GZ_Leisach_2021_10

11 Kauf- bzw. Grundtauschangebot unterbreitet wurde. Nach einem Gespräch mit Herrn Johannes Müller, vlg. Unterhöller, hat dieser dem Verkauf seiner Grundstücke in der Leisitze im Ausmaß von gesamt 9.156 m² an die Gemeinde Leisach zugestimmt, und zwar zu den denselben Bedingungen wie bereits mit anderen Grundbesitzern verein- bart. Sollte eine gewerbliche Nutzung vor Ablauf der genannten fünf Jahre möglich sein, gilt dies ebenfalls von Herrn Müller als akzeptiert. Außerdem möchte Hr. Johannes Müller die Teilflächen der Parzellen der Gemeinde Leisach, die zu seiner Gp. 444, KG Leisach, angrenzen, und zwar die Gste. 524/14 und 524/4, beide KG Leisach, käuflich erwerben und sodann bewirtschaften. Nach- dem es sich bei diesen Flächen um Waldgrundstücke handelt und diese zudem unter einer Stromfreileitung der TIWAG liegen, bietet er für die Grundflächen einen Preis von 3 €/m². Anhand einer Planskizze erläutert der Bürgermeister die betroffenen Grund- flächen. Hierbei soll eine ca. 7 m breiter Grundstreifen entlang des bestehenden Geh- und Radweges im Eigentum der Gemeinde Leisach verbleiben, wobei Johannes Müller auch einem Grundtausch in diesem Bereich zustimmt, in Summe eine Fläche im Ausmaß von rund 1.150 m². Nach einer längeren Debatte stimmt der Gemeinderat dem vorhin erwähnten Grundverkehrsgeschäft mit Johannes Müller, vlg. Unterhöller, einhellig zu. Resolution große Beutegreifer Nach einiger Beratung beschließt der Gemeinderat mehrheitlich folgende Resolution: Wolf gefährdet Almwirtschaft Gemeinden fordern Land Tirol zum Handeln auf Die Berglandwirtschaft und insbesondere die Almwirtschaft ist von besonderer Bedeu- tung für den Alpenraum und für unser Bundesland Tirol. Sie leistet einen unschätzbaren Beitrag zum Schutz unseres Lebens- und Wirtschaftsraums und ist unverzichtbar für Landwirtschaft, Wirtschaft, unsere Gäste und vor allem die Tiroler Bevölkerung. Tirol braucht die Almen Die Bewirtschaftung der Almen und Bergweiden stellt nicht nur eine wichtige Futter- grundlage für die viehhaltende Berglandwirtschaft dar. Almwirtschaft schützt vor Natur- katastrophen wie Erosionen und Lawinen und schafft damit die Voraussetzung für die Besiedelbarkeit vieler Talschaften. Die Almwirtschaft erzeugt hochwertige Lebensmittel, ist bedeutsam für Gesundheit und Wohlergehen der Nutztiere und sichert die Biodiver- sität im Alpenraum. Für Tourismus und Freizeitwirtschaft schaffen Alm- und Berglandwirt- schaft mit der Kulturlandschaftspflege, dem Offenhalten der Landschaft und dem Erhalt der Infrastruktur (Wege und Almhütten) wesentliche Voraussetzungen. Die Almwirtschaft ist für die kulturelle Identität Tirols von enormer Bedeutung. Großräuber gefährden Almwirtschaft Durch die Wiederkehr großer Raubtiere, vor allem des Wolfes, ist die Almwirtschaft in ihrem Bestand bedroht. Die Bauern sind nicht dazu bereit, ihre Schafe, Ziegen und Kälber als Wolfsfutter zur Verfügung zu stellen. Im Falle der Rudelbildung erhöht sich das typische Beutespektrum auch auf große Nutztiere wie Rinder und Pferde. Ebenfalls wirkt sich das Auftreten des Wolfes massiv auf den Wildbestand aus. Eine Rudelbildung hätte auch enorme Auswirkungen auf das Freizeit- und Erholungsverhalten der Bewohner und Gäste in den betroffenen Gebieten, da eine Gefährdung für Menschen nicht ausgeschlossen werden kann. AUS DEM GEMEINDERAT

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