GZ_Kals_2021_09

Fodn Nr. 78 28 Informationen aus der Gemeinde Kalser Gemeindezeitung 29 räumt. Der Fokus bezieht sich im Moment auf die Moarebene und die Schönebene. In Folge sind auch noch die Hochwasserschäden vom 18. Juli zu beheben. Was wären deine Vorstellungen für die Zukunft der Almwirtschaft im Dorfertal? Momentan ist der Talboden der Dorferalm als reine Melkalm im Regulierungsplan verankert. Es wäre wünschenswert die Weide- haltung in Zukunft zu überdenken und anzupassen. Es soll eine erweiterte Nutzung der Weiden auch für Mutterkühe und Pferde in Betracht gezogen werden um die Anzahl der Auftreiber zu er- halten. Dich hat der Lawinenwinter 2019/2020 auch als Privatperson be- sonders hart getroffen, wie soll es mit deiner Almweitergehen und was gedenkst du mit den beschädigten Gebäudeteilen zu machen? Die Situation war schwierig, da vor allem der Stall zu klein war und die ursprüngliche Wiederherstellung des Almgebäudes nicht sinnvoll gewesen wäre. Für den darauffolgenden Winter war es aber von Vorteil, die Dachreste unserer Alm noch stehen zu lassen, um zumindest eine leichte Abweisung von Staublawinen aus der Westseite des Tales zu erwirken. Mittlerweile sind die Gebäude- teile unserer Alm abgetragen und es wird noch nach einer Lösung mit Familie Tembler gesucht. Hinter der Alm wird ein Lawinenwall aufgeschüttet, der aber noch in Arbeit ist. Du bist ja seit dem Sommer 2020 mit euren Kühen im Gemein- schaftsstall. Wird das so bleiben? Ich habe dankenswerter Weise von deinem Vater Stefan Schneider die Möglichkeit bekommen, die Almanteile samt Alm zu erwerben, was für mich ein großer Glücksfall war. Ich habe die Almhütte und die Hälfte der Anteile übernommen und Schneider Thomas die an- dere Hälfte. Für den Sommer 2020 war die Aufnahme in den Gemeinschafts- stall ein großes E1ntgegenkommen der Almbauern. Durch den Er- werb der Hoaz Anteile bin ich nun offiziell im Gemeinschaftsstall aufgenommen. Noch eine abschließende Frage: Was wünschst du dir als Obmann der AG Dorferalm für die Zukunft? Als Landwirt und Obmann wünscht man sich in erster Linie, dass sich die Naturereignisse, sei es Hochwasser oder diese extrem schneereichen Winter in Grenzen halten bzw. ausbleiben. Im Falle, dass sie doch wieder eintreten, hoffe ich auf einen guten Zusam- menhalt der Bauern bei den Aufräumarbeiten, wie es Gott sei Dank bis jetzt immer gewesen ist. Auch freut es mich, dass sich immer wieder freiwillige Helfer finden, die uns tatkräftig unterstützen. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für das Gespräch und wünsche euch einen schönen restlichen Almsommer. Lawinenabgang Rumisoiebene, die Pahlalm hatte großes Glück. Der Weg im Bereich des Rumisoibaches im September 2020 Unterpeischlacher Runsen Heuer im Frühjahr hat die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) mit der Verbauung des „Leitenbachls“, wie wir es nennen, begonnen. Das Gefahren- potential dieses Rinnsales ist bei normalen Witterungsverhältnissen kaum zu erkennen. Bei Starkregenereignissen ist dies kleine Bächlein stets zu ei- nem reißenden Gewässer angewachsen. Immer wieder hatten auch einige Häuser mit den Wassermengen Probleme. Die WLV hat schon seit 2016 ein fertiges Projekt für eine Gefahrenbeseitigung vorbereitet aber erst heuer mit der Umsetzung begonnen und dann auch im Juli fertig gestellt. Es wurden die Oberflächenwässer im westlichen Bereich mit einem Geschiebebecken aufgefangen und mit einem 400er Rohr Richtung Hauptgeschiebebecken (hinter Peischler Harpfe) geleitet. Von dort aus musste die alte Ableitung – hinunter zu den Teichen im Schmied Feld – ebenfalls auf 800er Rohre ver- größert werden. Die Nachbarschaft hat die Bauarbeiter bestens mit Kaffee, Kuchen und kühlen Getränken versorgt und somit für ein gutes Gelingen der Arbeiten beigetragen. Im Zuge der Umsetzung wurde auch ein besserer Steinschlagzaun errichtet. Zu erwähnen ist, dass erstmals eine Kostenbeteiligung für die angrenzen- den und begünstigen Grundstücke vereinbart wurde. Diese Kostenbeteili- gung verlangte einiges an Überzeugungsarbeit unserer Bürgermeisterin. Unmittelbar nach der Fertigstellung haben sich die Verbauungen schon be- währt. Wir sind dankbar, dass das Projekt „Unterpeischlacher Runsen“ nun fertig ist und auch funktioniert. Bericht Hannes Riepler

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