GZ_Tristach_2021_09

N ach einem schweren Kletter- unfall überlegte sich Daniel, gelernter Spengler, sein Leben neu zu gestalten. Er war sich unschlüssig, wo- hin die Reise gehen sollte, bis ihm sei- ne Partnerin Steffi auf eine Annonce im Osttiroler Boten hinwies: „Hirte für die Gaimberger Alm wird gesucht.“ So ist Daniel heuer schon den zweiten Som- mer auf dieser großen Alm, die sich im Debanttal zu beiden Seiten des Debant- bachs über 800 ha erstreckt. Die geräu- mige Hütte liegt auf 1753 Meter und ist mit dem Auto erreichbar. Sie bietet einigen Komfort: Solaranlage, wasser- gekühlten Kühlschrank, Dusche. Die Alm ist aber sehr arbeitsintensiv. Von 17 Bauern aus Gaimberg, Dölsach undLavant wird die Almmit 116Rindern und 7 Norikern bestückt, dazu kommen noch 154 Schafe von 7 Schafbauern. Täglich sind zwischen 600 und 800 Höhenmeter zurückzulegen, an man- chen Tagen sogar 1.300 bis 1.400 hm. Auch die unterschiedlichen Rinderras- sen, Pinzgauer, Tuxer, Fleckvieh, Grau- vieh, Sprinzen, Blaubelgier, Charlois Rinder sind eine Herausforderung. Daniel, im letzten Jahr noch ein Neuling auf diesem Gebiet, wird von Pe- ter Gasser, seinem Vorgänger als Hirte auf dieser Alm mit Rat und Tat unter- stützt. Er ist ihm dafür sehr dankbar. In den zwei Jahren auf der Alm und durch die tägliche Arbeit mit den Tieren lernt Daniel die Sprache der Tiere bes- ser zu verstehen. Mit der Zeit wird der Umgang mit ihnen routinierter und die Arbeit auch einfacher. Das Debanttal ist wetteranfällig. Heuer wurde leider eine Kalbin vom Blitz getroffen. Der Abtransport eines toten Viehs gestaltete sich auf der Alm schwierig. Ein Hubschrauber muss- te es bis zum Forstweg liefern, ehe es von dort zur Kadaververwertung mittels Traktor nach Lienz gebracht werden konnte. Der Almsommer dauert von Mit- te Mai bis Ende September und endet mit dem Abbau der Zäune und dem Schwenden. Burgl Kofler Daniel Ortner 18 Die Hirten - Daniel Ortner Sept. 2021

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