GZ_Kals_2021_09

Wirtschaft & Tourismus Fodn Nr. 78 48 Kalser Gemeindezeitung 49 dig agieren müssen. So ist jeder für sich selbst verantwortlich, sei- ne Produkte aufzufüllen, die natürlich alle den hohen vorgeschrie- benen Qualitätsmerkmalen entsprechen müssen, und zu schauen, dass sich sein Platz in der „Hitte“ immer ordentlich präsentiert. Andere Aufgaben wie Lieferscheine abrechnen, Putzen, Geldangele- genheiten, usw. werden unter den Initiatoren aufgeteilt. Die Kosten für Strom, Platzmiete und ev. auch Schwund werden anteilsmäßig auf alle Lieferanten verteilt. Und nun ist es seit Juli 2021 endlich so- weit! Täglich von 6.00 bis 22.00 Uhr kann man die verschiedensten bäuerlichen Köstlichkeiten in der ganzjährig geöffneten Genusshit- te beim Gondelparkplatz in Großdorf käuflich erwerben. In keinster Weise eine Konkurrenz, wie von einigen Einheimischen anfänglich befürchtet, ist die Genusshitte für den „Kalser Hand- werksladen“, wie es der gesamte Ausschuss des Vereins bestätigt, im Gegenteil. Es ist eine Aufwertung der Region Kals mit ihren ein- zigartigen Produkten. Durch die flexiblen Öffnungszeiten der Hitte, die ja leider aus personaltechnischen Gründen im Handwerksla- den nicht gegeben sind , wird es einer viel größeren Bevölkerungs- schicht ermöglicht, schnell und unkonventionell an gute heimi- sche Produkte zu gelangen. Handwerkskunst, Schnäpse, Brot usw. werden natürlich weiterhin im Kalser Handwerksladen & Köstlich- keiten (DO, FR von 16.00 bis 18.00 Uhr) angeboten. Bei Einheimischen und Gästen gleichermaßen beliebt, haben sich schon etliche „Stammkunden“ herauskristallisiert, und es freut si- cher jeden Produzenten, wenn auch DU diese Gelegenheit nützt und Kunde der „Kalsertaler Genusshitte“ wirst und so die heimi- sche Wirtschaft unterstützt. Hier 2 Beispiele von zufriedenen Kunden Herr Werner Offengeld und Frau Gudrun Raquet, zwei Gäste vom Schneiderhof, nutzten schon mehrfach das Angebot bei ihrem diesjährigen Urlaub. Werner war bereits 5 x beim VW-Bullitreffen, Gudrun das erste Mal. Beide sind begeistert von der Idee der Direkt- vermarktung und finden vor allem die Öffnungszeiten super, denn was gibt es schöneres, als sich nach dem Wandern z.B. auf die Adlerlounge eine köstliche Jause in der „Genusshitte“ auszusuchen und bei schönem Wetter im Freien zu genießen. Erholung pur. Auch Familie Sterner, SCOL-Gäs- te, die sich heuer zum ersten Mal Kals als Urlaubsdestination zum Wandern ausgesucht haben, fin- den die Idee der Kalsertaler Ge- nusshitte sehr gut. Markus würde sich auch ein Angebot an Likören oder Schnäpsen wünschen. Da jedoch aus Gründen des Jugend- schutzes (der Alkohol wäre ja für alle uneingeschränkt zugänglich) dies nicht möglich ist, hätte er den Vorschlag, dass z.B. immer am gleichen Tag (z.B. Montag) zur gleichen Zeit (15.00 – 17.00 Uhr) die Hütte mit einer Verkaufsper- son besetzt wäre und bei dieser Gelegenheit neben dem Verkauf von Hochprozentigem Interessier- te die Möglichkeit hätten, Detail- fragen zur Produktion, den Liefe- ranten u.s.w. stellen könnten. Man sieht, jeder Gast macht sich so seine Gedanken – mal sehen was die Zukunft bringt. Die „Kalsertaler Genusshitte“ Regionale Produkte – direkt vom Bauern! Wissen, wo es wächst, wo was herkommt! Glück- liche Tiere! Kurze Transportwege – Schlagworte, die immer mehr – zurecht auch – in den Mittelpunkt von so manchem Konsumenten rücken. Doch der Verkauf von landwirtschaftlichen selbsterzeugten Lebensmitteln und Produkten stellt eine große Herausforderung dar. Nicht jeder Landwirt ist in der Lage, seinen eigenen Hofladen zu betreiben. Wie kann also die Direktvermarktung noch funktionieren. Das überlegten sich auch Stephan Unterweger, Martin Rogl, Thomas Schneider und Philip Jans, die Initiatoren des Projektes „Kalsertaler Genusshitte“. Nachdem die gemeinsame Idee geboren war, wurden einige vergleichba- re Projekte in Lienz, Defereggen und in Nordtirol, unter anderem die der „Milchbuben Tiroler Meister Käserei“ in Hopfgarten im Brixental besich- tigt und die einzelnen Erfahrungswerte miteinander verglichen. Nach dem „Hoagascht“ im Dezember, wurde es dann mit der Planungsphase ernst und schon ab März wurde in Gemeinschaftsarbeit der Bau der „Genusshitte“ in Angriff genommen. Im Vorfeld waren natürlich einige bürokratische Aufgaben und Hürden zu bewältigen und zu klären. So wurde die eigene „Arge Kalsertaler Genusshit- te“ gegründet, deren Geschäftsführer Stephan Unterweger nun die Gesamt- organisation übernahm, bei dem sozusagen alle Fäden zusammenlaufen. Es mussten Produzenten gefunden werden, die jedoch jeder für sich eigenstän- Bericht Sonja Warscher Martin Rogl, Taurer, Stephan Unterweger, Spöttling, Thomas Schneider, Schneiderhof und Philipp Jans, Figer Werner Offengeld und Gudrun Raquet Familie Sterner

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