GZ_Assling_2021_12

Seite 28 12/2021 lich sein wird. Auch die derzeitige Erschließung von Bauland in Thal, für ca. 50 Wohneinheiten, erhöht diesen dringenden Bedarf an Naturraum. Wir haben an der Schattseite z. B., weit weg vom Dorf, nur zwei Forstwege, am Sturzelbach und bei der Luggauer Brücke. Einzig die Siedlung Römerweg hat mit der Straße Richtung Bannberg und Burgfrieden eine gute Möglichkeit in die Natur zu kommen. In den Raum gestellte Lösungsansätze für die Zukunft könnten für mich sein:  Mehrere grüne Inseln (kleine Parks) mit Sitzmöglich- keit und Bepflanzung im unmittelbaren Dorfbereich. Diese könnte auf Flächen, wenn auch noch nicht verfügbar aber ins Auge gefasst, in Bereichen wie Schmieder Feld, Areal alter Sägewerkstandort, bei neuem Baulandflächen, …, sein. Nur eine kleine Randnotiz - ehemalige Bankln bei der Aue, hinter der Fabrik und beim Jugendheim wurden vor kurzer Zeit kaputt und ersatzlos entfernt. Wir haben auch bis heute noch keinen vernünftigen Dorfplatz.  Bei neuen Wohnraumwidmungen sollten solche Naturflä- chen großzügiger eingeplant werden. Dies muss bei unseren aktuellen Grundpreisen noch möglich sein. Tollten wir in meiner Kindheit noch als große Kinderschar durch die Gärten unseres Dorfes, so werden die Gärten heute als private Inseln angelegt und dies immer mehr mit Einfriedungen und wenn möglich auch noch mit Sichtschutz. Es hat sich viel verändert und eine neue Wohnkultur hat sich entwickelt. Neue Dorfbewohner nehmen am Dorfleben kaum mehr teil. Kleine Parks wären vielleicht eine Chance, dass Begegnungen stattfinden könnten.  Planung eines Naturlehrweges (mit Schautafeln, Natur- teich, Neupflanzungen, ….) am Bergfuß auf der Schattseite, vom Schwimmbad abwärts bis zum Drausteg bei der Bahn- unterführung und auf der anderen Drauseite wieder retour und absolut getrennt vom Radtourismus. Die wenigen kleinen noch vorhandenen Auwaldflächen im Dorfbereich haben höchsten Wert. Diese sind am tiefsten Punkt des Tales, geschützt von künstlichen Lärmquellen, haben den höchsten Wert für Flora und Fauna und somit für uns einen sehr hohen Erholungswert. Diese Naturräume dürfen in Zukunft nicht mehr verbaut werden.  Wir haben in Osttirol mit der REVITAL eine österreich- weit renommierte Firma mit 45 Mitarbeitern, welche für Naturraumplanungen (Erholungsräume) prädestiniert wäre. Für mich ein absolutes Muss und der wichtigste und wertvoll- ste Lösungsansatz!  Die Produktionsgeräusche unseres Paradebetriebes Sägewerk Theurl haben sich durch ständig steigende Produk- tion logischerweise immer mehr erhöht. In den Sommermona- ten wurde dieses Jahr zusätzlich bereits auch samstags ab sechs Uhr produziert. Ca. 2/3 des Firmengeländes sind schon mit Trockenhallen, Hobelwerk und Lagerhallen schalltech- nisch gut abgedeckt. Vielleicht wäre es möglich, den geräuschintensiven Bereich von Werkszufahrt und Rundholz- logistik Richtung zentralem Dorfkern schalltechnisch zu opti- mieren.  Einen reinen Fussgängersteg in Mittewald als Ersatz des vom Hochwasser 2018 zerstörten Steges. Der südseitig aufge- lassene Radweg bleibt für die Flussbetreuung aufrecht und wäre somit für die Mittewalder Bevölkerung, abseits vom stark frequentierten Radweg, als Naturraum erreichbar und nutzbar. Die Drau wurde die letzten Jahre nach dem Hochwas- ser unter großem Aufwand renaturiert, sie wird sich rasch erholen und könnte an der Ufersüdseite wunderbar als Natur- raum genutzt werden. Es ist höchst an der Zeit, mehr an die ansässige Bevölkerung zu denken und nicht nur touristische Infrastruktur im Auge zu haben. Es ist derzeit sogar schon sehr wertvoll, dass wir in Thal künstliche Grünflächen wie den Fussballplatz mit Schwimm- bad unserer sehr aktiven Sportunion, sowie den Naturgarten Vitalpinum haben. Aufgrund der aktuellen Bautätigkeit und der Vorstellung, dass dies nur annähernd in dieser Geschwindigkeit weitergehen könnte, werden uns in wenigen Jahrzehnten nur noch die stei- len Schutzwaldflanken an der Schattseite und sonnseitig Rich- tung Höhenstraße übrigbleiben. Der Mensch wird in Zukunft im älter und er wird mit immer besseren Hilfsmitteln (E-Rollator, E-Rollstuhl, !?) unterwegs sein. Der Generation unserer Kindeskinder sagt man bereits eine Lebenserwartung von 100 Jahren voraus. Ich darf gerade mein einjähriges Enkelkind Luis ins Leben begleiten und mache mir so meine Gedanken, wie unser Lebensraum an der Talsohle in wenigen Jahrzehnten, bzw. im 22. Jahrhundert aussehen wird. Wir (Politik, Behörden, Wirtschaft,…) können es bereits heute mit verantwortungsvollen und nachhaltigen Entscheidungen beeinflussen. Edi Unterweger, Thal Fortsetzung: Lebensräume - der Mensch braucht Natur Erfolgreicher Schafzüchter Seit seinen Kindheitstagen am Niedertscheiderhof in Burg ist Peter Mairer mit Schafen vertraut. Eine besondere Liebe fand er vor fast 40 Jahren zu den „Walliser Schwarznasen“, einer sehr seltenen und markanten Schweizer Rasse. Charakteri- stisch sind die schwarzen Nasenpartien, die schwarze Augen- umrandung, Ohren, sowie Vorderknie bei ansonsten weißem Fell . Seit Mitte der 1990er Jahre schließlich züchtet Peter die- se edlen Tiere auf seinem Pachtgut in Oberthal mit großem Erfolg. Die Tiroler Züchter veranstalten regelmäßig Ausstel- lungen, bei denen die schönsten „Schwarznasen“ präsentiert und prämiert werden. Bei der Leistungsschau 2021, die im Oktober in Ellbögen stattfand, wurden den Preisrichtern, die aus dem Wallis, dem Ursprung dieser Rasse angereist waren, etwa 140 Zuchtschafe vorgeführt. Für unseren heimischen Züchter war das Ergebnis besonders erfreulich. Mit seinen aus- gestellten Tiere konnte Peter wieder beweisen, dass er ein besonders erfolgreicher Züchter ist. Er stellte nämlich zwei Siegertiere, unter anderem den Gesamtsieger bei den männ- lichen Tieren. Herzliche Gratulation und weiterhin viel Freude mit den Walliser Schwarznasen! SW

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