GZ_Thurn_2021_04

Seite 14 A LLGEMEIN 120 cm war die größte Schneehöhe bei der ZAMG Wetterstation in Li- enz und wurde am 3. Jänner sowie am 24. Jänner 2021 gemessen. Um den 24. Jänner wurden auch im übrigen Osttirol die größten Schneehöhen im bewohnten Gebiet erreicht. In Obertilli- ach waren es 200 cm, in St. Jakob i.D. 170 cm und in Virgen 139 cm Gesamt- schneehöhe. Die Neuschneemengen (Summen des täglich gefallenen frischen Schnees) im vergangenen Winter wa- ren im Lienzer Raum extrem. In Lienz wurde mit 324 cm Neuschnee der alte Rekord aus dem Winter 2008/09 um ganze 94 cm übertroffen. Die täglichen und bislang ununterbrochenen Neu- schneemessungen seitens der ZAMG gibt es in Lienz seit 1971. Der vergangene Winter war also der schneereichste Winter seit mehr als 50 Jahren und erst der Winter 1950/51 soll im Lienzer Raum laut anderer Da- tenquelle noch etwas schneereicher gewesen sein als der Winter 2020/21. Mit Regen und Schnee zusammen verzeichnete Lienz eine Nieder- Winterbilanz 2020/21 - Ein extrem schneereicher Winter in Osttirol Der Winter 2020/21 (betrachtet werden die Monate Dezember 2020, Jänner und Februar 2021) war in Osttirol ge- kennzeichnet von enormen Schneemassen und tiefen Temperaturen. Im Lienzer Talboden gab es ab 3. Dezember 2020 den ganzen Winter hindurch bis Ende Februar 2021 eine geschlossene Schneedecke und selbst Ende Fe- bruar lag noch rund ein halber Meter Schnee im Lienzer Raum. schlagsmenge von 622 mm in den letzten drei Monaten und der ver- gangene Winter war hier der zweit- niederschlagsreichste Winter seiner Messgeschichte. Der Winter 1950/51 brachte es mit 628 mm auf unwesent- lich mehr Niederschlag als der abge- laufene. Die Messgeschichte beim Niederschlag ist im Raum Lienz sehr lang und reicht ins Jahr 1854 zurück. Mit diesen 622 mm, dem Fünffachen der normal zu erwartenden Nieder- schlagsmenge in einem Winter, ist Li- enz der relativ nasseste Ort Österrei- chs gewesen. Hervorzuheben ist dabei der extrem nasse Monat Dezember . Allein in diesem Monat summierten sich in Li- enz 445 mm Niederschlag auf, was hier die größte Niederschlagsmenge ist, die jemals innerhalb eines Mo- nats gemessen wurde. Das entspricht dem Siebenfachen einer durchschnitt- lichen Dezembermenge im Lienzer Raum. Der Lienzer Raum und das angrenzende Oberkärnten waren im vergangenen Winter überhaupt die nassesten Regionen Österreichs. Bei den Temperaturen zeigte sich ein sehr abwechslungsreiches Bild. Mar- kant war allerdings die Kälte, die nach den zahlreichen Schneefällen im Jän- ner in Osttirol Einzug hielt. Im Lienzer Talboden gab es 35 Tage mit Dauerfrost , ein durchschnittlicher Winter bringt es auf 22 auch soge- nannte „Eistage“. Am kältesten war es in Lienz am Morgen des 11. Jänner 2021 mit -23,5 °C , was zugleich auch österreichweit die tiefste Temperatur des Winters für Orte unter 1.000 Meter Seehöhe darstellt. Kälter war es nur in St. Jakob i.D. auf knapp 1.400 Metern mit -24,2 °C. Die Durchschnittstem- peratur des vergangenen Winters lag in Lienz bei -4,4 °C, was um 1,6 Grad kälter war als der langjährige Mittel- wert. Während es in Nordtirol, über den ganzen Winter gesehen, etwas zu mild war, fällt Osttirol auf die zu kalte Seite. Alle Osttiroler ZAMG Wettersta- tionen bilanzieren mit einem zu kalten Winter im Vergleich zu den langjäh- rigen Mittelwerten. Aufgrund der großen Schnee- und Re- genmengen wurde am 6. Dezember

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