GZ_Schlaiten_2021_07

Seite 36 ‘ s Blattl Juli 2021 Dezember 19 Nachruf von P. Prior Administrator Raphael Gebauer OSB in der Jahres- ausgabe Nr. 52/2021 der Missions- benediktiner von St. Georgenberg: Unser Mitbruder war am 8. Janu- ar 2021 zu einer Wanderung aufge- brochen und kehrte von dieser nicht zurück. Eingesetzte Suchmann- schaften entdeckten den leblosen Körper unterhalb des Felsenklosters St. Georgenberg. Nach Aussage der Polizei war er im steilen, laub- bedeckten Waldgelände trotz guten Schuhwerks ausgerutscht und 100 Meter in die Wolfsklamm abgestürzt. Eine herbeigerufene Ärztin konnte nur noch seinen Tod feststellen. Tie- fe Betroffenheit herrscht seit diesem tragischen Ereignis im Konvent der Abtei St. Georgenberg, bei seinen Familienangehörigen und bei den Menschen, die ihn kannten und mit ihm Umgang hatten. Br. Johannes wurde am 26. Juli 1962 in Lustenau (Vorarlberg) als zweites von vier Kindern der Frau Maria Wagenknecht (geb. Tabernig) und des Herrn Herbert Wagenknecht geboren. Seine Mutter war Haus- frau und sein Vater Maurerpolier. Er wuchs in der Ortschaft Sulz auf und besuchte die örtliche Volksschule. 1972 wechselte er in das Gymna- sium in Feldkirch. 1980 erlangte er die Matura mit ausgezeichnetem Er- folg. Dann folgten Studienjahre der Architektur und Forstwirtschaft in Innsbruck und Wien, verbunden mit Gelegenheitsarbeiten. Einige Jahre war er bei verschiedenen Firmen als Hilfsarbeiter und angelernter Metall- arbeiter tätig. 1989 begann er seine Kandidatur in der Benediktinerabtei St. Geor- genberg-Fiecht. Nach dem Postulat durfte er am 20. April 1992 unter Abt Edgar Dietel die zeitliche Profess ab- legen. Im gleichen Jahr besuchte er einen Einführungskurs für Ordensver- waltung bei der Treuhandgesellschaft Unitas Solidaris in Wien. Im Vertrau- en auf Gottes Gnade, Güte und Hilfe legte er unter Prior Administrator P. Dr. Leo Pittracher die ewigen Gelüb- de ab. Unter ihm begann er seine Ar- beit in der Verwaltung. Während der Amtszeit von Abt Anselm Zeller war er einige Jahre als Verwalter (Cel- lerar) der Abtei tätig und kümmerte sich rührselig um unseren Mitbruder P. Benedikt Vollmann bis zum Tod. Nach einer Erholungsphase nahm er bis zum Tod wichtige Aufgaben in unserer Verwaltung wahr. In unserem Wald erledigte er Brennholzarbeiten, was ihm viel Freude bereitete. Neben seinen eigentlichen Tätigkeiten half er auch immer mit, wo er gebraucht wurde, vor allem beim Umzug vom Stift auf den St. Georgenberg. In seiner Freizeit erkundete er die Be- sitzungen der Abtei und versuchte dabei auch alte, nicht mehr einge- zeichnete Wege und Steige zu finden und zu gehen. So war er derjenige, der sich im Klosterareal am besten auskannte und diesbezüglich Fra- gen beantworten konnte. Manchmal äußerte er den Wunsch, sich in eine Hütte zurückzuziehen und dort ohne jede Annehmlichkeit zu leben, was ihm auch gewährt wurde. Manchmal zog er sich auch imAlltag weitgehend innerlich zurück, auch wenn er sich im Umgang freundlich, heiter und hilfsbereit zeigte. Vor allem schlug sein Herz für die Armen. Wir danken Br. Johannes, dass er einen großen Teil seines Lebens mit uns “unter der Führung des Evangeli- ums” geteilt hat. Seilbahnen und Materialaufzüge in unserer Gemeinde Br. Johannes (Jürgen) Wagenknecht OSB (O do Sancti Benedicti) Br. Johannes Wagenknecht OS geb. am 26.07.1962 gest. am 08.01.2021 Bruder Johannes Wagenknecht hatte starke Schlaitner Wurzeln und hat sich auch intensiv mit der Familienforschung beim Zischger befasst. Er war ein Sohn von Maria Tabernig vom Zischger - den älteren Lesern auch als Zenzer Moidele bekannt, da sie bei ihrem Onkel Florian aufgewachsen ist. Er war in den vergangenen Jahren im- mer wieder zu Besuch in Schlaiten. Am 15. September 2019 feierte er in Schlaiten einen Gottesdienst mit und erzählte nach der Hl. Messe von seiner Herkunft und von seiner Arbeit im Klo- ster St. Georgenberg.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3