlaiten zum Jörl. Von den zwei ältesten Söhnen übernimmt Thomas (der ältere) das Jörl-Anwe - sen. Der jüngere Bruder Rupert kam zum Neuhäusl. Der heutige Hausna- me Ruep stammt daher sicher vom damaligen Besitzer Rupert Gruber (1761 - 1835). Aus dem Familiennamen Gruber wurde in der Zwischenzeit der Name Ingruber. Der nächste Neuhäuselbe- sitzer war Sohn Thomas Ingruber, (1819 - 1905). Er durfte den Hof nach dem Tod des Vaters im Jahre 1835 aber erst nach seiner Volljährigkeit übernehmen. Trotz Erwerb von kleineren Liegen - schaften von den Nachbaranwesen (Eggerte vom Mayrhofe und Petitzl- feld vom Unterkasperer) blieb das Neuhäuslgut eine kleine „Keusche“. Ohne Zuverdienst konnte eine Fami - lie nicht überleben. Thomas Ingruber war von Beruf Fassbindermeister. Der Überlieferung nach war er im Al - ter vollkommen erblindet. Bereits im Jahre 1870 übergibt Thomas das Neuhäuslanwesen an seinen ältesten Sohn Johann. Johann (1844 - 1879) war mit Regi - na Mitterer verheiratet. Sie stammte vom Tschwabelebauer in Leisach. Johann Ingruber übergibt das Bach- oder Neuhäusl im Jahre 1878 seiner Ehefrau und stirbt am 06.04.1879. Die Witwe Regina Mitterer verkauft das Bach- oder Neuhäusl mit Futter- haus, Gartl, Mühle, Eggerte, Acker, Mahd und Petitzlfeld im Jahre 1881 um 1669 Gulden und 76 Kreuzer an Alex Warscher aus St. Johann i. W. Alex Warscher verkauft das Neu - häusl mit den zugehörigen Grundstü- cken noch im selben Jahr wieder an die ledige Bauerntochter Anna Ingru- ber um 1741 Gulden und 50 Kreuzer. Anna Ingruber (1846 - 1920) war die Schwester vom früheren Besitzer Johann Ingruber. Damit gelangte das Neuhäusl-Anwesen wieder in den Besitz der Fami- lie Ingruber. Die neue Ei - gentümerin Anna Ingruber heira- tete 1883 Paul U n t e r m e ß n e r vom Untermeß - ner in Schlaiten. Anna, das ein- zige Kind dieses Ehepaares, geb. 1885 starb im Al- ter von nur 3 Jah- ren. Laut den weiteren Aufzeichnungen erfolgte im Jahre 1902 eine unklare Übergabe des Neuhäuslgütls. An- geblich vermachte Paul Untermeß - ner das Anwesen seiner Schwägerin Elisabeth Ingruber gegen Abhalt für sich und seine Frau Anna um 1800 Seilbahnen und Materialaufzüge in unserer Gemeinde Hofchronik N uhäusl bzw. R ep - Famili nchronik Warscher Im Kataster von 1859 sind die Bauparzellen der einzelnen Hofstellen eingetragen: Ingruber Thomas - Neuhäusl (52), Lercher Helene - Moar (51), Hatzer Josef - Ober - fotz (46), Gantschnig Balthauser - Unterfotz (43), Brugger Johann - Wegscheider (39), Pedarnig Peter - Unterkasperer (47) und Greinhofer Josef - Oberkasperer (49); Besitzverhältnisse Neuhäusl lt. Kataster 1859 8 Parzellen gesamt, davon 2 Bauparzellen. Die Fläche der 4 Ackerparzellen betrug 100 Klafter bzw. ca. 0,4 ha. Die beiden Parzellen (Wiese und Weide) hatten eine Fläche von 1262 Klafter, bzw. 0,45 ha. Die Hoffläche war damit insgesamt 0,87 ha. Die Mühle (Bp. 53) vom Neuhäusl war - wie der Großteil der weiteren Parzellen - auf der anderen Seite des Schlaitenbaches. Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude beim Neuhäusl war seit jeher zusammengebaut. Ausbau und Sanierung erfolgte erst durch die Familie Warscher.

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