GZ_Gaimberg_2021_05

11 1 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Allgemein 8 Mai 2021 Daumen“ zu fördern, das Interesse an nachhaltiger Bewirtschaftung, für eine verantwortungsvolle Eigen- initiative und zukunftsfähi- ges Handeln zu wecken bzw. zu stärken. Wie seht Ihr da die Bereitschaft/Chancen in der und für die nächste Ge- neration?? Anna Gomig, Altbäuerin zu „Leit’n“ Erfreulich ist, dass es in der kommenden Generation doch zunehmend ein steigendes In- teresse an nachhaltig geführ- ter Landwirtschaft zu geben scheint. Die Corona-Krise lehrt uns aber auch, dass es mit „immer höher, immer weiter, immer mehr…“ erst einmal Schluss sein wird. Der Tourismus als Wirtschafts- faktor hat einen ordentlichen Dämpfer bekommen. Das schlägt sich natürlich auch im landwirtschaftlichen Ab- satzmarkt nieder. Ich meine aber, dass es wichtiger wird, vermehrt darauf zu schauen, z. B. durch vielfältigere Tier- haltung etwas „unabhängi- ger“ zu werden. Die Blütezeit von industriellen Agrarbe- trieben sehe ich im Welken! Wir werden in Zukunft ver- mehrt gegenseitig von den verschiedenen Talenten, dem Können & Wissen und der Erfahrung profitieren, es wird auf längere Sicht auch wie- der das „Tauschgeschäft“ seinen Wert bekommen. Und dadurch auch wieder mehr Freude und Dankbarkeit zu- rückkehren. In erster Linie sollten wir uns aber damit auseinandersetzen, dass der „Versorgungsstaat“ an sei- ne Grenzen kommt. Was ich fürchte, ist das totale Ausge- liefertsein an die Technolo- gie. Ein gezielter Angriff von außen (Anna meint eine Cy- ber-Attacke; Anm. d. Red.) würde wohl alles zusammen- brechen lassen. Und für einen solchen Fall sollten wir aller- dings - auch geistig - vorbe- reitet sein. Nicht vergessen dürfen wir, „dass der Herr- gott immer noch ob‘n isch!“ Inwieweit hat sich derALL- tag zu NEUtag entwickelt? Es gibt da wohl auch Ele- mente, die man schätzen ge- lernt hat. Deine Sichtweise dazu? Mag. Wolfgang Schneeber- ger, Pensionist Die Auswüchse der Wohl- standsgesellschaft mit all ih- ren Facetten sehen wir heute deutlich! Die „Normalität“ von früher wird es nicht mehr geben. Eine andere wird sich breit machen! Das war schon immer so! Man darf auch nicht vergessen, dass wir schon vor der Coronakrise die digitale Revolution noch nicht bewältigt haben. Die- ser Prozess alleine wird noch andauern, dazu kommen noch die Auswirkungen dieser Pandemie, die sicherlich eini- ge Berufsfelder verschwinden lassen wird. Bei jeder Verän- derung gibt es Gewinner und Verlierer! Man möchte doch zu den Gewinnern gehören?! Ich hoffe wenigstens, dass wir mehr von der Ich-Bezogen- heit wegkommen. Aber auch das wird wohl zumindest eine Generation dauern. Also Mut! Ich bin ich und entschei- de alleine über mein Leben! ANGST - in dieser Zeit ein Thema mit vielen Fa- cetten. Durch die ständige mediale Beschallung - neu- er Höchststand, begrenzte Kapazitäten, Verschärfung von Maßahmen, Abstands- regeln, Maskenpflicht, Ver - bote und Gebote etc. - viele Menschen geraten in Pa- nik! Was setzt du als älte- rer Mensch dagegen? Wie begegnest du im Alltag der gedrückten Stimmung? Dr. Heinz Wieser, HR i. R., Innsbruck Das Wort „Angst“ kommt von „eng“ und ist seit jeher ein schlechter Ratgeber, Die- se Pandemie, die uns immer wieder mit Krankheit und Tod zwei unausweichliche Dimensionen der mensch- lichen Existenz vor Augen stellt, erinnert auch an den Wert des Lebens, jedes ein- zelnen menschlichen Lebens. Deshalb ist es Aufgabe eines jeden von uns, nicht Angst zu verbreiten, sondern Hoffnung zu geben und jedem Men- schen aus unserem Bezie- hungskreis die Fürsorge und den Beistand zukommen zu lassen, den er braucht, gewis- sermaßen als wirksame Me - dikamente. Diese Hoffnung verdrängt die Angst und ist eine wertvolle Leitplanke für den Weg zur physischen und psychischen Genesung. Da- mit haben wir dann allen ge- holfen, für die wir Verantwor- tung tragen und die für uns wichtig sind; in der Familie, in der Gemeinschaft und in der Gesellschaft, in der alle Mitglieder an Würde gleich sind. Aus dieser Würde leiten sich auch Pflichten ab, die an die Verantwortung erinnern, die Kranken aufzunehmen und ihnen zu helfen. Damit wird ihnen auch Hoffnung ge - geben, die die verständliche Angst zum Schwinden bringt. Die Pandemie zeigt uns, dass niemand eine Insel ist, so der berühmte Satz des englischen Dichters John Donne, und dass gilt: „Jedes Menschen Tod ist mein Verlust, denn ich bin Teil der Menschheit.“ Abschließend: „Heit’res Wort in ernster Zeit“? „Drinn bische - draus müe- sche“! Altersweisheit des „Schusterle Sepp“ Josef Baur 92 Jahre, dankbarer Bewoh- ner des Wohn- und Pflegehei - mes Lienz! Elisabeth Klaunzer Mit einem Rezept und den Zutaten für die Fas - tensuppe, einem Palmsträußchen sowie einem selbstgebackenen Osterstriezel erfreute heuer das Team vom Katholischen Familienverband Gra- fendorf die Mitgliederfamilien des Ortes. Für die Fastensuppe 750 ml Wasser in den Topf geben, 1 EL Dinkelmehl und 1 EL Suppenwürze mit dem Schneebesen einrühren und aufkochen. 1/2 kg gewaschene, geschälte Erdäpfel fein wür- feln, zugeben und ca. 45 min. köcheln lassen. Vor dem Servieren 2 EL Butter in der Suppe zergehen lassen. Guten Appetit! Vroni Amann Fastenaktion

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