GZ_Kals_2021_12

Menschen in Kals am Großglockner Fodn Nr. 79 54 Kalser Gemeindezeitung 55 zerschlagen“, so Bauernfeind. In den Tallagen gab es heuer wenig Waldhonig. Durch die Kahlschläge des Sturmtiefs „Vaia“ 2018 und wegen des starken Borkenkäferbefalls in den letzten Jahren fehle Triebsaft in den Wäldern, die Wetterkapriolen verhindern ebenso die Entwicklung der Läuse: „So kommt auch wenig Waldhonig in den Bienenstock. Trotzdem sind wir mit dem Ertrag zufrieden. Wir haben gesunde Völker eingewintert und hoffen auf bessere Jahre.“ Um langfristige Erfolge zu erzielen, appellierte der Bezirksobmann an die Landwirtschaft: „Wir müssen mehr zusammenarbeiten. Die Imker müssen die Arbeit der Landwirte wertschätzen und um- gekehrt.“ Einer der vielen Ehrengäste, die im Stüdl-Saal Platz ge- nommen hatten, war der VP-Landtagsabgeordnete, und Obmann des Raiffeisenverbandes Tirol ÖkR DI Hermann Kuenz. Auch in seiner Familie gibt es einen Imker, weshalb ihm bewusst sei, wie arbeitsintensiv die Imkerei ist. Als Obstbauer und Landwirt wis- se er die Arbeit der Imker sehr zu schätzen. Neben Kuenz waren viele weitere Ehrengäste anwesend. Ing. Konrad Kreuzer von der Landwirtschaftskammer und auch der Obmann der RGO Klocker Franz lobten die Arbeit der Imker und gaben ihr Versprechen ab, die Imkerei im Bezirk zu unterstützen. Der Direktor-Stellvertreter der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Lienz DI Thomas Zwischen- berger war ebenso unter den Ehrengästen, wie Alt- Bezirksobmann IM WL Klaus Steiner. Beide konnten später eine Prämierung für die eingereichten Honige abholen. Bienenzuchtobmann Bauernfeind ist sich sicher: „Ohne uns Im- ker hätte man das Bienensterben erst viel später bemerkt.“ Auf die Frage, ob die Honigbiene die Wildbienen verdrängen wird, ant- wortet er mit einem klaren Nein. Die beiden ergänzen sich schon seit vielen Jahrzehnten. Er richtete den Appell an alle Kolleg:in- nen: „Kümmert euch auch um die Wildbienen, legt Blumenwiesen an, pflanzt Sträucher und stellt Insektenhotels auf“. Im Zuge der Veranstaltung wurden unter anderem Carnica-Königinnen und ein eigens angefertigtes Insektenhotel in Form eines Honigglases ver- lost. Die Hauptpreisgewinnerin spendierte das Insektenhotel der Bienenzucht Ortsgruppe Kals am Großglockner für den in Planung stehenden Bienenwanderweg. Der Obmann der Kalser Imker, BWF Rud Christoph, zeigte sich erfreut und gab sein Versprechen, das Insektenhotel in den geplanten Bienenweg zu integrieren. Bezirksobmann BWF WL Bauernfeind Sebastian mit dem exklusiven Wildbienenhotel Honig- und Tracht Referent von Tirol En- nemoser Martin, nahm die Verleihung der Prämierungen vor Präsident des Österreichischen und Tiro- ler Imkerbundes bei der Festansprache Tiroler Honigprämierung 2021 erstmals in Osttirol Perfektes Herbstwetter und ein Blick auf den verschneiten Großglockner bei blauem Himmel ließen die Strapazen schnell vergessen. „Willkommen im Tal, wo zum Frühstück das Glocknergold auf’s Brot gestrichen wird“, begrüßte der gebürtige Kalser Bienenwirtschaftsmeister und Wanderlehrer Bauernfeind Sebastian seine Kolleg:innen und die geladenen Gäste aus allen Bezirken Ti- rols. Die Prämierung wird seit elf Jahren vom Tiroler Landesverband der Im- ker abgehalten, Osttirol war heuer erstmals Gastgeber für die Siegerehrung. „Der Johann-Stüdl-Saal ist bis zum letzten Platz gefüllt“, ergänzte Sebastian Bauernfeind, Bezirksobmann der RGO-Bienenzucht Osttirol, stolz. Bürgermeisterin Erika Rogl zeigte sich erfreut über die hohe Teilnehmerzahl. In Ihrer Begrüßung betonte sie die Wichtigkeit der Imkerei für die Arten- vielfallt und Biodiversität. „Die Kalser Imker leisten eine wertvolle Arbeit in der Gemeinde. Mit dem Bienenwanderweg entlang des Arnigerweges ist ein weiteres interessantes Projekt der Kalser Imker in Planung“, zeigt sie sich erfreut. „Wo auch immer es geht, werden wir die Imker unterstützen“, so die Bürgermeisterin weiter. Ebenso schätze sie Honig als wichtiges und wert- volles Lebensmittel. Die Honigernte war allerdings bescheiden. „Der viele Schnee hat die Ent- wicklung im Frühjahr hinausgezögert. Der Sommer war kurz und die Hagel- niederschläge im Sommer haben die Blüten der Almrosen und Himbeeren Bericht Sebastian Bauernfeind Bilder: Foto EXPA/ Huter Lukas In Kals hat am Sonntag, 24.Oktober, die Tiroler Honigprämierung stattgefunden. Über 200 Teilnehmer:innen aus ganz Tirol nahmen die teils lange Anreise ins Glocknerdorf auf sich. Gastgeberin Bürgermeisterin Erika Rogl, mit dem Kalser Imkerobmann BWF Christoph Rud, seinem Stellvertreter Alois Oberlohr, dem Präsidenten des Österreichischen und Tiroler Imkerbundes Ing. Reinhard Hetzenauer, RGO Bienenzucht Be- zirksobmann BWM WL Sebastian Bauernfeind und seinem Vorgänger Altobmann IM WL Klaus Steiner „Als Imker haben wir viel Verantwor- tung. Wir produzieren Lebensmittel und müssen uns dadurch auch an ge- setzliche Vorgaben halten. Genau da- rum geht es in einem Bewerb wie der Honigprämierung. Gesetzliche Vorga- ben der Etikettierung, Einhaltung der Hygienemaßnahmen und das Erfüllen der Anforderungen sind Teil der Be- wertung. Nur wer alle Vorgaben er- füllt, kann mit einer Prämierung in Bronze, Silber oder Gold rechnen“, leitete der Präsident des Österreichi- schen und Tiroler Imkerbundes, Rein- hard Hetzenauer, zur Prämierung über.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3