GZ_Kals_2021_09

Kinder, Jugend & Familie Fodn Nr. 78 94 Kalser Gemeindezeitung 95 rum eine Gesamtprobe statt, um die erlernten Stücke im großen Orchester zu erproben. Die Proben mussten nachher besprochen werden, wobei man sich beim gemütlichen Tagesausklang auch über andere Themen unterhalten hat und vielleicht das ein oder andere Getränk zu sich genommen hat. Ab Dienstag fanden den ganzen Tag Gesamtproben statt, inten- siv wurden die sechs Stücke verinnerlicht, es ging nicht darum, nur Töne zu spielen, sondern Musik zu machen – dies war den Di- rigenten ein besonderes Anliegen. Dank der Registerproben war es möglich, in den Gesamtproben musikalisch zu arbeiten, sprich Agogik, Dynamik und Artikulation in den Vordergrund zu stellen, da alle Musizierenden die Stücke mehr oder weniger beherrsch- ten. Erreicht das Orchester ein gewisses Niveau, so liegt es an den Dirigenten, ihre Vorstellungen und Ansprüche umzusetzen – dies ist auch gelungen. Punchinello, Ouvertüre zur Oper Wilhelm Tell oder Vesuvius sind Werke, die anspruchsvoll sind und den jungen Musikerinnen und Musikern neben Motivation auch Talent abver- langen, daneben braucht es Dirigenten, die fordern, jedoch nicht überfordern. Meiner Meinung nach war es die Symbiose aus moti- vierten sowie disziplinierten Jungmusikerinnen und Jungmusikern und ambitionierte sowie kompetente musikalische Leiter. Das Euregio-Jugendorchester Pracht in Tracht, so lautete das diesjährige Motto des Euregio-Musikcamps in Steinach am Brenner. Junge talentierte Musikerinnen und Musiker aus Tirol, Südtirol und Trentino haben innerhalb Woche ein anspruchsvolles Konzertprogramm einstudiert und nach fünftägiger Probenarbeit, Konzerte in Pinzolo, Eppan und Inns- bruck zum Besten gegeben. Die Dirigenten Wolfram Rosenberger, Johann Finatzer und Franco …, haben es geschafft, junge Menschen dahingehend zu motivieren, diszipliniert ein ambitioniertes Konzertprogramm zu erarbei- ten. Ein Dank gilt neben der musikalischen Leitung auch dem Organisations- team der Europaregion Euregio, vor allem Herrn Matthias Fink, in Zeiten wie diesen ist ein solches Projekt nicht selbstverständlich und bedeutet große organisatorische Hürden, dennoch ist es gelungen, das Projekt ohne Zwi- schenfälle über die Bühne zu bringen. Bereits am Samstag reisten die Musikerinnen und Musiker aus Tirol, Süd- tirol und Trentino an und nach dem Check-in im Jufa-Hotel in Steinach am Brenner fand die erste Gesamtprobe im Wipptalcenter statt, dabei ging es vor allem darum, den Klang des Orchesters und die Stücke kennenzulernen. Nach der Probe gab es die Möglichkeit, mit den Personen hinter den Inst- rumenten beim gemütlichen Beisammensein in der Hotelbar ins Gespräch zu kommen. Am Sonntag und Montag probten wir in den jeweiligen Regis- tern und erhielten Input und Anweisungen von kompetenten Dozentinnen und Dozenten, die mit uns neben schwierigen rhythmischen Stellen auch dynamische und agogische Feinheiten erarbeiteten. Am Abend fand wiede- Bericht Stefan Huter Wie brachte es Sepp Huter so pas- send auf den Punkt? Kameradschaft und Musik, das ist unsere größte Freu- de, das ist unsere größte Lust. Neben den ganzen musikalischen Aspekten darf die soziale Komponente nicht fehlen. Man hat die Möglichkeit, junge Menschen aus den drei Regionen Ti- rol, Südtirol und Trentino kennenzu- lernen, die alle dieselbe Passion, die Musik, teilen, somit war es wahrlich nicht schwer, das Eis zu brechen und neue Kontakte zu knüpfen. Am Mitt- woch organisierte Wolfram Rosen- berger Tickets für das Promenaden- konzert des Austrian Brass Consorts in der Hofburg Innsbruck, dies war nicht nur ein Konzerterlebnis, son- dern nochmals ein Motivationsschub für die Generalprobe und in weiterer Folge für die drei Konzerte. Wenn die Generalprobe nicht ideal verlaufen ist, wird das Konzert umso besser, sagt man eben. Dem Applaus zu Folge sind die Konzerte beim Publikum sehr gut angekommen und auch uns Mu- sikerinnen und Musikern hat das Mu- sizieren Freude bereitet, da man sich adäquat auf die Konzerte vorbereitet hat und die Zuhörerinnen und Zuhö- rer zufrieden waren. Resümierend hat man sich in dieser Woche nicht nur musikalisch weiter- gebildet, sondern auch neue Men- schen kennengelernt, die zu Freun- den wurden – Kameradschaft und Musik. Wer behauptet, die Europäi- sche Union bringt nur Nachteile mit sich, erkennt die Vorteile, die die EU aufweist, nicht. Ein Dank an das Orga- nisationsteam, an die Dirigenten und an die Musikerinnen und Musiker, die zu Freunden wurden, es war eine un- vergessliche Erfahrung. Und ja, die EU funktioniert.

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