GZ_Kals_2021_09

Fodn Nr. 78 26 Informationen aus der Gemeinde Kalser Gemeindezeitung 27 zu tun, als betriebswirtschaftlich gerechtfertigt. Bei den Aufräum- arbeiten von Lawinen- und Hochwasserschäden wurde das ein- drucksvoll unter Beweis gestellt. Die ganze bäuerliche Familie mit Verwandten und Freunden haben diese große Aufgabe mustergül- tig bewältigt. Ist es denkbar, dass solche Arbeiten in Zukunft maschinell ge- macht werden können? Maschineneinsatz ist nur dort möglich, wo Nassschneelawinen murenähnliche Verwüstungen hinterlassen haben oder zum ge- ländeschonenden Einbau von Räumgut, wo es nicht abtranspor- tiert werden kann. Die übliche Lawinenräumung und der Weide- putz werden auch in Zukunft Handarbeit bleiben. Wie verkraftet das die AG Dorferalm finanziell? Unser Kassier Groder Georg (Pahl) hat für die Information von Ämtern und Behörden eine Aufstellung ab 2012 gemacht. Daraus geht hervor, dass die AG für die Behebung von Elementarschä- den € 335.171,00 aufgewendet hat und € 137.653,00 an Zuschüssen erhalten hat. Somit hat die AG einen Betrag von € 197.518,00 zu leisten, wovon derzeit noch € 137.211,00 unbeglichen sind (Stand 31.12.2020). Eine Umlage auf die Mitglieder soll nur im unbedingt notwendigen Ausmaß vorgenommen werden. Der Dorferalmweg ist die Lebensader für das Tal. Ich habe den ehe- maligen Wegobmann Rogl Simon gefragt wie er die Situation sieht: Der Dorferalmweg ist durch die großen Naturereignisse teilweise schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Vor allem das Hoch- wasser 2017 hat die Klammstrecke in großen Teilen unpassierbar gemacht. Sensible Abschnitte sind leider Dauerbrenner die lau- fend Geld kosten. So haben auch die letzten beiden Winter mit den schweren Lawinen wieder Schäden verursacht und die Weg- öffnung im Frühjahr sehr aufwändig gestaltet. Welche größeren Maßnahmen sind beim Dorferalmweg geplant? In der Klamm ist noch eine Brücke zu erneuern und Wegschotter einzuarbeiten. Es gibt an einigen Stellen des Weges talseitige Ab- senkungen, die repariert werden müssen. Diese Maßnahmen sind sehr teuer, da an diesen Stellen die Wegbreite sehr beschränkt ist und mit bewährter Erde (Geogitter) die talseitige Wegspur an- gehoben werden muss. Der An- und Abtransport des Materials an diesen Stellen ist ein erheblicher zusätzlicher Aufwand. Wie werden diese Kosten finanziert? Bei der Weggemeinschaft ist die Agrargemeinschaft mit 56 % be- teiligt und zusätzlich noch die DAV Sektion Mönchengladbach (Kalser Tauernhaus), die Jausenstation Bergeralm, TIWAG und die Gemeinde Kals am Großglockner. Die finanziellen Aufwendungen sind beträchtlich und für jeden einzelnen eine große Belastung. Ich habe auch dem neuen Obmann Stephan Unterweger einige Fragen stellen dürfen. Du hast die Aufgabe des Obmanns der AG Dorfertal seit August übernommen, wie siehst du die momentane Situation und welche Arbeiten stehen im Moment im Vordergrund? Derzeit werden immer noch die Schäden der letzten Jahre aufge- Eine der zahlreichen talseitigen Absenkungen des Weges Die zerstörte Spöttlingalm Lawinenabgang Moarebene Jede Menge Holz musste aus der Klamm ent- fernt und Hangsicherungen gemauert werden Der Weg war in weiten Teilen mit Holz und Steinen verlegt Agrargemeinschaft Dorferalm Neuwahlen – Naturereignisse Am 6. August dieses Jahres fanden die Neuwahlen der Agrargemeinschaft Dorferalm statt. Der neue Ausschuss setzt sich wie folgt zusammen: Obmann: Unterweger Stephan Obmann Stellvertreter: Gratz Michael Kassier: Groder Georg Schriftführer: Schneider Thomas Wegobmann: Islitzer Michael weitere Ausschussmitglieder: Rogl Martin und Gratz Hannes Es ist allgemein bekannt, dass sich die Naturereignisse häufen. Seit dem Herbst 2019 haben sie seit langem wieder einmal auch Private im größeren Ausmaß betroffen wie z.B. die Kristneralm im Lesachtal und die Spöttlingalm im Dorfertal. Ich hab mich in der AG Dorferalm umgehört und den ehemaligen Obmann Berger Johann (Zöttl) zur Situation befragt. Du als AG Obmann bist die erste Ansprechperson. Wie stellt sich für dich die derzeitige Situation dar? Almwirtschaft ist etwas ganz Besonderes in einem landwirtschaftlichen Be- trieb. Aus dieser Situation heraus sind Bauern oft bereit für die Alm mehr Bericht Melanie Ortner

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