GZ_Dölsach_2021_11

Seite 22 Dölsacher Dorfzeitung November 2021 vom Notariat Mag. Roland Hausberger übermittelt. Dieser Tauschvertrag ist erforderlich, damit die mit 1. Jänner 2021 erfolgte KG-Grenzänderung zwischen der Gemeinde Dölsach und der Gemeinde Iselsberg- Stronach im Bereich der „Alten Iselsbergstraße“ grundbücherlich durchgeführt werden kann. Dem- nach überträgt die Gemeinde Dölsach an die Ge- meinde Iselsberg-Stronach (Öffentliches Gut) die Grundstücke 739, 740, 742, 744, 746 und 747, alle KG Iselsberg, im Gesamtausmaß von 2.708 m2 und erhält in das Öffentliche Gut die Grundstücke 737, 740, 741 und 743, alle KG Göriach, im Gesamtaus- maß von 1.739 m2. Die einzelnen Tauschobjekte sind trotz ausgewiesener Flächendifferenz gleichwertig, sodass von keiner Seite eine Aufzahlung begehrt noch bezahlt wird. Nach Beratung stimmt der Gemeinderat dem vorlie- genden Tauschvertrag vom Notariat Mag. Roland Hausberger (AZ: 10154/Mag.F/T) einstimmig zu. Der Bürgermeister schlägt vor, nachstehende, vom Tiroler Gemeindeverband ausgearbeitete Resolution im Zusammenhang mit der Gefährdung der Almwirt- schaft durch denWolf zu unterstützen. Diesbezüglich führt Vize-Bgm. Martin Mayerl aus und bringt gegen- ständliche Problematik auf den Punkt. Nach weiteren Wortmeldungen spricht sich der Gemeinderat ein- stimmig dafür aus, nachstehende Resolution zu unterstützen: Die Berglandwirtschaft und insbesondere die Alm- wirtschaft ist von besonderer Bedeutung für den Alpenraum und für unser Bundesland Tirol. Sie leistet einen unschätzbaren Beitrag zum Schutz unseres Lebens- und Wirtschaftsraums und ist unverzichtbar für Landwirtschaft, Wirtschaft, unsere Gäste und vor allem die Tiroler Bevölkerung. Tirol braucht die Almen Die Bewirtschaftung der Almen und Bergweiden stellt nicht nur eine wichtige Futtergrundlage für die viehhaltende Berglandwirtschaft dar. Almwirtschaft schützt vor Naturkatastrophen wie Erosionen und Lawinen und schafft damit die Voraussetzung für die Besiedelbarkeit vieler Talschaften. Die Almwirtschaft erzeugt hochwertige Lebensmittel, ist bedeutsam für Gesundheit und Wohlergehen der Nutztiere und sichert die Biodiversität im Alpenraum. Für Touris- mus und Freizeitwirtschaft schaffen Alm- und Berg- landwirtschaft mit der Kulturlandschaftspflege, dem Offenhalten der Landschaft und dem Erhalt der Infra- struktur (Wege und Almhütten) wesentliche Voraus- setzungen. Die Almwirtschaft ist für die kulturelle Identität Tirols von enormer Bedeutung. Großräuber gefährden Almwirtschaft Durch die Wiederkehr großer Raubtiere, vor allem des Wolfes, ist die Almwirtschaft in ihrem Bestand be- droht. Die Bauern sind nicht dazu bereit, ihre Schafe, Ziegen und Kälber als Wolfsfutter zur Verfügung zu stellen. Im Falle der Rudelbildung erhöht sich das typische Beutespektrum auch auf große Nutztiere wie Rinder und Pferde. Ebenfalls wirkt sich das Auftreten des Wolfes massiv auf den Wildbestand aus. Eine Rudelbildung hätte auch enorme Auswirkungen auf das Freizeit- und Erholungsverhalten der Bewohner und Gäste in den betroffenen Gebieten, da eine Gefähr- dung für Menschen nicht ausgeschlossen werden kann. Ende der offenen Almen durch Wölfe Wirksame Herdenschutzmaßnahmen sind auf einem großen Teil der Tiroler (Hoch-)Almen faktisch nicht durchführbar, auf dem anderen Teil nicht finanzierbar oder nicht praktikabel. Herdenschutzhunde sind für die kleinen Herdengrößen in Tirol nicht einsetzbar, sie stellen eine große Gefahr für Wanderer – insbe- sondere für solche mit Hunden – und ein weiteres Haftungsrisiko für die Almbauern dar. Eine dauer- hafte Behirtung ist längerfristig nicht finanzierbar und steht in keiner Relation zum Ertrag der Almwirt- schaft. Wolfssichere Abzäunungen durchschneiden die Landschaft, sind eine Sperre für Wanderer, Touristen und Freizeitsportler und erschweren bzw. verunmöglichen den Wildwechsel. Das wolfsichere Einzäunen bedeutet das Ende der offenen Almen wie wir sie kennen und schätzen. Wer nützt den Alpenraum: Mensch oder Wolf? Die wirtschaftliche Prosperität Tirols hängt in hohem Ausmaß von der Almwirtschaft ab. Sollten die Bauern ihre landwirtschaftlichen Tätigkeiten vermehrt ein- stellen, ist das gute Zusammenspiel zwischen Land- wirtschaft und Tourismus stark gefährdet, Nachhal- tigkeit und Regionalität sind bedroht. Der dicht besiedelte und genutzte Alpenraum in Tirol bietet keine Perspektive für das dauerhafte Vorkommen des Wolfes. Aus diesem Grund fordert der Gemeinderat der Ge- meinde Dölsach die Tiroler Landesregierung und den Tiroler Landtag auf, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um den Fortbestand der überlieferten und seit Jahrhunderten bewährten Form der extensi- ven Almwirtschaft sicherzustellen. Insbesondere fordert der Gemeinderat von Döl- sach von der Tiroler Landesregierung und dem Tiroler Landtag: • Ein klares Bekenntnis des Landes Tirol, dass der Erhalt der Alm- undWeidewirtschaft und damit ver-

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