GZ_Gaimberg_2021_09

8 8 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Gemeinde i it n Nummer 69 - September 2021 Es ist zwar nicht beabsichtigt, in fast jeder erscheinenden Nummer der „Sonnseiten“ einen neuen Waldaufseher vorzustellen. Bürgermeis- ter Bernhard Webhofer in- formierte die Waldbesitzer und Waldbewirtschafter und Waldbewirtschafterinnen allerdings Anfang August, dass das Dienstverhältnis mit dem bisherigen Waldaufseher Herrn Ing. Andreas Angerer mit 31. Juli 2021 beendet ist. Zu seinem Nachfolger wurde Herr Andreas Tscharnid- ling , ein gebürtiger Lavanter, bestellt, er ist seit 1. August in Gaimberg tätig. Er ist bei der Marktgemein- de Nußdorf-Debant ange- stellt und betreut das gesamte Waldbetreuungsgebiet Gaim- berg und Nußdorf-Debant. Andreas ist 24 Jahre alt und absolvierte die zweijährige Forstfachschule in Traunkir- chen. Die „Sonnseiten“ stellen ihm einige Fragen: Andreas, konntest Du Dir be- reits einen Ein- und Überblic k in Deinem Wirkungsgebiet verschaffen? A.: Ich bekam von meinem Vorgänger Andreas Angerer in der ersten Woche eine gro- be Einschulung. Derzeit bin ich dabei mein Wirkungsge- biet besser kennenzulernen „Da Wald isch hin für die nächst’n 100 Johr‘“, hört man klagen, wenn man den Gesprächen der Betroffenen zuhört. Wie siehst Du die Aus- wirkungen der Elementarer- eignisse der vergangenen drei Jahre? A.: Es ist leider eine schmerz- liche Tatsache, dass die letz- ten drei Schadereignisse die Waldbesitzer stark be- und getroffen haben, aber trotz - dem müssen wir - sie und ich - dran bleiben, da wir mitten im vierten Schadenereignis, nämlich dem Borkenkäferbe- fall, stecken. Ich hoffe daher auf gute Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern, damit wir die Schäden, die der Bor- kenkäfer verursacht, eindäm- men können. Man muss auch aus den Schadenereignissen lernen und sie als Chance wahrnehmen. Es liegt jetzt an uns, für die nächsten Gene- rationen einen „klimafitten“ Wald entstehen zu lassen. Die Holzlager bei den Säge- werken sind zum Bersten voll, der Absatz verläuft schlep- pend, die Aussichten auf Bes- serung trübe. Was ist Deine Prognose? A.: Derzeit ist der Holzab- satz nicht das Problem; viel- mehr ist es ist sehr schwierig, Schlägerungsfirmen zu be - kommen. Ich hoffe in dieser Hinsicht zwar auf Besserung, sehe aber dem ganzen eher pessimistisch entgegen. Ein aufklärendes Wort von Dir zum „Grobm“ und den dort nötigen Schlägerungs- arbeiten? Aufwändige Holz - bringung? A.: Bisher wurden nur die Bäume entlang der Wege (links und rechts des Baches) entfernt, da diese neu geschot- tert werden. Im Bereich der Rutschung ist allerdings die Schlägerung geplant, da die Bäume dort sehr geschwächt und daher ein gefundenes Fressen für den Borkenkäfer sind. Holzfäller, die ihr Handwerk gelernt haben, sind Mangel- ware. Ist in der Holzbrin- gungssparte ein Umdenken zu sehen, sozusagen: eine Marktlücke zu entdecken? Tun das heimische „Waldver- bundene“? A.: Der Holzfällerberuf ist schwierig, da es eine körper- lich sehr anstrengende und vor allem gefährliche Arbeit ist und immer weniger junge Leute den Beruf als Holzfäl- ler ausüben wollen. Aber ge- rade in dieser Zeit wäre ein hochmotiviertes Forstperso- nal wichtig, wenn wir Leute hätten für das Fällen der Bäu- me, setzen und pflegen der Jungpflanzen und für viele weitere anfallende Tätig- keiten in der Waldwirtschaft. Thema KLIMAWANDEL zum Abschluss: A.: Der Klimawandel macht mir weniger Sorgen; es sind die immer öfter auftretenden extremen Wetterereignisse, die uns vor Herausforde- rungen stellen. Deshalb muss es unser vorrangiges Ziel sein, für die Wiederherstel- lung eines gut gemischten und stabilen Bergwaldes zu sorgen. Wir danken herzlich für das Gespräch und wün- schen eine erfolgreiche Be- rufslaufbahn! Für Terminvereinbarungen und Auskünfte ist Andreas Tscharnidling unter der Han- dynummer 0664/2667972 so- wie per E-Mail unter gwa@ gaimberg.at erreichbar. Für persönliche Anliegen und Auskünfte steht Herr Tschar- nidling jeweils am Dienstag von 08:00 bis 10:00 Uhr im Gemeindeamt Gaimberg zur Verfügung. Waldgeschichten Andreas Tscharnidling ist seit Anfang August für das Waldgebiet in Gaimberg und Nußdorf-Debant zuständig. Neben den Auswirkungen der letzten drei Schadenereignisse ist die starke Vermehrung des Borkenkäfers derzeit auch ein großes Problem in den Wäldern von Osttirol. Fotos: Andreas Tscharnidling

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