GZ_Obertilliach_2020_11

Rund ums Dorf Seite 40 November 2020 Neues vom Chronistenteam von Christine Mitterdorfer Obertilliacher Bergbahnen Bereits eine lange, teils turbulente Geschichte, können die Bergbahnen in Obertilliach erzählen. Einerseits im wahrsten Sinne des Wortes, Berg- und Talfahrten, andererseits prägten aber auch ständige Weiterentwicklung und Innovation die Vergangenheit. Ohne Pionierarbeit, Einsatz und dem nötigen Know how zur Finanzierung durch engagierte Obertilliacher wäre das Unternehmen wohl nicht dieses, was es heute für uns alle ist. Der Tourismus und somit viele Betriebe (Beherbergung und Dienstleistungsbetriebe) in Obertilliach, hängen natürlich zu einem wesentlichen Teil vor allem im Winter, von den Bergbahnen ab. So steigerten sich die Nächtigungszahlen auch bei jeder weiteren Neuinvestition in die Bergbahnen Obertilliach. Den Obertilliachern war es stets wichtig etwas „Eigenes“ zu haben und somit konnte auch „The golden Tip“ fürn Gol - zentipp – die Tillga Million für das notwendige Startkapital der 10er-Kabinenbahn durch 140 von 190 Gesellschaftern aufgebracht werden. In den Medien sorgte dies für eine äußerst positive Berichterstattung, als etwas Einzigartiges, ein Projekt des Zusammenhaltes der Bevölkerung. Nichtsdestotrotz stehen harte Zeiten bevor. Abgesehen von sehr hohen Umweltauflagen, Sicherheitsmaßnahmen und Instandhaltungen, die zu bewältigen sind, erfordert es auch einen hohen Anteil an betriebswirtschaftlichem Wissen und Risikobereitschaft, solche Unternehmen erfolgreich zu führen bzw. über Wasser zu halten. 1960: Bau des Schleppliftes Himbeergoll durch den Fremdenver - kehrsverband Obertilliach unter Obmann Josef Weiler, Beginn des Schibetriebes und Wintertourismus am 20.12.1960 1968: Bau des Stubenliftes durch die Obertilliacher Schilift GmbH, Anschaffung des 1. Pistengerätes Marke Prinoth 1976: Bau und Inbetriebnahme der Schlepplifte am Glamp und Bloas, Erschließung durch den Forst-Almweg zu den Glampwiesen und Anlage der Talabfahrt über Platuma hinab zu den Dorfliften. Man brachte die Gäste teilweise mit einem Schibus hinauf, teilweise fuhren sie selbst mit ihren PKW´s über den geräumten Forstweg bis zu den oberen Liften, was meist schon das erste Abenteuer darstell - te. Alle Schlepplifte wurden mit einem Dieselmotor betrieben, was eine besondere logistische Herausforderung darstellte. Dement - sprechend laut war es natürlich auch, was aber für das Schivergnü - gen kein Hindernis war. Es gehörte einfach dazu, dass man mit sei - nem Schleppliftpartner bis 100 m nach dem Einstieg aufgrund des Motorengeräusches kein Gespräch führen konnte. 1977: Bau und Inbetriebnahme der Sesselbahn Golzentipp zum Glamp- und Bloaslift. Fördereistung 290 Personen/h, Die Sessel wa - ren im Gartenbankstil. Holzlattung auf Eisengestell mit Sicherheits - hebel seitlich zum Hereinklappen. 1981: Ausbau der Waldschneise Gontscheid für die Talabfahrt Rals 1985: Elektrifizierung des Stubenliftes 1986: Bau des Schiweges von Rals zur Talstation der Doppelsessel - bahn 1991: Erneuerung der alten Sesselbahn durch eine gebrauchte von der Kronplatz AG in Bruneck sowie Elektrifizierung von Glamp- und Bloaslift. 1992 - 2000: Es folgten sehr schneearme ja sogar schneelose Winter mit schweren Rückschlägen infolge Umsatzeinbrüche bis zu 60% und somit entstanden erstmals starke Jahresverluste. Um der Schneenot entgegenzuwirken, erfolgten Investitionen in die Beschneiung. Die Wie alles begann... Foto von Aloisia Ganner, Geiba 1. Dorfstraßenabfahrt Foto: Chronistenarchiv

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