GZ_Tristach_2021_09

12 Reise an den Bodensee Sept. 2021 Die kleine Missstimmung war am nächsten Halt schon vergessen. In der wunderschönen Barockkirche von Bir- nau wurden wir mit Orgelmusik begrüßt und mit einem phantastischen Blick über den See belohnt, gottvoll. Die nächste Station „Meersburg“ lud zum Verweilen ein. Die Kleinstadt (6.000 EW) ist seit der Bronzezeit besie- delt liegt direkt am See von Weinbergen umgeben. In der Saison besuchen ca. 1 Mio Tagesgäste die Stadt. Hier riecht es nach Geld. Alles ist renoviert und auf- geräumt, das Neue Schloss, ehemalige Residenz der Fürstbischöfe von Konstanz strahlt in barocker Pracht. An der See- promenade tummeln sich Menschen- massen. Auffallend war an allen Orten das völlige Fehlen von Asiaten. Corona ist noch nicht vorbei. Wieder endete ein schöner Tag bei bestem Essen im Bierlokal. Donnerstag, 9. Sept 2021. Ab- wechslungsvolle Heimreise: Wir ver- abschiedeten uns von Vorarlberg. Das Ländle ist blankgeputzt. Die Ordnung und Sauberkeit sind auffallend. Selbst das Brachland ist nicht verlottert. Helm- hart, der das Land von seiner Arbeit als LKW- Fahrer kennt, gab noch Hinweise über Täler und Berge. Durch den Arl- bergtunnel ging es wieder nach Tirol, weiter nach Landeck und über Hochfins- termünz und den Reschenpass zum Re- schensee. Dort machten wir eine kurze Fotopause. Nach jahrelangen, teils ge- heimen Vorbereitungen ohne Einbindung der Betroffenen, wurde der See 1950 gestaut. 100 Familien verloren ihr zu Hause und mussten sich entscheiden, höher oben zu siedeln oder abzuwan- dern. Ihre Häuser und Hofstätten wurden gesprengt. Nur 35 Familien blieben. Der denkmalgeschützte Kirchturm von Graun ragt als Mahnmal aus dem Wasser. Als letzter Höhepunkt dieser Reise stand Meran am Programm. Eine pfif- fige, flotte Dame stellte uns ihre Stadt teils im Südtiroler Dialekt vor. Sie führte uns zum Kurzentrum, der Therme, den Wandelhallen durch die Altstadt, zeigte Stadtmauern und Pulverturm, erzählte von Sommer- und Winterpromenade und gab Einblicke in die Geschichte der Stadt. Obwohl Meran Jahrhunderte Hauptstadt von Tirol war, kam sie erst unter den Habsburgern zu Bedeutung. So konnte zum Beispiel die von den Grafen von Ti- rol begonnene Pfarrkirche St. Nikolaus erst unter den Habsburgern eingewölbt werden. Einen richtigen Aufschwung er- lebte Meran unter Kaiserin Sissi, die Me- ran als Kurort entdeckte. Ihr folgte Adel und Prominenz. Nach dem 1. Weltkrieg und dem Zerfall der Monarchie kurten italienische Gäste in Meran. Im 2. Welt- krieg wurden die Hotels als Lazarette benützt. Der Tourismus erholte sich erst nach und nach durch die Vermietung von Privatzimmern. Heute ist Meran eine Stadt mit Therme, Kurbetrieb und einer Pferderennbahn. Zum Abschluss gab es ein köstliches Mahl in der Blitzburg in Bruneck. Zufrie- den und gesund kamen wir programm- gemäß um ½ 10 Uhr in Tristach an; niemand hatte sich wehgetan, nieman- den hatten wir verloren. Bleibt noch ein großes Lob an Helmhart, Martina Bund- schuh und an Susanne und Franz Gruber auszusprechen. Danke! Burgl Kofler Bodensee Seebühne Käsekeller im Bregenzer Wald Abendessen im Gastgarten Am Bodensee

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