GZ_Thurn_2021_12

Seite 42 G EMEINDE Aus dem Chronikarchiv von Marian Unterlercher und Raimund Mußhauser Vor 140 Jahren - 1881 Vor 110 Jahren - 1911 Pusterthaler Bote vom 7. Oktober 1881: … Erst am letzten Freitag den 30. September sind auf einer Thurner Bergwiese, während der Hirt im Heue schlief, von 13 Stück dem Ignaz Tscher- nig (vulgo Niggler) in Thurn gehörigen Ochsen 10 Stück auf der steilen Wiese abgewalgen und weit in eine Thalriese niedergekollert. Sieben Stück blieben sofort todt, während die übrigen drei bedeutende Verletzungen davon tru- gen. Dem bedauernswerthen Eigen- thümer ist dadurch ein großer Scha- den erwachsen; vielleicht würde er ihn noch ertragen, hätte ihn nicht dies Jahr manch anderer schwerer Unglücksfall getroffen. So verwüstete der wilde Thurnerbach bei seinem Ausbruche im heurigen Frühjahre einen großen Theil seiner Felder und bedrohte sogar seine eigene Behausung, und bald darauf vernichtete Hagel die Feldfrüchte na- hezu ganz. Ein Unglück kommt selten allein, sagt ein altes Sprichwort und so ist ihm nach allen diesen Vorfällen vor Ein Almfoto aus dem Jahr 2006: Hirte Sepp Gander (rechts), Helfer Gernot Zei- ner, Hannes Schmidt und Philipp Stadler (v.l.). Foto: Raimund Mußhauser drei Tagen noch ein großes Schwein von einer Mauer herabgestürzt, wobei es sich das Genick brach und sofort todt blieb. Alle diese Vorkommnisse haben den sonst fleißigen und thätigen Mann nun nahezu an den Bettelstab gebracht, und allgemein bemitleidet man den Schwergeprüften. Tiroler Volksbote 16. Juni 1911: Am Ostermontage des heurigen Jahres sind die Hofgebäude des Bartlmä Rei- ter, Thaler in Thurn, bis auf die Grund- mauern niedergebrannt und Reiter beschloss, die Gebäude nicht wieder aufzubauen, sondern sein Anwesen zu verkaufen. Nach dem Gesetze wäre es nur in diesem Falle dem Eigenthümer oder einem Käufer erlaubt gewesen, den Hof zu verstückeln. Dazu ist es nun nicht gekommen. Ueber Bitten des Verbandes der Osttiroler Pinzgauer Viehzuchtgenossenschaften, der 39 Viehzuchtgenossenschaften und 900 der besten Züchter dieses Zuchtge- bietes vertritt, hat der Landeskulturrat den Thalerhof als Stieralpe angekauft. … Es ist sohin damit eine Fürsorge getroffen, dass der Hof einem außer- ordentlich wichtigen, gemeinnützigen Zweck dienlich sei … Foto: unbekannt

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