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10 Ein Balkonkistel für Insekten | Ernergieberatungsstelle März 2021 Ein Balkonkistel für Insekten B alkonblumen sind eine Berei- cherung für jede Gemeinde, denn sie bringen Farbe in jeden Winkel. Der Klassiker unter ihnen sind hängen- de Pelargonien, auch als Geranien be- zeichnet. Leider sind diese für Insekten wenig wertvoll. Aber: Es gibt tolle Alter- nativen! Viele Pelargonien, und andere Bal- konblumen, sind züchterisch so verän- dert, dass ihre Blüten keinen oder kaum Nektar und Pollen produzieren. Insek- ten sieht man deshalb am Balkonkistel recht selten. Und wenn sich doch einmal eine Honigbiene dorthin verirrt, fliegt sie meist hungrig weiter. Dabei gibt es tol- le Alternativen von denen viele auch in Gärtnereien zu finden sind, aber kaum bekannt sind. „Mit diesen insekten- freundlichen Balkonblumen kann man zwar keine seltenen Insektenarten retten, aber es ist ein zusätzliches Nahrungs- angebot, das in unseren oft blütenlosen Landschaften überaus wertvoll ist.“, so Matthias Karadar, Projektleiter von Natur im Garten im Tiroler Bildungsforum. Wer bei Pelargonien bleiben möchte, kann Duftpelargonien pflanzen. Die Sorte An- geleyes ist bei Hummeln überaus beliebt, bildet aber kein überhängendes Polster. Dasselbe gilt auch für Löwenmäulchen , die es in verschiedensten Farben gibt. Die gelb blühende Goldmarie (Bi- dens) und der weiß oder rosa blühende Duftsteinrich hingegen bilden ein buntes, überhängendes Polster. Auf den Blüten finden sich besonders Schwebfliegen ein, die hier Nektar schlürfen. Wer Schweb- fliegen anlockt, wird weniger Probleme mit Blattläusen haben. Denn ihre Lar- ven sind gefräßige Jäger und Blattläuse stehen ganz oben auf ihrem Speise- plan. Für Schmetterlingsliebhaber ist die Vanilleblume oder das Eisenkraut (Verbene-Hybride) eine gute Wahl, denn der Nektar in ihren langröhrigen Blüten locken eben diese an. Damit das Bal- konkistel aber nicht nur ein Mehrwert für die Natur, sondern auch für das Klima ist, sollte man auf Torf-freie Blumenerde und organischen Flüssigdünger setzen. Für Torf werden Moore zerstört, die ei- gentlich enorme Mengen an Kohlenstoff speichern können. Ein 40 l Sack Torfer- de setzt hingegen 10 kg CO2 frei. Und für Mineraldünger, ob flüssig oder fest, wird sehr viel Energie benötigt. Mehr zum Thema finden Sie unter www.na - turimgarten.tirol in der Broschüre „Das insektenfreundliche Balkonkistel“. Mit Unterstützung von Foto © Matthias Karadar

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