GZ_Obertilliach_2020_11

Rund ums Dorf Seite 38 November 2020 Tourismus Wer hätte gedacht, dass sich der Sommer 2020 trotz Corona so gut entwickelt? Anfangs waren zwar noch die Reisebeschränkungen vieler europäischer Länder – vor allem aber jene unserer Hauptherkunftsmärkte Deutsch - land und Italien – spürbar, aber im Laufe des Sommers „normalisierte“ sich die Lage. Ende September allerdings führten die Reisewarnungen aus Deutschland wieder vermehrt zu Stornierungen und somit kann das gute Ok - toberergebnis aus dem letzten Jahr nicht gehalten wer - den. Das moderate Minus von 6,9 % bei den Sommer - nächtigungen ist bei Weitem nicht so arg, wie man am Beginn der Sommersaison geneigt war zu glauben. Von Mai bis September war spürbar, dass sich die Öster - reicher erfreulicherweise vermehrt zu einem Urlaub bei uns entschließen konnten. So stieg die Zahl der inländi - schen Ankünfte um 33 % von 4.809 auf 6.399, bei den Übernachtungen war die Steigerung noch erfreulicher: satte 81 % mehr Nächtigungen österreichischer Urlauber konnten verbucht werden (von 13.559 auf 24.578). Von den 64.517 Gesamtnächtigungen fielen 38 % auf Öster - reicher, wobei es auffallend viele Nordtiroler, Steirer und Wiener zu uns führte. Der Anteil deutscher Gäste betrug 23.775 oder 37 %, was einer Abnahme von ca. 15 % gegenüber dem Vorjahr ent - spricht. Stärkere Nächtigungseinbußen (-35 %) mussten bei italienischen Gästen registriert werden, wobei deren Anteil am Gesamtergebnis 17 % oder 10.872 Nächtigun - gen beträgt. Ein großes Minus musste auch bei Gästen aus Holland verzeichnet werden (-61 % Ankünfte, -71 % bei Übernachtungen). Die Sonnenaufgangsfahrten waren zwar nicht immer vom Wetterglück gesegnet, aber fanden trotzdem wieder gu - ten Anklang bei Gästen und Einheimischen aus ganz Ost - tirol. Sogar der Liftbetrieb sollte im Oktober mittwochs und sonntags bei Schönwetter ein zusätzlicher Anreiz für die Herbsturlauber sein, musste aber aufgrund fehlender Gäste leider eingestellt werden. Im Frühsommer und während der Sommermonate wa - ren unsere Außendienstmitarbeiter wieder sehr fleißig und haben Wanderwege und Rastbänke saniert, Loipen - brücken wegen der Hochwasserschäden erneuert und kleine „Kejsn“ für Loipen- bzw. Infotafeln aufgestellt. Sommertourismus durch Corona-Reisewarnungen jäh beendet Die letzten Schäden durch das Hochwasser im Herbst 2018 entlang der Gail wurden vom Flussbauamt besei - tigt und somit steht dem Langlaufvergnügen nach Maria Luggau hoffentlich nichts mehr im Wege. Ortsobmann Gerhard Scherer und sein Stellvertreter Dieter Moosmann haben in diesem Herbst die Loipen - verhandlungen geführt. Wie immer sei hier den Land - wirt*innen ein herzliches Dankeschön gesagt, denn eine funktionierende Infrastruktur – wie sie auch die Loipe darstellt – ist für den Wintertourismus von großer Be - deutung. Im Hinblick auf die zu erwartenden Corona-Be - schränkungen in der kommenden Wintersaison scheinen Loipen und Winterwanderwege das größte Potenzial zu haben, sich in der kalten Jahreszeit mit Einhaltung der Abstandsregeln sicher bewegen zu können. Eine große Herausforderung wartet wegen „Corona“ auf die Obertilliacher Bergbahnen, wobei hier besonders die Disziplin der Schifahrer und Benützer der Aufstiegsanla - gen gefordert sein wird. Das „Christkindl“ beschenkt die Obertilliacher*innen auch mit einem neuen Tourismusbüro, das im Design der Zentrale in Lienz gestaltet wird und rechtzeitig vor der Weihnachtssaison bezugsfertig sein soll. Als Architekt zeichnet übrigens DI Hannes Mitterdorfer verantwortlich, der sich darüber hinaus auch für die künftige Ortsgestal - tung von Obertilliach massiv in einer Arbeitsgruppe ein - bringt. Bericht: Hansjörg Schneider

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