GZ_Sillian_2021_12

25 BLICK Ein Chronik Hinter diesen Namen steht die wechselvolle Geschich- te eines alten Sillianer Wirtshauses. Durch Kauf, Schenkungen und Erbschaften ging der Besitz durch viele Hände und veränderte sein Ausse- hen, doch Doppelhaus mit Torbogen und Stallungen blieben lange Zeit ein typisches Merkmal. Viele Jahrzehnte hindurch pulsierte rund um den „Rie- ser-Gasthof“ das Leben von Sillian und der Region, heute ist es um dieses Haus ruhig geworden. Nichts bleibt wie es ist. Schon seit Jahren erleben wir, dass Wirtshäuser in Tirol, aus welchen Gründen auch im- mer, schließen. Dies traf auch auf einen Sillianer Tradi- tionsbetrieb zu, das Hotel Post . Etwas westlich des Sillianer Marktplatzes liegt nördlich der B 100 das ehemalige Hotel Post . Im Osten, durch eine Straße zur Pfarrkirche getrennt, grenzt das alte Gerichtsgebäude (heute Apotheke) an, weiter östlich, viele Sillianer erinnern sich noch, stand bis 1972 das Paprionhaus (heute Raikagebäude). Historiker sind der Meinung, dass dieser Ortsteil am Fuße des Kirchhügels gemeinsam mit der Pfarrkirche zu den ältesten von Sillian gehört. Die einst so wich- tigen Gasthöfe nördlich der B 100 wie der „Oberbäck – Pichler“, der „Schwarze Adler“, das „Weiße Rössl“ und der Gasthof „Rieser“ boten den aus den Tälern kommenden Marktfahrern und ihren Tieren Unterkunft. Zur Geschichte des Hotel Post Eine erschöpfende Behandlung der Geschichte des Hotel Post ist im Rahmen dieses Berichtes nicht mög- lich. Über Besitz- und Erbverhältnisse gibt es unter- schiedliche Aufzeichnungen. Meine Ausführungen beziehen sich hauptsächlich auf die Bedeutung des Postgasthauses in neuerer Zeit, - erst um 1800 ent- wickelte sich die Gastronomie in der Art, wie wir sie heute kennen. Ein Blick zurück zu den Anfängen Die Entstehungsgeschichte liegt im Dunkeln, sie reicht historisch gesehen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Aus mir vorliegenden Aufzeichnungen geht folgendes her- vor: Eine frühe urkundliche Erwähnung nennt NiklasWinpa- cher (1477) als Besitzer des Gutshofs, der „Winpacher Hofstatt“ - einer gemauerten Behausung. Sein Sohn Christof Winpacher bekleidete 1511, 1513, 1520 das Amt des Landrichters in Sillian. Im Jahre 1548 geht die gemauerte Behausung als Fürpfand an die Pfarr- kirche zu Sillian, die sie 1555 an Georg Scharlinger verkauft. Schließlich erwirbt sie 1603 Andrä Tagger , HOTEL POST Von „Winpacher und Scharlinger über Rieser zum Hotel Post“ Ansicht vom „Gasthof Post“ (1889) – damals „Golde- ner Huf“ „Gasthof Post“ mit Nebengebäuden; Tiroler Kunstver- lag, Ibk.

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