GZ_Assling_2021_09

Wühlmausplage 2021 Wühlmäuse sind bekanntlich wurzelfressende Schädlinge, die auch vor Kulturpflanzen nicht halt machen. Im heurigen Jahr waren die Wühlmäuse eine besondere Plage. Einige im Projekt BioColAlp von Gärtnerinnen und Gärtnern sorgsam gehegte lokale Raritäten von Kulturpflanzen wurden aufgefressen. Deshalb haben wir im Rahmen des Projektes BioColAlp sehr effektive Wühlmausfallen der Marke Topcat angeschafft. Diese Fallen können beim Obst- und Gartenbauverein Assling, bei Josef Mair in Oberthal, ausgeliehen werden. Es stehen vier Sets zu je fünf Fallen zum Verleih zur Verfügung. Es wird ein Einsatz von 40 Euro verlangt, der bei der Rückgabe wieder retourniert wird. Die Fallen sind einfacher zu bedienen und wirksamer als die bekannten Fallen, die in den Gängen einge- graben werden müssen. Sie werden mit einem Lochbohrer senkrecht in die Laufgänge der Wühlmäuse platziert. Ob sie „ausgelöst“ haben, kann von außen leicht überwacht werden. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Einsatz sind sehr positiv. PuKuVi – Pustertaler Kulturarten Vielfalt sicht- bar machen Die „Pustertaler Schollepoan“, die „Asslinger Herbstrübe“ oder „Friedas Erbse“ sind Beispiele von Kulturpflanzen, bzw. deren lokalen „Herkünften“/Sorten, die in der Gemeinde Ass- ling schon über Generationen vermehrt werden. Diese ganz besonderen lokalen Raritäten sind in vielen Regionen vom Aussterben bedroht oder längst verloren. Es gibt sie nur noch, weil sich ein paar engagierte Gärtnerinnen, Gärtner, Bäuerin- nen oder Bauern für deren Erhaltung einsetzen. Die Gemeinde Assling hat mit dem Projekt BioColAlp im Zuge vieler verschiedener Aktivitäten dazu beigetragen, auf die Bedeutung der Erhaltung der Kulturartenvielfalt aufmerk- sam zu machen. Mit diesem Engagement hat sich die Gemein- de im Bezirk auch als Vorreiter für Bildungsmaßnahmen über Kulturpflanzenvielfalt einen Namen gemacht. Nun wird die Erfahrung aus BioColAlp genutzt, um im Rah- men eines neuen Dolomiti Live Interreg Projektes der Gemeinde Assling (PuKuVi ITAT 4143) ein grenzüberschrei- tendes Netzwerk von Menschen im Osttiroler und Südtiroler Pustertal aufzubauen, denen die Erhaltung der Kulturartenviel- falt und deren lokaler Herkünfte/Sorten ein Anliegen ist. Im Rahmen dieses Netzwerkes, an dem auch die Eurac/Bozen mitwirkt, sind Aktivitäten zum Erfahrungsaustausch und zur Weiterbildung geplant, die die Erhaltung der Kulturartenviel- falt fördern. Im Sommer 2021 konnten sich Interessierte aus dem Pustertal bereits bei mehreren Treffen in Assling kennenlernen. Nun sind weitere Gartenrundgänge, Workshops und andere Veran- staltungen im Rahmen des Projektes PuKuVi im gesamten Pustertal geplant. Wer im Pustertal Gärtnerinnen, Gärtner, Bäuerinnen oder Bauern kennt, die noch traditionelle Kulturpflanzen (z.B.: Mohn, Pferdebohne, Herbstrübe, etc.) anbauen und selber ver- mehren, kann diese Kontakte gerne an Gitti weitergeben. Wer Interesse hat, bei diesem Netzwerk selbst dabei zu sein, kann sich ebenfalls bei Gitti melden (Telefonnummer: 01-47654- 933-37) Seite 24 09/2021 Projekt in Zusammenarbeit von: Bücherei Assling, Agenda 21, BOKU, und Obst und Gartenbauverein Assling „e5-Gemeinde“ Assling setzt weiter auf Nachhaltigkeit Interreg-Projekt „BioColAlp - Vielfalt erhalten und fördern“ Das Projekt PuKuVi will die Bedeutung der Erhaltung lokal ange- passter, und dem Geschmack der Familie entsprechender Herkünf- te/Sorten von jenen Kulturarten, die im Pustertal Tradition haben, sicht- bar machen und den Erfahrungsaustausch darüber fördern (hier eine in Assling von einer engagierten Gärtnerin bereits lang erhaltene Erb- sensorte; Foto B. Vogl-Lukasser). Wühlmausfallen der Marke Topcat kann man sich beim Obst- und Gartenbauverein Assling ausborgen (Foto: C. Vogl)

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