GZ_Virgen_2021_08

Virger Zeitung Wasserorganismen mit langfristi- ger Wirkung (H411) eingestuft. Daneben können in gebrauchten Zigarettenfiltern unter anderem noch Arsen, Blei, Chrom, Kupfer, Cadmium, Formaldehyd, Benzol, Nitrosamine, polycyclische aroma- tische Kohlenwasserstoffe (PAK), Teer und Tabakzusatzstoffe aus Resttabak enthalten sein, um nur ein paar zu nennen. Belastet werden durch die Gift- stoffe hauptsächlich Gewässer und deren Bewohner, aber auch unsere Böden. Beispielsweise ist für Fische eine Zigarette pro Liter Wasser töd- lich. Nikotin wurde früher im Pflanzenschutz als Pestizid einge- setzt. Der Zigarettenfilter aus Cellulose- acetat zersetzt sich erst nach langer Zeit in Gewässern: Im Süßwasser wird von 15 Jahren ausgegangen und im Salzwasser sogar von 400 Jahren. Verschlucken durch kinder Kinder nehmen manchmal aufge- fundene Zigarettenstummel in den Mund, sei es aus Neugier oder um rauchende Erwachsene nachzuah- men. Abhängig vom Körperge- wicht können bereits eine bis drei verschluckte Zigarettenstummel zu deutlichen Vergiftungserscheinun- gen, wie Übelkeit, Durchfall und/ oder Erbrechen führen. So gingen beispielsweise beim Giftnotruf Ber- lin in zwei Jahren über 2.800 An- rufe ein – aufgrund durch Kinder verschluckter Zigarettenkippen. Im Internet findet man jede Menge Information zu diesem Thema. Mit einem Taschen- Aschenbecher kann jeder Raucher diese Gefahren vermeiden. Natür- lich nur, wenn der Inhalt dieser Aschenbecher auch in den Rest- müll landet. mythen rund um die getrennte Verpackungssammlung 96 % der Österreicherinnen und Österreicher trennen ihren Abfall und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Den- noch halten sich hartnäckige Ge- rüchte zur getrennten Verpa- ckungssammlung, die ihre Sinn- haftigkeit in Frage stellen. Die ARA klärt auf. Mythos 1: „Mülltrennen ist nur viel Arbeit und bringt mir persönlich über- haupt nichts!“ Das Trennen bringt sehr wohl etwas. Denn wenn gut getrennt und sauber gesammelt wird, fällt weniger Restmüll an. Das wie- derum verringert die Kosten bei der Müllentsorgung. So landen heute rund 40 % weniger Abfälle im Restmüll. Außerdem können die getrennt gesammelten Abfälle als Sekundärrohstoff für neue Pro- dukte genutzt werden. Das schont natürliche Ressourcen, spart Ener- gie und reduziert klimaschädliche Emissionen. Sammel-Zahlen Osttirol: 8.000 to Rest-Sperrmüll (davon 50 % falsch entsorgt) 15.000 to Wertstoffe (Verpackun- gen, Bioabfall, Elektroaltgeräte und Batterien) Mythos 2: „Getrennte Sammlung ist Un- sinn, wir brauchen das Plastik für die Müllverbrennung.“ Restmüll brennt ganz von allein. Auch ohne Kunststoffverpackun- gen hat er einen Heizwert, der mit Braunkohle vergleichbar ist. Er ver- brennt bei mehr als 850 Grad Cel- sius und erzeugt dabei nutzbare Abwärme. Dazu muss der Rest- müll weder vorbehandelt, noch mit Zusatzbrennstoff versehen wer- den. Also keine Rede davon, dass durch die getrennte Sammlung der Restmüll nicht mehr selbstständig brennen würde. Mythos 3: „Getrennte Sammlung ist unnö- tig, es wird nachher sowieso alles zusammengeleert und ver- brannt.“ Für die stoffliche Verwertung und Gewinnung neuer Rohstoffe ist die getrennte Sammlung unab- dingbar. Nur so werden aus Plastik- flaschen wieder Plastikflaschen, aus Altpapier wieder Papier, aus farbsortiertem Bunt- und Weißglas wieder Glasflaschen und aus Me- tallen vielfältige neue Produkte. Verbrannt werden lediglich Rest- 319 Zigarettenstummel in drei minuten – zehn kinder. 22 Gemeinde

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3