GZ_Kals_2021_03

Fodn Nr. 77 84 Bunt gemischt Kalser Gemeindezeitung 85 Matthias Huter war 2013/14 Mitglied der Militärmusik Tirol und erinnert sich besonders gerne an die Kameradschaft. Man verbringt über ein Jahr zusammen, dabei geht es nicht nur um die Musik, sondern auch um Freundschaft. Die Ver- lässlichkeit, der Zusammenhalt und die Geselligkeit innerhalb der Militärmusik ist einzigartig – mit vielen ehemaligen Militärmusikern pflegt Matthias auch heute noch Kontakt. Der Höhepunkt für ihn war das Edelweiss-Konzert, da er mit seinen Freunden und Musikkollegen ein einzigartiges Konzert dargeboten hat und dies imAnschluss gebührend mit ihnen gefeiert hat. Lorenz Jans ist zurzeit Mitglied der Militärmusik Tirol und seine Zeit bei der Musik ist von der Corona-Pandemie geprägt. Seine Kameraden und er mussten schon zweimal in den Assistenzeinsatz, deshalb wurden und werden fast alle Ausrückungen abgesagt. Dennoch ist Lorenz zufriedenmit seiner Entschei- dung, seinen Präsenzdienst bei der Militärmusik Tirol zu verbringen – spie- lerisch ist er so gut drauf wie noch nie, erzählt er. Auch das Zusammenleben mit seinen Kameraden gefällt ihm, mit 30 Tirolerinnen und Tirolern aus allen Winkeln des Landes ist gute Laune garantiert. Lorenz schließt sich Sepp Huter an: Kameradschaft und Musik – das Wichtigste um frohe Stunden zu erleben. Nebenmeiner Wenigkeit ( Stefan Huter ) waren auch noch Stefan Bacher (1999/2000), Hannes Oblasser (2000/2001), Andreas Oblasser (2002/2003), Michael Mattersberger (2010/2011) und Andreas Mattersberger (2016) bei der Militärmusik Tirol musikalisch aktiv. Wichtig zu erwähnen ist, dass auch Frauen bei der Militärmusik Tirol will- kommen sind. Nach der einmonatigen Grundausbildung wird man gleich zur Musik versetzt und kann seinmusikalisches Können unter Beweis stellen und sich natürlich am Instrument erheblich verbessern. Dies ist natürlich vor allem dann vorteilhaft, wennman nach Schule oder Lehre nicht richtig weiß, welchen Beruf oder welches Studiumman beginnen will. Zudemmöchte ich erwähnen, dass Frauen schon in den ersten Monatenmehr Geld als Männer erhalten, dazu kommt noch kostenlose Unterkunft und Verpflegung. Selin Riml ist seit über einem Jahr bei der Militärmusik Tirol engagiert und ist mit ihrer mutigen Ent- scheidung, sich für einmännlich dominiertes Berufsfeld zu entscheiden, sehr zufrieden. Die Kameradschaft und der Austauschmit jungen und junggebliebe- nen Musikerinnen und Musikern imponiert ihr besonders, auch die abwechs- lungsreichen Tätigkeiten, sprich Proben, Ausrückungen und verschiedene militärische Einsätze, gefallen ihr beim Bundesheer. Natürlich leidet auch Selin unter den Einschränkungen der Pandemie, da einfach viele spannende Auftritte abgesagt werdenmüssen. Dennoch würde sie sich wieder für die Mili- tärmusik entscheiden und rät allenmusikali- schen Frauen, die sich noch nicht entschieden haben, wo der zukünftige Weg hingehen soll, sich für die Militärmusik zu bewerben. Es ist kein verlorenes Jahr, man kann sich seinem Hobby, seiner Leidenschaft hingeben und ver- bringt eine spannende Zeit mit gleichaltrigen Kolleginnen und Kollegen. Die Militärmusik zählt zu den wichtigsten Ausbildungsstätten des Landes Tirol und ist fester Bestandteil der Blasmusikszene. Wer eine abwechslungsreiche und lehrreiche Zeit erleben will, ist bei der Militärmusik richtig – ichmöchte die Kameradschaft, die einzigarti- gen Auftritte und die professionelle Proben- arbeit nicht missen. Matthias Huter, 3.v.l. Stefan Huter Vor 3 Jahren startetendas BildungszentrumKals, gemeinsammit der Landesmusik- schuleMatrei-Iseltal und der Trachtenmusikkapelle Kals, mit der Bläserklasse. Bericht Martin Gratz Bläserklasse Kals amGroßglockner Ziel war und ist es unseren Kindern einen sogenannten Musikunterricht PLUS zu ermöglichen. Die Schülerin- nen und Schüler können auf frei- williger Basis neben dem klassischen Lehrplan ein Instrument erlernen. Das Interesse war von Anfang an sehr groß. Imheurigen Schuljahr nutzen 18 Kinder diese Möglichkeit. Die gesetz- lichen Grundvoraussetzungen dazu, ein Schultyp-übergreifendes Angebot anbieten zu können, sind seit wenigen Jahren gegeben. Die Bereitschaft seitens des Bildungszentrumund der Landes- musikschule sind ebenfalls vorhanden. An dieser Stelle gebührt ein besonderer Dank Michaela Troger, der Leiterin des BildungszentrumKals und dem Leiter der LMS Matrei-Iseltal, Jo Mair. Alle Blasinstrumente und ein voll- ständiges Schlagzeugset stellt die Trachtenmusikkapelle Kals kostenlos zu Verfügung. Dazumusste allerdings kräftig investiert werden. Neu ange- kauft wurden 4 Kornetti, 2 Trompeten, 2 Zugposaunen und 4 Tenorhörner. Eine Tuba, 4Querflöten, 1 Klarinette und 1 Saxophon sind ebenfalls in Ver- wendung. Um den Unterricht überhaupt zu ermöglichen, braucht es ein gute Vor- bereitung und mehr als nur einen Päda- gogen. Seitens des Bildungszentrums betreuen imheurigen Schuljahr Roland Ladstätter und Michaela Troger das Projekt. In den Jahren zuvor waren Anja Webhofer und Marie-Theres Bodner mit dieser Aufgabe betraut. Martin Gratz und FabianWilhelmer unterrich- ten imZuge ihrer Lehrverpflichtung imTiroler Landesmusikschulwerk die Kalser Bläserklasse. Eine große Herausforderung ist es, mit vielen unterschiedlichen Instru- menten und den großen Niveauunter- schieden der jungen Musikantinnen und Musikanten ein ansprechendes Programm zu erarbeiten. Einige Schüler*innen lernen schon über Jahre ihr Instrument, während andere neu beginnen und in die Blasmusikwelt erst hineinschnuppern. Besonders positiv fällt dabei auf, dass die Fort- geschrittenen den Anfängern mit viel Engagement weiterhelfen und ihnen wertvolle Tipps geben. Das harmoni- sche Miteinander geht also weit über die Musik hinaus und spielt besonders im sozialen Umgang eine große Rolle. Schulinterne Veranstaltungen und Messgestaltungen können dadurch von der Bläserklasse selbst musika- lisch begleitet werden und bereichern so das vielfältige Angebot in unserem Bildungszentrum. Den Höhepunkt stellt das Abschlusskonzert im Johann-Stüdl-Saal dar. Leider war es uns letztes Jahr auf Grund von Corona nicht gegönnt, ein von den Schülerin- nen und Schülern selbstgeschriebenes Musical aufzuführen. Die Rahmenbe- dingungen im heurigen Schuljahr sind wieder sehr fordernd. So ist es uns momentan nur sehr eingeschränkt und im Einzelunterricht erlaubt die Bläserklasse zum Klingen zu bringen. Trotzdem gibt es tolle Erfolge. So dürfen wir Lukas Rogl, Ennio Huber und Thomas Bergerweiß herzlich zum Junior-Leistungsabzeichen gratulieren, welches sie am 13. März in Matrei mit der Benotung Sehr Gut erspielt haben. Die Jugendarbeit ist eine der wich- tigsten Aufgaben unserer Musikka- pellen. Da nach der Volksschule auch Schüler*innen aus Unterpeischlach im BildungszentrumKals schulisch auf ihr Leben vorbereitet werden, profitieren neben der Trachtenmusikkapelle Kals zudem die Musikkapellen Huben und St. Johann von diesem besonderen Angebot.

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