GZ_Tristach_2021_06

Juni 2021 Nachrufe 19 I da Webhofer kam am 9. Februar 1933 bei Familie Jungmann, vulgo Herol, in Kosten auf die Welt, wo sie dann zusammen mit ihren sieben Geschwistern aufwuchs. Nachdem sie in Assling ihre Schulpflicht erfüllt hatte, arbeite- te sie eine Zeit lang beim Unterheroler, bevor sie dann in Lienz im Bezirkskrankenhaus als Stockmädchen beschäftigt war. In ihrer Freizeit lernte sie ihren zukünftigen Ehemann Hansl ken- nen - und lieben, und heiratete ihn 1957 in Maria Luggau. Ida zog zu ihrem Mann nach Tristach, wo er eine Schmie- de besaß, und lebte mit ihm, ihren Schwiegereltern und ihrer Schwägerin unter einem Dach. Es begann eine arbeitsreiche, aufopfernde Zeit für sie, in der sie ihren Mann in der Werkstatt unterstützte, den Haus- halt führte und überall mit anpackte, wo Not am Mann war. Ida und Hansl wurden Eltern von sieben Kindern, von de- nen ein Sohn im Alter von drei Jahren durch einen tragischen Unfall sein junges Leben verlor. Die danach folgenden Jahre waren für die Beiden mit viel Arbeit und Sorge um eine langwierige Erkrankung ihrer Tochter Maria geprägt, in denen Ida oft über sich selbst hinauswuchs. Ein weiterer Schicksalsschlag ereilte sie 1981, als sie ih- ren Mann durch eine Krebserkrankung verlor. Ihr tiefer Glaube an Gott, viele Gebete, und ihre positive Lebenseinstellung hal- fen ihr auch in dieser schweren Zeit ihre Aufgaben zu meis- tern, und ihren Kindern ein weitestgehend sorgenfreies Leben zu bieten. Nachdem sie sich im Jahre 2003 von einer schweren Krankheit wieder vollständig erholt hatte, war es ihr ein gro- ßes Anliegen, sich verstärkt für kranke und vom Leben sozial benachteiligte Menschen einzusetzen. Die nun kommenden Jahre waren die schönsten für Ida. Die Familie, die mitt- lerweile um 11 Enkel und 12 Urenkel angewachsen war, ihr Haus, und vor allem ihr geliebter Garten füllten ihr Leben aus. Gastfreund- schaft wurde bei ihr groß geschrieben, und durch ihre liebenswerte Fürsorglichkeit herrschte immer großer Trubel bei der Schmied Ida. Nach vielen unbeschwerten und glücklichen Jahren ver- starb ihre Tochter Andrea im Oktober 2020 und ein paar Wochen später musste sie auch ihren Enkel Lukas zu Grabe tragen. Von diesen Schicksalsschlägen hat sich Ida nie mehr richtig erholt. Auch die Corona-Pandemie machte ihr sehr zu schaffen, da sie die sozialen Kontakte, die Kirchenbesuche, die Treffen mit ihrer Familie und ihren Freunden nur mehr eingeschränkt wahrnehmen durfte. Ida verlor nach und nach ihren Lebenswillen und zog sich immer mehr zurück. In der folgenden Zeit wurde sie liebevoll von ihren Kindern zu Hause unterstützt, bis sie auf Grund einer Lungenentzündung im BKH-Lienz aufgenommen wurde. Ihr Allgemeinzustand verschlechterte sich zusehends, und am 27. Mai 2021 erfüllte sich, im Beisein ihrer Töchter Hilda und Gitti, ihr sehnlicher Wunsch, zum Herrgott heimzukehren. Ida Webhofer, geb. Jungmann, † 27.5.2021

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