GZ_Leisach_2021_12

her. Auch nach der Übergabe an Wolfgang halfen sie so gut es ging noch mit. Im Dezem- ber 2018 verstarb Gertraud und hinterließ in der Familie eine große Lücke. Die Geschichte des Angerlehofes: 1810 kaufte Peter Duregger von seinem Bruder Johann (Bauer vom Klausmoar) das Angerfeld mit Schupfe und Stall und wohnte dort, bis er 1813 ein neues Wohnhaus mit Stall und Heulage errichtete. Er ehelichte Anna Hochfeichter vlg. Stöffler, aus dieser Ehe entstammten sechs Kinder. Der älteste Sohn Balthauser übernahm den Hof und hei- ratete 1850 Anna Huber aus Bannberg. Von den sieben Kindern wurde die jüngste Tochter Rosalia Angerlebäuerin. Sie heiratete 1891 Georg Mascher (Veidlbauer) und von den fünf Kindern (eines starb im gleichen Jahr) bekam Sohn Michael den Hof. In erster Ehe mit Fran- ziska Kreuzer (Bachler) verheiratet (ein Sohn), ehelichte er nach ihrem Tod Maria Tiefen- bacher (Schlossberg). Die gemeinsame Toch- ter Gertraud heiratete 1959 Franz Hanser (Huebersohn) und übernahm 1970 den Hof. Von den fünf Kindern erhielt Wolfgang 2009 den Angerle und bewirtschaftet ihn seither gemeinsam mit Georg, wobei ihn auch seine Geschwister Arthur und Beatrix, sowie die Nichten und Neffen tatkräftig unterstützen. Warum und wann wurde das kreuz errichtet: Franz hat die starke Vermutung, dass ein Unfall von Balthauser der wahrscheinliche Grund für die Errichtung des Kreuzes am Angerlehof war. Dieser verlor 1879 bei der Holzarbeit durch eine Musel einen Fuß. Der Umstand, dass Balthauser sich seit der Ver- letzung in einem Ziehwagen zur Sonntags- messe nach Lienz in die Klosterkirche ziehen ließ, zeugt von einem tiefen Glauben und würde so die Vermutung untermauern. Das Kreuz stand ursprünglich etwas näher am Hof, auf Höhe des Gemüsegartens, flan- kiert von zwei Fliedersträuchen. Bereits 1975 hat Georg als Bub den Herrgott neu gestri- chen und das Kastenkreuz hergerichtet. Bei der Hoferschließung 1989/90 versetzte man das Kreuz ein Stück weiter westlich. Gleich- zeitig renovierte Georg das Corpus Christi sowie das Kastenkreuz von Grund auf neu. Das Dach wurde mit Lärchenschindeln einge- deckt und auch die Stirnseite erneuert. Seit- her umrahmen auch drei Birken das Hofkreuz beim Angerle. Kein Zufall, meint Beatrix, stehen doch genau diese, im Schlager und Heimatfilm „Drei weiße Birken, in meiner Heimat steh‘n“ von Hans Albin aus dem Jahre 1961, für eine tiefe Heimatverbunden- heit. Bis zu ihrem Ableben war Gertraud diejenige, welche die Pflege des Kreuzes überhatte. Jetzt kümmert sich Georg darum, aber auch Beatrix mit Familie schauen drauf. Wenn Franz und die Pflegerin den Angerle- hof aufsuchen, dann wird ganz sicher auch beim Kreuz nach dem Rechten geschaut. 27 kategorie: Hof/Gedenkkreuz Aufbau: ein überdachtes Kastenkreuz mit Rückwand von oben bis zum Querbalken, INRI über dem Quer- balken, umrahmt von drei Birken Corpus: weiß getüncht, himmelwärts schauend, Lendentuch durch doppelte Kordel gehalten Gabriela Huber Herbst 2021. Fotos: GH

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