GZ_Virgen_2021_08

Virger Zeitung 52 Dorfleben – Menschen reich umfasst zwei Schwerpunkte: zum einen bin ich für die pädagogi- sche Betreuung unserer vielen inter- nationalen Studierenden (zuneh- mend aus Asien/China) verantwort- lich. Das betrifft vor allem die Lehrplangestaltung und die Vermitt- lung von internationalen und kultur- übergreifenden Kernkompetenzen an Studierende im Studienverlauf und in Vorbereitung auf eine zunehmend globale Arbeitswelt. Zum anderen leite ich einen Studienzweig der sich mit nachhaltigen Konzepten und Praxis in Tourismus und Freizeitwirt- schaft beschäftigt. Darüber hinaus bin ich Herausgeber einer tourismus- wissenschaftlichen Fachzeitschrift die sechsmal im Jahr erscheint. Wie hat sich dein Berufswunsch entwickel t? Ich glaube das hat neben meiner aka- demischen Ausbildung auch viel mit meinem persönlichen Lebenslauf zu tun. Einerseits bin ich in einem sehr schönen Tourismusgebiet, dem Vir- gental, aufgewachsen. Neben der Landwirtschaft haben meine Eltern, wie so viele andere Virger auch, Pri- vatzimmer vermietet, sind als Bauern aber selbst natürlich nie verreist. Ich glaube das hat sowohl mein Fernweh als auch mein Interesse am Phäno- Von mitteldorf ins größte dorf englands VIRGER LEBENSBILDER Josef Ploner, vulgo Samer Sepp, lebt und arbeitet mittlerweile seit Jahren in england. aufgewachsen auf dem elterlichen hof in mitteldorf, packte ihn als Stundet das fernweh und er ist, wie er selbst sagt, schlussendlich in england „picken“ geblieben. Josef hat allerdings festgestellt, dass die unterschiede zwischen Virgen und Sheffield gar nicht so groß sind wie angenommen. Seine aus italien stammende frau arianna und er könnten sich durchaus vorstel- len, wieder nach Österreich zurückzukehren. Leben sl au f / Ausb il dung / Be- ruf li ches Ich bin am elterlichen Hof beim Samer in Mitteldorf aufgewachsen und habe die Volkschule in Virgen besucht. Nach meiner weiteren schu- lischen Ausbildung in Hall und Lienz, ging es dann nach Wien, wo ich mein Studium in Volkskunde und Publizis- tik absolvierte. Für meine Diplomar- beit, die sich mit der der touristischen Nutzung der Kulturgüter im National- park Hohe Tauern beschäftigte, er- hielt ich einen Forschungspreis und von da an dachte ich, dass mir die aka- demische Arbeit recht gut liegt. Nach Tätigkeit als Kurator im Museums- und Ausstellungswesen in Innsbruck (u.a. Tiroler Landesausstellung), zog es mich dann England, wo ich ein Doktorats-Stipendium an der Univer- sität in Leeds erhielt. Eigentlich hatte ich vor nach meiner Promotion nach Österreich zurückzukehren, aber dann bin ich in England beruflich und privat „picken“ geblieben. Wa s mach st du b eru f l i ch, wo bist du tä tig? Ich bin Dozent an der humanwissen- schaftlichen Fakultät an der Univer- sität Manchester, wo ich an der School of Education, Environment and Development (Abteilung Bil- dung, Umwelt und Entwicklung) so- wohl meine Lehre als auch For- schung betreibe. Mein Arbeitsbe- der arbeitsplatz von Josef, die university of manchester.

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