GZ_Kals_2021_12

Menschen in Kals am Großglockner Fodn Nr. 79 72 Kalser Gemeindezeitung 73 Noch einmal zurück in die Zeit nach 1804 1774 führte Kaiserin Maria Theresia die sechsjährige Schulpflicht in Österreich ein. Nur 30 Jahre später kam es zum Bau der ersten Schule in Oberpeischlach. Der erste Lehrer war Simon Lenzer, Bauersmann beim Lenzer in Staniska. Angeführt um 1806. Also von 1806 – 1820. 2. Johann Paul Fischnaller, zugleich auch Aufseher unter dem Matreier Tauern. 1820 – 1840. 3. Johann Lenzer, Magisterlein. Lenzer in Staniska. 1840 – 1847. Als 9. Lehrperson in Oberpeischlach nennt die Chronik: Anna Tinkl, Aushilfslehrerin. Geb. am 27. April 1859, gestorben am 28. Mai 1927.Niederarnig Kals. War 43 Jahre lang Volksschullehrerin in Kals, von 1909 bis 1919 hier. Sehr beliebt.“ Sie schrieb auf der Ansichtskarte von Oberpeischlach vom 28. XI. 10. „Mir geht es in Oberpeischlach gut u. hoffen ein frohes Wiedersehn.“ Die Karte ist geschrie- ben mit Feder und Tusche oder schwarzer Tinte, die Kleinbuchstaben sind gerade 1 mm hoch und die Buchstaben mit Ober- und Unterlänge 5 - 6 mm. Anna Tinkl war also von 1909 bis 1919 in Oberpeisch- lach Lehrerin. Sie müsste also den Abbruch der ers- ten Schule und wahrscheinlich auch den Bau der neuen Schule miterlebt haben. Chronist Obbrugger hat 1928 das neue Schulhaus auf der Titelseite un- ten sehr genau gezeichnet. Er bemängelt, dass keine Chronikaufzeichnungen vorhanden sind. So ist das Baugeschehen offenbar nicht aufgeschrieben oder dokumentiert worden. Kein erster Schultag in der neuen Schule ist bekannt. Vielleicht taucht irgend- wann einmal ein Brief auf, in dem ein paar Zeilen den Schulhausbau oder gar die neue Schule erwähnen. Das neue Schulhaus war für die damalige Zeit sicher ein großer Fortschritt und ein Grund zur Freude. Im Parterre ein breiter Gang für Garderabe und Abort und der Rest ein „großes“ Klassenzimmer mit gro- ßen Fenstern (doppelt). Im ersten Stock eine klei- ne Wohnung mit Klo Vorraum, Abstellraum, Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer mit feiner Täfelung und ein zum schlanken Haus passender Balkon. Das mit Schindeln gedeckte Dach relativ steil. Die Lehrer und Lehrinnen der „ersten Stunde“ wa- ren auf ihre Weise Pioniere und haben wohl Dank und Anerkennung verdient. Die letzte Bitte von Anna Tinkl auf ihrem Sterbebildchen sei uns allen zur dankbaren Erinnerung mitgegeben: Korrektur zum Artikel im Fodn Nr. 78 Im vorletzten Absatz des Artikels „Das Ende einer Ära“ von Warscher Vinzenz im Fodn Nr 78 auf Seite 61 hat sich bei der Übertragung ein Fehler eingeschlichen. HansWalder, ehemaliger Lehrer an der Schule inOber- peischlach, lebt nicht in Matrei, sondern in Meran. Erntedankfest (Fast) ganz so wie immer feierten wir heuer am 3. Oktober das Erntedankfest in Kals am Großglockner. Leider abgesagt werden musste das allseits beliebte Suppenfest, welches normalerweise die „Festl-Saison“ im Musikpavillon beendet. Die Fraktionen Burg und Unterburg richteten 2021 das Fest aus und organisierten nicht nur Jausenkistln, Zirbenbrotkörbe und eine Georgsstatue für die Verlosung nach der heiligen Messe, sondern banden und schmückten auch die außerordent- lich schöne Erntedankkrone. Die Jungbauernschaft/Landjugend übernahm die Dekoration der Pfarrkirche und gestaltete die hl. Messe mit. Die festli- che Prozession mit unserer Trachtenmusikkapelle, dem Chor, den Schützen, Fahnen- und Statuenträgern führte uns heuer wieder über Glor. Nach dem Segen, den uns unser Pfarrer Ferdinand Pittl spendete, fand am Kirchplatz die Verlosung der Preise statt und der Pfarrgemeinderat bot Suppen und Kuchen zum Verkauf an. Die Fraktionen steuerten auch Lebensmittel wie Kartoffel, Gemüse, Brot usw. zum Verkauf bei und so konnte, zusammen mit dem Pfarrgemeinderat, die ordentliche Summe von € 4.641 für das Kirchen- konto erwirtschaftet werden. Ein herzlicher Dank an alle, die bei diesem schönen Fest mitgewirkt und zum Gelingen beitragen haben! Bericht Marianne Rogl

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