GZ_Tristach_2021_03

20 Nachrufe März 2021 Unsere Verstorbenen U nser Papa, überall bekannt als „Schneider Franz“, ist als zweites von sechs Kindern des Konrad und der Hilda Brunner am 29.01.1937 in Tristach geboren. Schon von klein auf war es selbstverständlich, am elterlichen Hof mitzuhelfen. Vor allem vom Kühe hüten mit seinen Geschwis- tern hat Papa oft und gern erzählt. 1959 verlor er seinen jüngsten Bruder Karl im Alter von 17 Jahren durch einen tra- gischen Arbeitsunfall. Papa besuchte 8 Jahre die Volksschule in Tristach und begann dann als Zimmerer beim Frießlmayr. Nebenbei ging er 1x wöchentlich in die Fortbildungsschule. Nach ein paar Jahren wechselte er als Sägearbeiter zur „Dapra Säge“. 1982 begann er als Gemeindearbeiter in Tristach und blieb dort bis zu seiner Pensionierung im Jänner 1993. In diese Zeit fielen auch eine schwere Operation und einige Unfälle, die er mit viel Glück und seinem stetigen Optimismus gut überstanden hat. Das Vereinsleben und die damit verbundene Dorfgemein- schaft waren unserem Papa immer sehr wichtig und deswe- gen war er, oft zum Leidwesen von Mama, bei vielen Verei- nen tätig. Beim Sportverein war er sogar Gründungsmitglied. Dabei zählte vor allem der erste in Tristach verliehene Pokal, den er bei einem Skirennen 1961 gewann, zu einer seiner schönsten Erinnerungen. Auch bei der Musikkapelle spielte er über 50 Jahre verlässlich und mit Begeisterung das Tenorhorn und später die Posaune. Durch die Musikkapelle und den Chor lernte er unse- re Mama, die Bichele Irma, besser kennen und lieben. Am 15.05.1965 wurde in Obermauern geheiratet und Mama zog auf den „Schneiderhof“, den Papa nach dem Tod seines Va- ters Konrad 1972 übernahm. Mit seiner Mutter Hilda und den Kindern Georg, Franz, Ingrid und Margret wurde das Haus voll und bald auch zu klein. 1984 begannen Mama und Papa mit dem Hausbau und wieder kam einiges an Arbeit auf sie zu. Doch mit viel Fleiß und Unterstützung durch Familie, Ver- wandtschaft und Freunde konnten wir bereits zu Weihnachten 1987 in unser neues Heim einziehen. Im neuen Haus, vor allem in der Stube, gab es viele nette Familienfeiern, aber auch Feriengäste waren immer herzlich willkommen. Durch die Schwiegerkinder und die sieben Enkelkinder wuchsen wir zu einer großen Familie an. Papa genoss es, wenn die Küche voll war und brachte uns mit seinen Geschichten und seinem Humor oft zum Lachen. Ein einschneidendes und besonders trauriges Ereignis war jedoch die Krankheit und der Verlust seines Sohnes Franz im Jahr 2005. Bei seinen zahlreichen Bergwanderungen konnte sich Papa gut erholen und wieder neue Kraft und Energie tanken. Auch mit dem Radl war er viel und gerne unterwegs. Zu einem Fixpunkt wurde die samstägliche Fahrt in die Stadt ins „Pichler Ladele“, wo bei einem Glasl Wein gerne und viel debattiert und diskutiert wurde. Im Jänner 2017 konnte Papa noch im Kreise seiner Fami- lie und Verwandtschaft seinen 80sten Geburtstag feiern und freute sich über die Glückwünsche und das Ständchen der Musikkapelle und den überraschenden Besuch der Tristacher Sänger, wobei bis in die Nacht hinein miteinander gesungen wurde. Einen Monat später musste Papa aufgrund gesundheit- licher Probleme ins Krankenhaus. Diesem Aufenthalt sollten noch mehrere folgen, wodurch er zunehmend mehr Unter- stützung in den alltäglichen Tätigkeiten des Lebens benötigte. Bei seinen Spaziergängen mit dem Rollstuhl durchs Dorf freute er sich über jedes Gespräch und hatte mit sei- nem schelmischen Lächeln immer einen lustigen Spruch auf Lager, auch wenn anschließend immer die Frage kam:“ Wer woar des hetz?“ Liebevoll wurde er von Mama versorgt und gepflegt. Der Sozialsprengel und im letzten halben Jahr eine 24h-Pflegerin entlasteten die Familie zusätzlich. Leider hatte er letztendlich keine Kraft mehr, eine Lungenentzündung, die am 19.12. einen Krankenhausaufenthalt nötig machte, zu überwinden, und so schloss er am 23.12.2020 im Kreise seiner Familie für immer die Augen. Franz Brunner, vlg. Schneider, † 23.12.2020 (von seiner Tochter Ingrid Hainzer)

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