GZ_Kals_2021_12

Menschen in Kals am Großglockner Fodn Nr. 79 56 Kalser Gemeindezeitung 57 216 Imker:innen haben ihren Honig aus der Ernte 2021 zur Bewertung eingereicht. Im Labor wurden die Honige von der Imkerschule Imst auf ihre Quali- tät geprüft, sowie sensorisch und optisch beurteilt. 180 Tiroler Honige haben es dann zur Prämierung geschafft, und die dafür verantwortlichen Imker:in- nen konnten in Kals am Großglockner die Preise entgegennehmen. Ennemoser Martin, Tiroler Ho- nig- und Trachtreferent, bedankte sich für die Teil- nahme an der Prämierung. Einerseits seien solche Prämierungen Motivation für die Imkerinnen und Imker, andererseits aber auch eine Möglichkeit, um die großartige Qualität der Tiroler Honige an die Öf- fentlichkeit zu bringen. Auch wenn der Honigdurch- schnitt in Tirol wegen der Wetterkapriolen erheblich unter den Erträgen der letzten Jahre liegt, ist Honig- referent Martin Ennemoser von der Qualität über- zeugt: „Tirol hat wieder sehr hochwertige Honige. Gerade die Vielfalt in unseren Gebirgsgegenden ma- chen unseren Honig zu etwas Besonderem.“ Die Honigprämierung wurde mit einer Aktion für „Licht ins Dunkel“ verbunden. Die eingeschickten Honige wurden zu einem Cuvee verarbeitet und in Gläser abgefüllt. Gegen eine Spende konnte man den „Tiroler Gold-Couvée“ bei der Veranstaltung in Kals erwerben. Die Etikette dafür wurde von Frau Sandra Püschl, einer Bewohnerin der Lebenshilfe in Matrei in Osttirol, gestaltet. Der gespendete Betrag wird dann im Zuge der ORF Aktion Licht ins Dunkel einem guten Zweck in Osttirol übergeben. In seiner Abschlussrede betonte Sebastian Bauern- feind die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kals. „Wir finden eine perfekte Infrastruktur vor, die uns zur Verfügung gestellt wird.“ Ebenso erwähnt er die vorbildliche Bewirtung durch den Ködnitzhof. „Keiner geht heute hungrig oder durstig nach Hau- se“, so der Obmann. „Die Bläsergruppe der Kalser Musik hat die Veranstaltung zu einem festlichen Akt gemacht, vielen Dank dafür“, so Bauernfeind weiter. Trotz der Einschränkungen und dem Mehraufwand aufgrund der Covid-19 Situation ist die Veranstal- tung vorbildlich verlaufen. Die Kalser Imker mit prämierten Honigen: Chris- toph Rud, Franz Bauernfeind, Manfred Green, Hans Groder, Michael Hanser, Alois Oberlohr, Walter Schuß, Siegfried Luhmann, Sebastian Bauernfeind, Hermann Mattersberger. Im Namen der RGO Bie- nenzucht und dem Tiroler Imkerlandesverband be- dankte sich Sebastian bei allen die zum reibungs- losen Ablauf der Tiroler Honigprämierung 2021 in Kals beigetragen haben. Alle Bilder zur Tiroler Ho- nigprämierung 2021 gibt es unter www.osttiroler-imker.at . Tiroler Honig Cuvee zugunsten Licht ins Dunkel Die Prämierten Imker/innen aus Kals mit den Gewinnern des Wildbienenhotels Turmblasen: Ein traditioneller Weihnachtsbrauch in Kals Die Weihnachtszeit naht, besinnliche Ruhe kehrt ein und erholsame Tage im Kreise der Familie stehen bevor. Was wäre jedoch Weihnachten ohne Musik? Der ein oder andere wird auf „Last Christmas“ ver- zichten können, dennoch weist weihnachtliche Mu- sik einen einzigartigen, einen besonderen Charme auf. Ein schönes Adventlied beginnt mit den Worten: „Sing‘ ma im Advent a scheane Weis, gånz a scheane Weis“, Stichwort Weis, jedes Jahr spielt eine Bläser- gruppe der Trachtenmusikkapelle Kals am Heiligen Abend nach der Christmette weihnachtliche Weisen auf, das Turmblasen. Dieser Brauch geht auf die Auf- gaben des Türmers zurück, der Türmer spielte Sig- nale und unterhielt die Menschen am Kirchenplatz. Nach der Abschaffung dieses Berufs etablierte sich die Tradition, an christlichen Festtagen vom Kir- chenturm zu musizieren. In Kals wird dieser Brauch gelebt, jedes Jahr ertönen weihnachtliche Lieder, in letzter Zeit auch moder- ne Stücke, vom Balkon der alten Schule am Heili- gen Abend. Nach der Christmette trifft man sich am Kirchenplatz, wünscht einander ein Frohes Fest und genießt die Klänge der Bläsergruppe – jedes Jahr ein Highlight. Nicht nur die Zuhörer:innen, auch die Musiker:innen genießen die einzigartige Stimmung und musizieren mit großer Freude beim Turmblasen. Nicht nur beim Turmblasen spielen Bläsergruppen auf, denn im Dezember finden insgesamt die meis- ten Spielereien, im Vergleich zu anderen Monaten, statt. Die Sonntags- und Feiertagsmessen werden von Bläsergruppen oder Singgemeinschaften mu- sikalisch umrahmt und dabei wird versucht, jedes Jahr neue Stücke zu arrangieren oder anzuschaffen. Das Einzigartige an weihnachtlichen Weisen ist der besinnliche Klang, der nur in der Weihnachtszeit er- tönt, deshalb ist die stressige Zeit rund um Weih- nachten auch für uns Musiker:innen beruhigend. Die Roraten in der Pfarrkirche, in Lesach und in St. Georg zählen zu den schönsten Messgestaltungen im Advent, dazu braucht es natürlich eine angemes- sene Vorbereitung und Probenarbeit. Zudem ist es wichtig, dass alle Musiker:innen pünktlich erschei- nen – ein weiser Musikant soll festgestellt haben: „Wenn ich vor der Rorate nicht schlafen gehe, kann ich auch nicht verschlafen.“ Im Advent gemeinsam zu musizieren und den Mit- menschen damit eine Freude zu bereiten, sind wohl die Gründe für uns Musiker:innen, weshalb wir uns dafür Zeit nehmen. Dies können wohl auch die ver- schiedenen Chor- und Singgemeinschaften aus Kals bestätigen, die natürlich auch dazu beitragen, dass die Weihnachtszeit so besonders und besinnlich in Kals ist – Danke an dieser Stelle an alle Mitwirkende von Singgemeinschaften, Chören, kleinen musikali- schen Gruppen sowie Bläsergruppen. Sing´ (Spiel´) ma miteinånd, wia´s da ålte Brauch, wia´s da guate ålte Brauch, werd´n ma stad und still, werd´n ma stad und still. In diesem Sinne wünscht die Trachtenmusikkapel- le Kals eine besinnliche Adventszeit, ein frohes Fest und alles Gute im neuen Jahr! Bericht Stefan Huter

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