GZ_Virgen_2021_08

45 Wirtschaft – Tourismus Virger Zeitung stützen sich über ihre Berührungs- punkte ineinander, haben sie den großen Vorteil, in sich leicht be- wegbar zu sein und so optimal auf Frost, aber auch anstehendes Was- ser und den Hangdruck zu reagie- ren und diese Kräfte abzuleiten. Ganz ohne schriftliche Anleitung wusste man schon früh um die Re- geln des Trockenmauerhandwer- kes – welchen Anzug benötigt es, welche Steine eignen sich als Läu- fer (Längsverbindung) und welche als Binder (Querverbindung, auch in den Hang), wie soll die Fugen- führen verlaufen oder welches Ma- terial passt zur Hinterfüllung (Drai- nage hinter Stützmauer). Dass die beeindruckenden Mau- ern noch heute an vielen Stellen so gut erhalten sind, ist den regelmä- ßigen Ausbesserungsarbeiten der Virger Bauern und anderen um- sichtigen Personen zu verdanken. In den 1990er Jahren wurde ein größeres Sanierungsprojekt (beim Stoanach Pitzend in der Feldflur) gestartet, verbunden mit Schulun- gen für die Landwirte, einem För- derprogramm des Landes Tirol, einer Wanderausstellung Virgener Feldflur u.v.m.. Dies alles hat dazu beigetragen, dass das Bewusstsein für diese „Kulturlandschaft aus Menschenhand“ geschärft wurde. Erwähnenswert ist auch, dass der Virger Bauernladen sich aus dieser Initiative heraus gegründet hat. Aufgrund ihrer trockenen Bauweise und damit entstehenden, kleinsträu- migen Biotopen vom Mauerfuß bis zur Mauerkrone sind Klaubstein- mauern von einer Vielzahl meist spezialisierter Flora und Fauna be- wohnt. Die Tiervielfalt mit über 800 Arten ist herausragend (nachgewie- sen bei der Feldflur). Vögel finden Brut- und Nistplätze, wärmelie- bende Tiere, wie Nattern und Ei- dechsen, lassen sich auf den sonnen- beschienenen Steinen erwärmen und trockenheitsresistente Pflanzen, wie Mauerpfeffer, Sebenstrauch und Kreuzdorn nutzen diese warmen Nischen für sich. Auch die Feuchtig- keit bevorzugende Arten, wie ein- zelne Schnecken, Holunder oder Eschen, finden in den schattigen Mauerecken ein Zuhause. Nach einem Spruch sind trocken geschlichtete Natursteinmauern das einzige vomMenschen geschaf- fene Bauwerk, welches mehr Le- bensraum schafft, als vernichtet. Mit diesem Wissen sollte man beim nächsten Spaziergang durch die Felder Virgens seine Augen gut offen halten und so manches Kleinod entdecken. DI Marlies Macher, NP-Rangeri wie schmeckt die natur – kräuterwanderung im Virgental. foto: nPht/martin lugger nationalparkerleb- nisse im Sommer 2021 Auch heuer gilt es für Klein und Groß den Nationalpark im Virgen- tal auf vielfältige Arte und Weise zu erleben: nationalparkspürnasen Jeden Dienstag und Mittwoch gibt es für die kleinen und großen Spürnasen einen ganz besonderen Ferienspaß. Gemeinsam mit den Rangern wird die Natur in Virgen, Prägraten und Matrei zum Erleb- nis-, Lern- und Spielort. auszeit in der natur – atmen, hören & bewusst wahrnehmen AmWeg von Prägraten nach Ober- mauern erlebt man eine entspan- nende und erholsame Wanderung, ab vom Alltag und erfährt die Natur mit Rangerin & Yogalehre- rin Marlies auf allen Ebenen. gletschervorfeld Prägraten Mit dem Ranger durchwandert man das unwirklich scheinende Gebiet des Gletschvorfelds am Fuße des Großvenedigers und er- fährt allerhand über die Besonder- heit dieses Ortes. wie schmeckt die natur – kräuterwanderung Bis in den Herbst hinein gibt es im Virgental die Möglichkeit alles über die Pflanzenwelt zu erfahren und den Geschmack der Natur zu verkosten. weitere neue touren in osttirol Die Mystik des Moores – Erlebnis- wanderung zur Seewiesenalm – Lienz Waldwildniscamp für abenteuerlus- tige Kids – Oberhauser Zirbenwald (zweitägig) – Defereggental nP-dauerausstellung „Jenseits der Zeit“ im TVB-Büro Virgen, täglich geöff- net von 8.00 bis 18.00 Uhr Infos und Buchung: Nationalpark- service Nationalpark Hohe Tauern Tirol, nationalparkservice.tirol@ hohetauern.at bzw. +43 4875 5161-10 tiPP

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