GZ_Tristach_2021_06

18 Nachrufe Juni 2021 U nsere Mame, Berta Huber, wurde am 28. Februar 1926 in Bannberg geboren. Sie hatte acht Geschwister. Als sie 10 Jahre alt war, verbrachte sie im Zuge der Kin- derverschickung einige Wochen in Ratzeburg (Deutschland). Sie erzählt uns immer von dieser Zeit und sie wollte gar nicht mehr nach Hause. Zum 70. Geburtstag ermöglichten wir ihr noch einmal eine Reise dorthin, wo dann Erinnerungen auf- gefrischt wurden. Schon in ihren jungen Jahren war ihr Interesse geweckt, auch außerhalb Osttirols zu arbeiten und zu leben. So trat sie eine Arbeitsstelle in Innsbruck an - im Haushalt vom ehema- ligen Landeshauptmann, Hofrat Schumacher. Bald danach zog es sie in die Schweiz, wo sie ebenfalls in einem Haushalt arbeitete. Bei einem Heimatbesuch lernte sie unseren Tate, Alois Huber kennen. Er fuhr ihr in die Schweiz nach und holte sie zurück, wo sie dann 1954 heirateten und den Bauernhof Wastler bewirtschafteten. Von 1955 bis 1964 ka- men sechs Kinder zur Welt. Das Leben unserer Mama war geprägt von Ar- beit in der Landwirtschaft - der Hausbau stand an, ne- benbei wurden noch Zimmer vermietet und die Gäste be- treut. Im Dorf war sie für ihre Bauernkrapfen bekannt, und dieses Wissen gab sie auch weiter. 2018 verstarb unser Tate und die darauffolgenden Jahre wurde unsere Mame von uns Kindern betreut, was sie bis zum Schluss sehr genossen hat. Sie meinte, so gut sei es ihr noch nie gegangen. Am 17. April 21 ging sie infolge eines Schlaganfalls ihren letzten Weg. Berta Huber, geb. Weiler, † 17.4.2021 F rieda wurde 18. 11. 1928 als lediges Kind in Lienz geboren und wuchs am Schlossberg beim Obertaxer- hof/Duregger auf. Trotz der Kriegsjahre hatte sie eine schöne Kindheit. Sie erzählte oft, dass neben der Arbeit am Hof noch genug Zeit blieb, sich mit den Nachbarskindern zu treffen. In Lienz besuchte sie die Volksschule und später die Haushaltungsschule (Klösterle). Den Schulweg traten alle Kinder vom Schlossberg zu Fuß an. Mit 19 Jahren ging sie zur weiteren Ausbildung als Köchin ins Sanatorium Bad Mehrer- au nach Bregenz. Wieder am Schlossberg lernte sie ihren späteren Ehe- mann Michael kennen (Maschinist bei der Hochsteinbahn AG). Zu dieser Zeit führte sie für einige Jahre die heute belieb- te Venediger Warte. 1955 wurde geheiratet. Aus dieser Ehe entstammen die drei Söhne Manfred, Helmut und Peter. 1964 übersiedelte die Familie mit ihrer Mutter Franzis- ka und Tante Aloisia in das neu erbaute Haus nach Tristach. Durch die Privatzimmervermietung erwirtschaftete sich die Familie ein zusätzliches Einkommen. Mit 60 Jahren erkrankte Frieda an Parkinson. Diese Krankheit beeinflusste zusehends ihren Alltag. Michael unter- stütze sie wo er nur konnte. 1999 verlor sie ihn auf tragische Weise. Viele Jahre war es ihr möglich, mit Unterstützung der Fa- milie und des Sozialsprengels ein selbstständiges Leben zu führen. 2012 kam es zu einer Verschlechterung ihres Gesund- heitszustandes und der Pflegeaufwand wurde intensiver. Die letzten Jahre verbrachte sie zusammen mit ihrer Langzeitpfle- gerin Sanda. Die täglichen Spaziergänge von Frieda, Franziska Meixner, Siegfried Hofer und Hr. Walder mit ihren Pflegerinnen gehör- ten fast schon zum Dorfbild. Im Oktober 2020 wurde sie im Wohn- und Pflegeheim Debant aufgenommen, wo sie am 29. 12. 2020 verstarb. Trotz ihrer Schicksalsschläge blieb sie bis zu ihrem Tod eine zufriedene, weltoffene, lebensbejahende Frau. Frieda Jakober, geb. Duregger, † 19.12.2020 V.l.: Jela Ivanković mit Silverius Walder, Anica Pranjić mit Siegfried Hofer sowie Sanda Drazic mit Frieda Jakober. Foto © Helmut Prünster

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