GZ_Thurn_2021_12

Seite 74 A LLGEMEIN Wohl für alle unerwartet verbreitete sich am 27. Oktober die Nachricht vom plötzlichen Ableben des Mo- arbauern und Alt-Bürgermeisters Viktor Zeiner. Nach einer Gehirnblu- tung wollte es das Schicksal, dass Viktor nicht mehr unter uns weilt. Schauen wir noch einmal auf sein er- fülltes Leben zurück. Viktor erblickte am 15. Jänner 1945 beim Moar in Thurn als drittes von sechs Kindern das Licht der Welt. Seine Eltern Viktor und Berta, geb. Mußhauser, ermög- lichten ihren Kindern, die alle in eine schwere Zeit hineingeboren waren, ein sorgenfreies Aufwachsen im Kreise ei- ner Großfamilie mit Tanten und Onkeln auf dem Moarhof. Schon während der Volksschulzeit, die er in Thurn ver- brachte, entwickelte sich seine Liebe zur Natur und zur bäuerlichen Arbeit. Die Schule schloss er, wie er selber sagte, mit der „HK-Hans Kurzthaler- Matura“ ab. Anfang der 1960er-Jahre erbaute die Familie Zeiner ein neues Wohnhaus, in das sie 1962 übersiedelte. 1965 be- gannen die größeren Wegbauten in der Gemeinde und Viktor fand Arbeit als erster Gemeindeangestellter. Die Wur- zeln der gerodeten Bäume mussten gesprengt werden, so absolvierte er die Sprengbefugtenausbildung. Viele Natursteinmauern entlang der Straßen zeugen von seinem handwerklichen Können, die eingemeißelten Initialen „V.Z.“ erinnern uns an ihren Erbauer. Die wenigsten werden wissen, dass Viktor in seiner Jugend ein begeisterter Rodler war. Bei verschiedenen Rennen in ganz Osttirol heimste er Preise ein. Mit seinem Mitstreiter und Nachbarn Ludwig bastelte und probierte er viel bei den Rodeln herum. Ein großer Lebensabschnitt begann mit seiner Wahl zum Bürgermeister im Jahre 1984. 20 Jahre erfüllte er dieses Amt zum Wohle der Gemeinde bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2004. Darüber ist in dieser Zeitung an ande- rer Stelle zu lesen. Das Jahr 1970 brachte privat eine große Veränderung in Viktors Leben. In diesem Jahr heiratete er seine So- phia, geborene Schneeberger. Er hatte sie bei der Primiz des Priesters Anton Außersteiner 1968 in Oberlienz ken- nengelernt. Knapp zwei Jahre später, Viktor Zeiner † 27.10.2021 am 24. Oktober 1970, folgte die Trau- ung in St. Andrä durch den Onkel des Bräutigams, Pfarrer Josef Mußhauser. Das junge Paar nutzte die Zeit für den Besuch verschiedener Veranstal- tungen, Ausflüge und Bälle. In den Jahren 1972 bis 1978 stellte sich Kin- derglück ein und die Söhne Christian, Martin und Klaus erblickten das Licht der Welt. Nach dem Ableben seines Vaters im Jahre 1980 übernahm Vik- tor den elterlichen Hof. Das geräumige Haus wurde für die Gästebeherber- Viktor beherrschte das Errichten von Klaubsteinmauern. Im Hintergrund der Moarhof. Fotos: Raimund Mußhauser gung ausgebaut und bot vielen Gästen schöne Ferientage. Während sich Sophia fürsorglich um Familie, Hausgäste und Garten küm- merte, war Viktor von 1980 bis zur Übergabe an Sohn Christian im Jahre 2003 Bauer beimMoar. Den Hof bewirt- schaftete er mit viel Um- und Weitsicht. Besonders die Tschule bereitete ihm viel Freude. Lange Jahre, unterstützt durch seinen Schwiegervater Lipp, wurde die Almhütte saniert und so zu seinem Lieblingsplatz in der Pension. Viktor (rechts) im Kreise seiner Familie anlässlich der Goldenen Hochzeit im Herbst 2020. V.l.: Enkel Andreas, Sohn Christian, Schwiegertochter Irmgard, die Enkel Viktor, Matthias und Veronika, Ehefrau Sophia. Foto: Daniela Saiger

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