GZ_Thurn_2021_12

Seite 27 G EMEINDE Brände und feine Essige am Fuße der Riegersburg erzeugt. Bereits Ende der 1950er-Jahre wurde von Alois Gölles Senior der Grundstein für die heutige Manufaktur in Stang bei Riegersburg gelegt. Angefangen hat alles mit einer kleinen gemischten Landwirtschaft. Als einer der ersten in der Südoststei- ermark begann er mit der Kultivierung von Apfelbäumen. Früh erkannte man auch das Potenzial von vollreifen Früchten. War es früher noch üblich, das makellose Obst zu es- sen und die Reste zu brennen, schlug man bei Familie Gölles einen gänzlich anderen Weg ein. Nur das beste, sau- berste und reifste Obst findet den Weg in die Brennkessel. Destilliert wird nach dem traditionellen Doppelbrennverfah- ren, frei von Zusatzstoffen wie Zucker, Aroma- oder Farbstoffen. Bei Gölles gibt‘s nicht nur eine gute Ge- schmackspalette an Hochprozentigem und Essigkreationen, Alois Gölles hat auch den Apfel-Balsamessig erfunden. Anders als in Italien versuchte er Bal- samico aus Äpfeln statt aus Trauben herzustellen, sozusagen Balsamico auf steirische Art. So war die Essigverkostung noch vor der Schnapsverkostung im Rahmen einer sehr persönlichen Führung durch den besonderen Betrieb ein Highlight. Hier hatte man den Eindruck, dass Produkt, Qualität, Marketing und das Gesamterlebnis ein feines rundes Ge- samtbild abgaben. Der letzte Programmpunkt am Sonn- tag, dem 3. Oktober, nach einem fei- nen gemeinsamen Abendessen am Vortag in Feldbach, war der Besuch der Riegersburg. Die Riegersburg ... ... beschreiben zu wollen, würde jeden Rahmen sprengen. Diese Burg muss selbst erlebt, der Burgberg begangen und die Atmosphäre dieses Bauwerkes gefühlt werden. Vor ca. 350 Jahren, lange nach dem Mittelalter, gehörte die Riegersburg einer Frau. Das war etwas ganz Be- sonderes. Elisabeth Katharina Freifrau von Wechsler, verehelichte Galler, kurz die Gallerin genannt, war Herrin der Burg. Geschichten dieser gleichzei- tig streitbaren und sehr erfolgreichen Frau gaben mehrmals Anlass herzlich zu lachen. Die gemeinsam besuchte Greifvogel- schau hatte eine besondere Qualität, da man den Eindruck hatte, dass die Falkner eine besondere Beziehung zu den Greifvögeln aufgebaut haben. Nichts wäre einfacher für diese wun- dervollen Greifer, als den Weg in die uneingeschränkte Freiheit zu wäh- len. Tatsächlich schienen sie aber die Vorführung ihrer Flugkünste selbst in Auf der Riegersburg. Vorne hockend v.l.: Ursula Possenig, Angela Kollnig, Peter Possenig, Verena Preßlaber, Josef Gander, Alois und Dagmar Unterweger, Maria Wendlinger, Peter Unterfeldner. Stehend v.l.: Bgm. Reinhold Kollnig, Robert Niederbacher, Walter Wilhelmer, Gernot Obkircher, Claudia Wilhelmer, Sabine Obkircher, Birgit und Thomas Tschurtschenthaler, Werner Schmidt, Bernhard Kurzthaler, Roland und Waltraud Waldner, Monika Unterfeldner, Maria Schmidt, Alexandra Thaler-Gollmitzer, Irmgard Zeiner, Erich Gollmitzer, Christian Zeiner und Annemarie Unterfeldner.

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