GZ_Dölsach_2021_05

Mai 2021 Dölsacher Dorfzeitung Seite 5 Der Sommer steht vor der Tür. Und damit auch heiße Tage und Wochen, die für viele immer mehr zur Be- lastung werden. Schuld ist die globale Erderhitzung durch die Klimakrise. Für uns als Klimabündnis-Ge- meinde ist Klimaschutz das Gebot der Stunde. Aber wir müssen auch lernen, uns an die veränderten Be- dingungen anzupassen. Das Klimabündnis Tirol gibt Tipps, was jeder und jede Einzelne machen kann: Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden Schon unsere Großeltern haben es gewusst: Im Sommer hilft besonders das Lüften in der Nacht, sodass die fri- sche Luft die Wohnung für den nächsten Tag abkühlt. Als mittelfristige Lösung bietet sich an, die Beschat- tung des eigenen Gebäudes klug zu planen: Durch vorstehende Dach- oder Balkonflächen gelangt die Sonne gar nicht erst in die Innenräume. Wer eine Gar- tenfläche hat, kann mithilfe von gut platzierten Laub- bäumen eine Überhitzung des Wohnbereichs verhin- dern: Die Laubbäume lassen imWinter die wärmende Sonne durch und schützen im Sommer durch ihr Laubkleid vor der starken Sonneneinstrahlung. Auch auf Balkonen kann eine ganzjährige Bepflanzung Schatten und Kühle spenden. Bäume sind Verbündete im Klimawandel Bäume pflanzen und pflegen bringt gleich mehrere Vorteile: Ein großer Baum verdunstet an einem Tag um die 100 Liter Wasser. Dadurch entsteht zusätzlich zum Schatten der Krone ein angenehmes Klima – mit der Wirkung von zehn Klimaanlagen. Damit nicht genug: Der Baum hilft, unsere Umwelt zu schützen. Er speichert CO 2 und reinigt die Luft, die wir jeden Tag einatmen, indem er Schadstoffe auf- nimmt. Der Boden, auf dem er steht, speichert und reinigt das Regenwasser, sodass es bei Starkregen- ereignissen nicht oberflächlich abfließt und anderorts zu Überflutungen kommt. Den Boden offenhalten An die Zukunft denken: Nur eine Umgebung, wo Pflanzen wachsen und Wasser vor Ort versickern kann, ist ein guter Lebensraum. Es gilt also asphal- tierte oder Pflasterflächen so gering wie möglich zu halten und auf Lösungen zurückzugreifen, die eine Wasserversickerung ermöglichen. Bei Einfahrten kann das zum Beispiel ein Schotterrasen sein. Die Infografik des VCÖ zeigt, wie stark sich Oberflächen an einem Sommertag aufheizen. Bewachsene Flächen hingegen gleichen die Temperaturen wieder aus. Die Erde nicht austrocknen lassen Beim Pflegen des eigenen Gemüsegartens oder der Balkonblumen kann man die Gießkanne öfter mal ste- hen lassen, wenn man dafür sorgt, dass der Boden nicht austrocknet. Das gelingt durch Mulchen – also das Auftragen des Rasenschnitts oder einer Bodenbe- deckung – oder durch das Einmischen von besonders wasserspeichernden Tongranulaten. Auch bei der Auswahl der Pflanzen sollte darauf geachtet werden, genügsame Sorten auszuwählen, die an den Standort angepasst sind. Tipp: Klimaschutz-Profis für die Gemeinde Der Lehrgang für kommunale Klimaschutzbeauf- tragte von Klimabündnis Tirol startet im September 2021. Er bietet Interessierten aus Gemeinden einen ganzheitlichen und praxisorientierten Zugang zu den Themen Klimaschutz, Klimawandelanpassung und Nachhaltigkeit. Nähere Informationen unter tirol. klimabuendnis.at Im Sommer einen kühlen Kopf bewahren Grafik: VCÖ_2015_Heißer Beton | © Verkehrsclub Österreich Die Kraft von zehn Klimaanlagen: Bäume kühlen durch Verdunstung die Umgebung und spenden Schatten an heißen Sommertagen. Foto: © Jan Huber, unsplash.com

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3