GZ_Gaimberg_2021_12

18 18 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Allgemein i i Num er 70 - Dezember 21 schiedenen Gründen weiß man, dass eine Zwischen - stufe auf dem Weg vom mit - telhochdeutschen -ei- zum modernen mundartlichen -oa- der Laut -oi- war. Ein „fremdes“ (slawisches oder romanisches) -oi- , das in dieser Phase ins Deutsche übernommen wurde, machte dann die oben skizzierte Ent - wicklung mit. So spricht man etwa die südmährische Stadt Znojmo (deutsch Znaim ) in Tschechien in den Mundarten des Weinviertels bis auf den heutigen Tag als Znoam aus, woraus die Wiener dann in der Umgangssprache Znām machten, genau wie die Lien - zer in ihrem Stadtdialekt aus Goamberg ein Gāmberg . Nur am Rande sei erwähnt, dass Gaimberg mit Geinberg , dem Namen einer vor allem wegen ihrer Therme weitum bekannten Ortschaft im ober - österreichischen Innviertel, nicht verwandt ist. Letzteren spricht man auch nicht mit -oa- aus. Er geht ebenfalls auf einen Personennamen zu - rück, doch auf einen altdeut - schen, wie aus dem ältesten urkundlichen Beleg (1130 de Geginberge ) ersichtlich ist. Der Weisheit allerletzter Schluss? Warum so viele Ortsnamen in Österreich auf Personen - namen zurückgehen, seien es nun slawische oder germa - nische, lässt sich heute nicht mehr sagen. Vielleicht waren es Bauern, die als Erste in der betreffenden Gegend siedel - ten, oder Männer, die über sozialen Einfluss verfügten, etwa weil sie einer Sippe oder einer Gruppe vorstanden. Auch muss unser Goj oder Gojin nicht zwingend ein Sla - we gewesen sein, denn es ist auch denkbar, dass Deutsch - sprachige einen slawischen Namen führten (so wie viele von uns einen lateinischen oder hebräischen Vornamen tragen). Die oben gestellte Frage nach der Weisheit letz - tem Schluss muss jedenfalls wohl mit einem Nein beant - wortet werden. Wenn wir anhand weniger mittelalterli - cher Belege einen Ortsnamen deuten, dann gleichen wir letztlich - so hat es ein Kolle - ge von mir einmal formuliert - jemandem, der in ein Ne - benzimmer durch ein Schlüs - selloch hineinschaut. Zwar kann er einiges erkennen, aber es ist nur ein Ausschnitt, der Großteil bleibt ihm ver - borgen. Und das Verborgene sind in unserem Fall etwa weitere frühe schriftliche Belege für den Namen, die im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen sind und die wir für dessen Deutung deshalb nicht nutzen können. Was bleibt ist ein Erklärungs - versuch für einen Ortsnamen, der wissenschaftlichen Kri - terien standhält, sprich: So könnte es sich bei seiner Ent - stehung zugetragen haben. Hubert Bergmann (hubert.bergmann@oeaw.ac.at) Den Beschenkten wird das Buch sofort nach der Erscheinung kostenlos zugestellt. Die Geschenks- idee Von einst bis jetzt 29,90 (inkl. 5% MWSt.) GESCHENK- GUTSCHEIN Für alle Gaimberger/innen und Gaimberg-Freunde GESCHENK- für das erste „Gemeindebuch Gaimberg“ Format 23,5 x 28,5 cm, 342 Seiten, reichlich bebildert Der Gaimberger Ortschronist Franz Wibmer hat in jahrelanger Recherche mit Unterstützung von Mitarbeitern/innen ein um- fassendes Werk über die Gemeinde Gaimberg zusammengestellt. Dieses erscheint nun im Jänner/Feber 2022 im Verlag Osttiroler Bote. Das von der Gemeinde Gaimberg unterstützte Buch ist zu einem Verkaufspreis von nur 29,90 € erhältlich. Einen Gutschein als Weihnachtsgeschenk erhalten Sie ab sofort zum genannten Preis im Verlagshaus des Osttiroler Bote, Schwei- zergasse 26, 9900 Lienz. Unser Gemeindebuch als Weihnachtsgeschenk! Es ist leider so, dass unser Gemeindebuch nicht mehr zeit - gerecht vor Weihnachten käuflich erworben werden kann. Es gibt aber die Möglichkeit, es trotzdem zu Weihnachten zu schenken und zwar in Form eines Gutscheines. Es ist gut vorstellbar, dass vor allem Eltern ihren auswärts le - benden Kindern oder anderen Angehörigen damit eine Freu - de bereiten wollen. Allgemein bekannt ist ja, dass sich die „Ausgewanderten“ meist mehr für ihre ehemalige Heimat interessieren. Als Beschenkte werden natürlich auch noch andere in Frage kommen. Das durch die finanzielle Unterstützung der Gemeinde mit 342 Seiten sehr preisgünstige Buch beschert sicher viel Freude, vor allem, wenn man sich auf einem der vielen Fotos selber sieht und jedenfalls viele Bekannte. Das Auffrischen von Erinnerungen (viele gute) fördert natürlich nebenbei die Beziehung zu den Schenkenden und zur - vielleicht nur vorübergehend verlassenen - Heimat. Das Angebot der ko - stenlosen Zustellung ist übrigens beachtlich und somit ein weiterer Grund, das günstige Angebot zu nützen! Das Buch kann im Laufe des nächsten Jahres voraussichtlich im „Mesner Hofladen“ in Gaimberg und im „Dolomiten - markt“ in Lienz gekauft werden. Franz Wibmer Diskutiere nie mit jemandem, dessen Fernseher größer ist als sein Bücherregal. (Emilia Clarke - britische Schauspielerin)

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