GZ_Schlaiten_2021_07

Juli 2021 ‘ s Blattl Seite 11 Se te 11 Dezember 20 9 J Ein Rückblick auf das Jahr der Rekorde und Extreme Das Jahr 2020 begann mit der Ge- wissheit, dass vom Schadereignis VAIA 2018 rd. 250.000 m³ noch nicht aufgearbeitet waren. Dazu kam die enorme Schadholzmenge vom „neu- en“ Ereignis INGMAR vom Novem- ber 2019 (Schneedruck und Schnee- bruch) mit einer Gesamtmenge von rd. 660.000 m³. Das bedeutet, dass das Jahr 2020 mit einer Schadholzmenge von 910.000 m³ - verteilt auf die verschie- densten Waldorte in allen Osttiroler Gemeinde – in Angriff genommen wurde. Aufräumungsarbeiten Schadholz Die Aufräumungsarbeiten wurden überwiegend von den Gemeindewal- daufsehern organisiert und koordi- niert. Durch die enorme Schadholz- menge war es notwendig auch auf auswärtige Schlägerungs- und Brin- gungsunternehmen zurückzugreifen. Am Höhepunkt der Aufarbeitungs- arbeiten im Jahr 2020 waren 91 Erntesysteme (Seilkräne bzw. Har- vester) gleichzeitig in Osttirol im Einsatz! Erstmalig war auch, dass eine überdurchschnittlich große Holzmen- ge (sowohl schnittfähiges als auch Energieholz) den Bezirk „verlassen“ hat und von auswärtigen Betrieben (vorwiegend Kärnten und Salzburg) gekauft wurde. Erschwert wurde die gesamte Auf- arbeitung im Frühjahr durch den zur damaligen Zeit völlig überraschenden 1. Lockdown im Zusammenhang mit „COVID-19“. Diese Situation wurde weiter durch den „Tiroler Ge- meindelockdown“ (19.03.2020 – 13.04.2020) verschärft. In enger Zusammenarbeit mit der Behördenleiterin und den JuristInnen der BH Lienz konnte eine Lösung im Zusammenhang mit Instandhaltung bzw. Wiederinstandsetzung von „kri- tischer Infrastruktur“ gefunden wer- den. Die Aufarbeitung des Schad- holzes konnte so in Zusammenarbeit mit den heimischen Sägebetrieben zumindest im Objektschutzwald (Bacheinhängen, Straßen, unmit- telbarer Objektschutz im Siedlungs- raum) aufrechterhalten werden. Das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen war eine „Rekord- holzernte“ bis zum Jahresende 2020 in der Höhe von rd. 715.000 m³. Von 2011 bis 2018 betrug die durch- schnittliche Holzernte 190.000 m3 pro Jahr. Damit einher gegangen ist aller- dings ein massiver Preiseinbruch (Holzerlös für die geschädigten WaldbesitzerInnen) für das gesamte Rundholz (alle Sortimente von Brenn- holz bis zum A, B, C – Blochholz). Besonders stark wirkt sich der Holzpreisverfall naturgemäß auf den „Erntekostenfreien Holzerlös = De- ckungsbeitrag I“ aus. Dieser ist nahe- zu ins „Bodenlose“ gefallen. Der Wald in Osttirol im Jahr 2020 Die beiden Diagramme zeigen die dramatische Entwicklung beim Holzerlös durch die Schadereignisse der letzten Jahre. (Texte und Diagramme Bezirksforstinspektion )

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3