GZ_Tristach_2021_03

22 Nachrufe März 2021 J ohann wurde am 9. Juni 1934 geboren und wuchs bei seinem Vater Andrä, beim Mitterhofer Ortner, auf. Sei- ne Mutter kannte er nur von Besuchen, aber er hatte dennoch immer ein inniges Verhältnis zu ihr. Nach dem Tod seines Va- ters, der im Krieg fiel, waren die Großeltern, Onkel und Tanten seine Familie. Johann war ein sehr guter Schüler, obwohl er in den Som- mermonaten, von Mai bis Oktober, immer von der Schule frei- gestellt war, um die Kühe zu hüten. Mit 15 Jahren begann er eine Maschinenschlosserlehre, die er später mit der Meister- prüfung abschloss. Mit 19 Jahren begann er, zusammen mit seinen drei Tanten, Antonia, Maria und Anna, mit dem Bau des Hauses in der Dorfstraße. Den Keller hob er nur mit Hilfe einer Schaufel und einem Schubkarren aus. Das Haus wurde 1956 fertiggestellt. 1972 heiratete er seine Sophie. 1973 kamen Hannes und 1975 Claudia auf die Welt. Im selben Jahr war Johann als Bei- fahrer in einen schweren Autounfall verwickelt und schwebte mehrere Wochen zwischen Leben und Tod. Wie durch ein Wunder überlebte er und konnte nach der Rehabzeit wieder zu Familie und Arbeit zurückkehren. Johann war viele Jahre bei der Brauerei Falkenstein ange- stellt. Dort war er bis zu seiner Pensionierung 1990 für den Maschinenpark zuständig. Er war mehr als 30 Jahre lang Mitglied der Musikkapel- le Tristach, in der er zuerst die kleine und später die große Trommel spielte. Johann war ein sehr geselliger Mensch und genoss die Ausflüge und Auf- tritte mit seinen Kameraden. Nach seiner aktiven Zeit war er immer ein verlässlicher Zu- hörer bei den Konzerten der Musikkapelle. Seit 1952 war er ein begeistertes Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr als Maschinist. Nach Aus- zeichnungen für 25, 40 und 50 Jahren aktiver Tätigkeit in Feuerwehr- und Rettungswesen erhielt er 2012 das Ehren- zeichen des LFV Tirol für 60-jährige Mitgliedschaft. Auch war er als Gemeinderat und Wassermeister in den Diensten der Gemeinde tätig. Seine zweite Lebenshälfte war immer wieder von gesund- heitlichen Problemen geprägt. Durch seinen Optimismus und Lebensmut kämpfte er sich immer wieder weiter und konnte auch schöne Jahre erleben. 2006 bekam er die ersten zwei Enkelkinder und drei weitere folgten in den nächsten 4 Jahren. Mit großer Freude erlebte er das Aufwachsen seiner Kinder und Enkelkinder, die ihn mit großem Stolz erfüllten. Er war auch ein großer Tierfreund, die Katzen und Vögel lagen ihm sehr am Herzen. In den letzten Monaten verschlechterte sich sein Gesund- heitszustand zusehends. Am 31. Januar verstarb Johann zu Hause im Kreis der Familie. Johann Libiseller, † 21.1.2021 M arianne Huter kam am 7. Mai 1944 als Tochter des Jukundus Dandrea und der Magdalena, geb. Stra- ganz, in Seefeld zur Welt. Sie wuchs in Innsbruck Hötting auf und hatte drei Geschwister, Reinhold, Rosmarie und Renate. Marianne hatte keine einfache Kindheit. Als sie acht Jah- re alt war, verstarb ihre Mutter. Nach dem Tod der Mama wur- de Marianne – für heutige Zeiten unvorstellbar – alleine mit dem Zug nach Mittewald zu ihrer Tante verschickt. Dort lebte Marianne bis zu ihrer Firmung. Ihre Firmpatin Maria Weiler nahm sie dann in die Familie Weiler auf. Hier fühlte sich Ma- rianne sehr wohl und hatte ihr Leben lang Kontakt zur Familie. Nach Abschluss der Pflichtschule kam sie als Haushalts- hilfe zur Familie des Nationalrats Franz Kranebitter nach Oberlienz und hatte anfangs fürchterlich Heimweh. Nach einem Jahr besuchte Marianne dann durch Vermittlung von Herrn Kranebitter die Haushaltungsschule in Lengberg und anschließend trat sie einen Posten in der Landwirtschaftli- chen Lehranstalt in Lienz als Küchenhilfe an. Danach arbeitete sie in einem Gasthaus in Hollbruck. Später war sie als Haushaltshilfe bei der Familie von Burgl und Ignaz Unterweger in Thal tätig. Ihr gefiel die Arbeit und sie wurde in die Familie gut integriert. Am 15. Mai 1965 heiratete sie den Huter Hans. Das jun- ge Paar wohnte anfangs mit Hans Mutter im Bahnwächter- häuschen in Thal in beschei- densten Verhältnissen. 1967 bezogen sie das mit viel Fleiß errichtete Ei- genheim im Tristacher Grieß- weg. Hier fühlten sie sich von Anfang an heimisch und pflegten eine gute Nach- barschaft. Viele Nachbarn wurden auch zu Freunden der Huters. Zwischen 1966 und 69 kamen die Kinder Magdalena, Stefan, Cornelia und Gebhard zur Welt. Wohl aufgrund ihrer bitteren Erfahrungen der Kindheit, lag ihr das Wohl der Familie besonders am Herzen. Sie hatte stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Familienmitglieder und freute sich, wenn die Kinder und später auch Enkelkinder und Urenkel zu Besuch waren. Die Tür stand immer allen offen. Als die Kinder aus dem Haus waren arbeitete sie für viele Jahre beim Sozialsprengel Lienz Land. Durch diese Tätigkeit entstand auch eine jahrelange Freundschaft mit Daniela, der sie viele Jahre lang eine wichtige Stütze war. Den Kindern Nada und Noah wurde Marianne eine Leihoma. Marianne Huter, geb. Dandrea, † 5.2.2021

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