GZ_Kartitsch_2021_03

Seite 13 Ausgabe 87 Bericht Gemeindewaldaufseher Schneebruchereignisse „ Ingmar “ 2019 und „ Virpy “ 2020 Aufgrund der derzeitigen Situation ist es heuer leider nicht möglich eine öffentliche Forsttagsatzung abzu- halten. Daher möchte ich Euch mit diesem Schreiben kurz über die aktuelle Lage informieren. Im Jahr 2020 wurden in Kartitsch ca. 30.000 efm Schadholz aufgearbeitet. Im vergangenen Jahr konn- te auch die Windwurfaufarbeitung aus dem Jahr 2018 großteils abgeschlossen werden. Nach intensi- ven Monaten gilt es leider erneut große Mengen an Schadholz rasch und sicher aufzuarbeiten. Erst nach und nach werden die neuen Schäden vom Schnee- druckereignis im Dezember 2020 in der Gemeinde und im Bezirk sichtbar. Vor allem Einzelschäden auch in bereits geschädigten Beständen sind schon jetzt zu erkennen, wobei im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Wipfelbrüche zu verzeichnen sind. Durch die enormen Schneemengen wird auch der Zeitraum für die Schadholzaufarbeitung stark einge- schränkt. Somit bleibt in Kartitsch nur gut ein halbes Jahr um die großen Mengen an Schadholz aufzuar- beiten. Auch die sehr schlechte Erschließung in eini- gen Waldgebieten macht die Situation noch schwie- riger. Hier gilt es zu handeln, Projekte rasch zu erar- beiten und umzusetzen. Das Hauptproblem der flä- chigen Schneebruchschäden ist die Gefahr einer Massenvermehrung der Borkenkäfer. Wenn Schad- holz nicht rechtzeitig aufgearbeitet und aus dem Wald abgeführt wird, können Folgeschäden im gro- ßen Ausmaß die Folge sein. Um solch einer Ver- mehrung vorzubeugen, ist die wirksamste Methode, das gesamte Schadholz von Grundstück zu Grund- stück sauber und zügig aufzuräumen. In Kartitsch haben speziell die sonnseitig liegenden Wälder als wichtigste Funktion den Objektschutz. In Objekt- schutzwäldern gilt es die Schutzwirkung schnellst- möglich wiederherzustellen um etwaige Unterlieger zu schützen. Sicherheit hat dabei aber oberste Priorität. Persönli- che Schutzausrüstung ist eine absolute Notwendig- keit bei Arbeiten im Wald und sollte heutzutage bei jedem Waldarbeiter zu finden sein. Bei Arbeiten im steilen Gelände oder aufgrund der erschwerten Auf- arbeitung bitte ich alle Waldbesitzer um die Ar- beitsvergabe an Profis. Wie allen bekannt, fordert diese gefährliche Arbeit leider jedes Jahr zahlreiche schwere Unfälle. Mein Appell gilt aber auch der Dorfbevölkerung und Erholungssuchenden im Wald. Sämtliche Wandersteige aber auch Forstwe- ge sind von Schadholz beeinträchtigt und somit be- fristete forstliche Sperrgebiete. Ich bitte Euch daher keine unnötigen Wanderungen in Schadholzgebie- ten zu unternehmen und speziell forstliche Sperrge- biete zu berücksichtigen und nicht zu betreten! Speziell bei der Schadholzaufarbeitung können un- vorhersehbare Zwischenfälle wie z.B. Steinschlag, Seilbruch, Maschinenversagen usw. passieren. Ich bitte auch um Verständnis, wenn es teilweise bei Gemeinde - oder Forststraßen zu Wartezeiten oder befristeten Sperren kommt. Ausblick 2021: • Nach der Schneeschmelze sofort mit Schad- holzaufarbeitung beginnen bzw. fortfahren – gegebenenfalls abschließen • Forstwegbau um Schadholz - sowie Waldge- biete zu erschließen • Borkenkäferbekämpfung – wo nötig • Aufforstung • Dickungspflege Wichtiger Hinweis: Abrechnung der Beihilfen für Schadholz „ Ingmar “ sind nur bis Jahresende möglich! GWA Thomas Pichler

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