GZ_Kals_2021_03

Fodn Nr. 77 30 Umwelt &Natur Kalser Gemeindezeitung 31 Jänner Wenig Niederschlag bei zu hohen Temperaturen bringt der Jänner 2020. Verbreitet liegt die Wasserführung im Bereich oder leicht über den langjährigen Mittelwerten. Allgemein wurden im Jänner stagnierende bis fallende – auf niedrigem Niveau liegende – Grundwasserstände beobachtet. Februar ImNorden zu nass, im Süden trocken und im ganzen Land deutlich zu warm präsentiert sich der Februar 2020. Zu Beginn des Monats wird das erste Hochwasserereignis des Jahres mit Abflüssen im Bereich eines einjährlichen Hochwassers an zahlreichen Gewässern imNordalpenraum beobachtet. Auch imweiteren Monatsverlauf bleiben die Abflüsse auf Grund der warmenWitterung größtenteils überdurchschnittlich. Bis auf den Nordalpenraumwerden im Februar, wie auch imVormo- nat, niedrige Grundwasserverhältnisse beobachtet. März In Nordtirol werden bei leicht zu war- men Verhältnissen zu niedrige Nieder- schlagsmonatssummen beobachtet. Osttirol bleibt etwas zu kalt bei leicht überdurchschnittlichen Niederschlä- gen. Der Berichtsmonat weist größten- teils überdurchschnittliche Abfluss- verhältnisse auf. Bei steigenden wie auch fallenden Grundwasserständen werden imMärz überdurchschnittli- che, aber noch niedrige Grundwasser- verhältnisse beobachtet. April Deutlich zu warmund viel zu trocken bleibt ganz Tirol imApril 2020. Die überdurchschnittlichen Temperaturen führen imZentral- alpenraum zu ausgeprägter Schneeschmelze und überdurch- schnittlichen Abflussverhältnissen. In den Einzugsgebieten der Vils und imTiroler Unterland ist die Schneebedeckung bereits reduziert und die Wasserführung erreicht in Folge größtenteils nicht den langjährigen Mittelwert. Mit Ausnahme des Nordalpenraumes werden imApril stei- gende und für diese Jahreszeit überdurchschnittliche Grund- wasserstände beobachtet. Mai Verbreitet zu kühl, meist aber auch niederschlagsarm stellt sich Tirol imMai 2020 dar. In Nordtirol überwiegt eine unterdurchschnittliche Was- serführung, in Osttirol führt die Schneeschmelze zu leicht überdurchschnittlichen Abflussverhältnissen. Im Inntal und Osttirol sind leicht steigende, imNordalpenraum sinkende Grundwasserstände zu beobachten. Juni Durchschnittlich temperiert aber zu nass war der Juni 2020 im ganzen Land. Die Niederschläge reichen jedoch nicht für eine deutliche Hebung der Wasserführung: In Nordtirol werden leicht unterdurchschnittliche, in Osttirol leicht überdurch- schnittliche Abflussverhältnisse beobachtet. Infolge lokal intensiver Niederschläge erreichen jedoch einzelne Hoch- wasserscheitel den Bereich eines einjährlichen Hochwassers. Überwiegend ist im Juni gegenüber demVormonat ein Grund- wasseranstieg zu verzeichnen. Juli Der Berichtsmonat bleibt etwas zu warmund sehr unter- schiedlich überregnet. ImWesten zu trocken, imUnterland recht „normal“ und imOsttiroler Pustertal zu nass, so zeigt sich der Juli 2020. ImOberland und Außerfern werden leicht unterdurchschnittliche Abflussverhält- nisse beobachtet, imUnterland und in Osttirol hingegen liegt die Wasserfüh- rung im Bereich der langjährigen Mit- telwerte. Stärkere Niederschläge lassen imTiroler Unterland und in Osttirol die Wasserstände kurzfristig auf die einjährlichen Hochwassermarken an- steigen. In Nordtirol werden verbreitet unter, in Osttirol überdurchschnittliche Grundwasserverhältnisse beobachtet. August AmAlpenhauptkammund südlich davon ist der August 2020 deutlich zu nass und zu warm. Der Großteil des Niederschlages wird in den ersten und letzten vier Tagen des Berichtsmonats registriert. Zwei Hochwasserereig- nisse prägen das Abflussgeschehen im Berichtsmonat: Während am 4. August imNordalpenraumHochwasserscheitel bis in den Bereich von HQ5 beobachtet werden, führen am 29. Und 30. August große Niederschlagsmengen amAlpenhauptkamm zu Hochwasser- scheiteln bis zu HQ30. Die Starkniederschläge amMonatsende führen vor allem in Osttirol zu starken Grundwasseranstiegen. September Die Niederschlagssummen bewegen sich im September im „mittleren“ Bereich, die Monatsmittelwerte der Lufttempe- ratur liegen bei 1 bis 1,5°C über den Vergleichswerten von 1981 – 2015. ImNordalpenbereich werden im Berichtsmonat eher unterdurchschnittliche Abflussverhältnisse beobachtet, amAlpenhauptkammhingegen führt das Hochwasser Ende August auch noch in der ersten Septemberhälfte zu erhöhten Wasserführungen. In den Grundwassergebieten des nordalpinen Raumes werden im September unter- bzw. im südalpinen Raumüberdurch- schnittliche Grundwasserverhältnisse registriert. Die Monatsübersichten für Tirol kurz gefasst Die Monatsmitteltemperaturen 2020 und imVergleich zu 1981-2015 Monatsmittelwerte Aufsummierte Mittelwerte ab Jahresbeginn Monat 2020 Mittel 1981-2015 Differenz 2020 - Mittel 2020 Mittel 1981-2015 Differenz 2020 - Mittel Jänner -1,2° -3,6° 2,4° -1,2° -3,6° 2,4° Februar 0,0° -3,1° 3,1° -1,2° -6,7° 5,5° März 0,4° 0,4° 0,0° -0,8° -6,3° 5,5° April 6,3° 4,2° 2,1° 5,5° -2,1° 7,6° Mai 9,1° 9,1° 0,0° 14,6° 7,0° 7,6° Juni 12,6° 12,4° 0,2° 27,2° 19,4° 7,8° Juli 15,0° 14,5° 0,5° 42,2° 33,9° 8,3° August 15,2° 13,7° 1,5° 57,4° 47,6° 9,8° September 11,2° 9,8° 1,4° 68,6° 57,4° 11,2° Oktober 5,2° 5,6° -0,4° 73,8° 63,0° 10,8° November 2,8° 0,7° 2,1° 76,6° 63,7° 12,9° Dezember -3,1° -2,8° -0,3° 73,5° 60,9° 12,6° Jahresmittel 6,1° 5,1° 1,0° Das Kalenderjahr 2020 ist mit 6,1° C (Jahres- mittel) um 1° wärmer als der langjährige Mittelwert (1981 – 2015: 5,1°). In der abgelaufenen Dekade (2011-2020) stellt ein Jahresmittel von 6,1°C nichts Auffälliges dar. Aber in den vorangegangenen 6 Dekaden (1951 – 2010) war das einmalig. Nur das Jahr 1994 wies als einzi- ges ein gleich hohes Jahresmittel von 6,1°C auf wie das Jahr 2020. Von den 12 Monaten des Jahres 2020 waren - zwei (Oktober und Dezember) untertemperiert - neun waren zu warm und nur - ein Monat (Mai) war durchschnittlich temperiert. • Der Winter 2019/20 (Dezember – Februar) war mit -0,8°C um 2,4° wärmer als der langjährige Mittelwert (-3,2°C) und er zählt zu den wärmsten seit 1951. Der Februar war um 3,1° zu warm. • Das Frühjahr 2020 (März bis Mai) war auch zu warm und lag mit +5,3°C um 0,7° über dem langjährigen Mittel. Der April war um 2,1° übertemperiert. • Der Sommer 2020 (Juni – August) weist ein Mittel von 14,3°C auf und liegt um 0,8° ebenfalls höher als der langjährige Mittelwert. • Der Herbst 2020 (September – November) liegt mit seinemTemperaturmittel von 6,4°C um 1° über dem Mittel. Auffällig war der um 2,1° zu warme November. Der Temperaturverlauf 2020 in Kals am Großglockner mit Mittel- und Extremwerten. Jederzeit online abrufbar unter wiski.tirol.gv.at/hydro/#/24h -Niederschlag?station=113076 Quelle: ZAMG Die Niederschlagssummenkurve 2020 am Beispiel von Matrei in Osttirol mit Mittel- und Extremwerten. Jederzeit online abrufbar unter wiski.tirol.gv.at/hydro/#/24h -Niederschlag?station=113050 Quelle: Hydrografischer Dienst Tirol

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