GZ_Kals_2021_12

Wirtschaft & Tourismus Fodn Nr. 79 40 Kalser Gemeindezeitung 41 unglückte. Das diesjährige Rennen quer über die Alpen begann auch heuer wieder in Salzburg am Gaisberg auf 1.275m und endete erstmals im Zellersee auf einem Floss. Dazwischen lagen 12 Turn- point (Wendepunkte), die angeflogen, werden mussten. Es waren dies: Kleinarl - Hahnenkamm 1.633m - Raifing/Chiemsee - Lermoos 990m - Säntis - Fiesch - Genfersee - Mont Blanc 4.714m - Piz Palü 3.901m - Kronplatz 2.258m - Schmittenhöhe 1.950m – Zellersee. Früher endete das Rennen immer an der Küste in Monaco. Christian Maurer aus der Schweiz hat das Rennen nach 8 Tagen und 6 Stunden gewonnen (sein siebter X-Alps Sieg). Den zweiten Platz belegte sein Landsmann Patrick von Känel vor dem Grazer Simon Oberrauner. Sie erreichten das Ziel am Zellersee einen Tag später. Rang vier und fünf ging an zwei Franzosen. Hart umkämpft war auch der sechste und siebten Rang. Der Dolomitenmann Teilnehmer und aus Oberösterreich stam- mende Paul Guschlbauer und der Allgäuer Manuel Nübel standen am Vorabend noch am 2.275m hohen Kronplatz in Südtirol. Un- günstiges Wetter war vorausgesagt. Denkbar schlecht, denn unter diesen Bedingungen den Tauernhauptkamm zu überfliegen, ist schon eine besondere Herausforderung. Manuel und sein Team GER I beschlossen, zu Fuß durchs Pustertal in Richtung Staller Sat- tel (2.052m) aufzubrechen. Sie marschierten die ganze Nacht durch das Antholzer Tal zum Obersee und weiter ins Defereggental und erreichten gegen 9.00 Uhr den Weiler Ratzell oberhalb von Hopf- garten. Manuel startete dort mit seinem Gleitschirm trotz böigem Nordwind. Er querte das Iseltal hoch über Moos und versuchte um den Roten Kogel herum nach Kals zu gelangen. Zur gleichen Zeit war auch Paul Guschlbauer nach nächtlichem Aufstieg auf das das Gsiesertörl (2.217m) bereits in der Luft und flog mit seinem Gleit- schirm über St. Jakob und das Virger-Törl in Richtung Bonn-Matrei- er Hütte. Beiden Piloten ging es darum, ihre Luftliniendistanz nach Zell am See in der noch verfügbaren Zeit möglichst zu verringern, denn das Rennen endete an diesem Tag um 11.30 Uhr. Nachdem X-Alps per Live-Tracking auch am PC-Bildschirm zu se- hen war, verfolgte ich Manuels Position hoch über Großdorf und konnte ihn gleichzeitig vom Balkon aus beobachten, wie er im starken Sinkflug hinter dem Bergerhof lande- te. Manuel Nübel nutzte die noch ver- bleibenden 20 Minuten bis zum Ren- nende und lief in Richtug Moaralm. Knapp unterhalb der Teischnitzbach- brücke endete für ihn das Rennen. Paul Guschlbauer musste fast zeit- gleich oberhalb des Strumerhofes in Matrei bei starkem Nordwind im stei- len Hangwald notlanden. Zum Rennende am Freitag um 11.30 Uhr fehlten Manuel Nübel lediglich 39,1 km (Rang 6) und Paul Guschlbau- er 43,5 km (Rang 7) errechnete Luft- liniendistanz nach Zell am See. Eine Top- Leistung, die die beiden Sportler am letzten Renntag bei widrigem Wet- ter hier im Hochgebirge der Hohen Tauern erbrachten. Leistungsüberblick Manuel Nübel: Zurückgelegte Strecke 2.262,3 km, da- von 568 km zu Fuß in 95,3 Stunden und 1.694 km Flugdistanz mit dem Gleitschirm in 45,4 Stunden. Erreich- te Flughöhe 3.690m. Flugdurchschnitt 45 km/h, und zu Fuß 4,57 km/h wobei die Fußwegstrecken ja überwiegend bergwärts zu bewältigen waren. Eine packende und spannende Sport- veranstaltung von Red Bull. Sie wird im Juli 2023 zum elften Mal ausgetra- gen und wieder auf den Bildschirm im Internet zu Hause erlebbar sein. Der härteste Gleitschirm-Wettkampf der Welt endete für den Allgäuer Manuel Nübel auf der Moaralmstraße. Nur 40 km vor dem Ziel in Zell am See. Er belegte damit den sechsten Platz. Bericht Peter Gruber Alpenumrundung endete in Kals Manuel Nübel war einer von 32 Teilnehmern des X-Alps Rennen 2021. Bei diesem internationalen Sportwettbewerb für Gleitschirmteams geht es da- rum, mit dem Gleitschirm oder zu Fuß ab Salzburg die Alpen innerhalb von 12 Tagen zu umrunden. Jede Benutzung von Bergbahnen, Fahrzeugen oder anderen Hilfsmitteln ist verboten. Aus Sicherheitsgründen ist eine Ruhe- pause zwischen 22:00 und 5:00 Uhr einzuhalten. Weiters sind der Rettungs- fallschirm, zwei Signalraketen, Smartphone, Klettersteigset, Lawinensonde und der Satellitentracker (zur Datenübertragung der jeweiligen Flugposi- tion) verpflichtend. X-Alps wird alle zwei Jahre im Juli ausgetragen und kann per Live Tracking rund um die Uhr per Internet auch zuhause mitverfolgt werden. Erfinder dieses Wettkampfes war der Kunstflieger Hannes Arch, der vor wenigen Jah- ren im Gössnitztal in der Hochschobergruppe mit seinem Helikopter ver-

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