GZ_Virgen_2021_03

31 Virger Zeitung viele Sonnenstunden Enorm viel Schnee und Kälte ließen den Sonnenschein nicht zu kurz kommen, ersichtlich in Abbildung 3. 313 Sonnenstunden wurden in den letzten drei Monaten in Virgen verzeichnet. Der Durchschnittswert für die Wintersonnenscheindauer liegt bei 325 Sonnenstunden in Vir- gen und wurde also trotz oftmaligem Schlechtwetter fast erreicht. Die letz- ten beiden Winter 2019/2020 und 2018/2019 waren etwas sonnenrei- cher mit 346 bzw. 339 Sonnenstun- den in Virgen. Allein bei der Be- trachtung des Winters ist die son- nenscheinreiche Lage von Virgen gut zu sehen. In Lienz ist der Durch- schnittswert für den Sonnenschein im Winter von 329 Stunden unwe- sentlich höher als der von Virgen. Geländebedingt deutlich weniger Wintersonne weist die Statistik in Sillian und St. Jakob mit 209 und in Kals mit 217 Sonnenstunden auf. Mag. Josef Lang, Meteorologe der ZAMG Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Kundenservice Tirol und Vorarlberg Fürstenweg 180, 6020 Innsbruck Tel. +43/512-285598 , innsbruck@zamg.ac.at, www.zamg.ac.at schneehöhe des Winters erreicht. An diesem Tag verzeichneten auch Lienz mit 120 cm, St. Jakob im De- fereggen mit 170 cm und Obertil- liach mit 200 cm die größte Mäch- tigkeit der Schneedecke des ganzen Winters. Diese 139 cm bedeuten die höchste Schneehöhe in Virgen seit 1992 und in diesen letzten 29 Jahren überschritt die Schneede- cke in Virgen gar nur dreimal die „Schallmauer“ von einen Meter Schnee. Im Dezember 2020 lagen 125 cm und im Februar 2014 lagen 105 cm Schnee in Virgen. Wenn man den ganzen Zeitraum eines Jahres betrachtet, in dem in Virgen auf 1.200 Meter Schnee fällt, dann haben wir laut Abbil- dung 2 die schneereichste Saison 2008/2009 noch nicht erreicht. Von Oktober 2008 bis April 2009 summierten sich damals über vier Meter Neuschnee in Virgen. Heuer fehlen aber noch der März und der April 2021 für eine ab- schließende Aussage (Dieser Bericht wurde für den Redaktionsschluss der Virger Zeitung Anfang März 2021 zu- sammengestellt.). Aus den zwei Ab- bildungen lässt sich zudem erken- nen, dass sich Schneefall in Virgen nicht auf die Hauptwintermonate Dezember, Jänner und Februar be- schränkt, dass mit nennenswertem Schnee sehr wohl auch im Herbst und im Frühjahr zu rechnen ist. Tiefe Temperaturen Osttirol fällt in diesem Winter österreichweit nicht nur durch sei- nen Schneereichtum auf, sondern auch durch die tiefen Temperatu- ren. Osttirol und Oberkärnten waren nämlich die einzigen Regio- nen Österreichs, in denen der Winter zu kalt war im Vergleich zu den langjährigen Mittelwerten. In Virgen war der Winter bei einer Mitteltemperatur von -2,6 °C um rund 1 Grad kälter als der durch- schnittliche Wintermittelwert von -1,6 °C (Mittelwert aus den letzten 29 Wintern). Am kältesten in die- semWinter wurde es in Virgen am 14. Februar mit -16,2 °C. Über- haupt die tiefste Temperatur in Virgen seit 1992, seitdem die ZAMG-Messstation steht, ist am 28. Dezember 1996 mit -19,3 °C gemessen worden, St. Jakob im De- fereggen meldete damals -26,8 °C. Die höchste Temperatur des heuri- gen Winters kam in der letzten Februarwoche bei mehrtägigem Tauwetter zustande. Am 23. Feb- ruar 2021 stieg das Quecksilber auf +12,7 °C. Von der höchsten Win- tertemperatur seit 1992 sind wir aber weit entfernt geblieben. Am 12. Februar 2020 wurden in Vir- gen auf 1.200 Meter Seehöhe +18,8 °C erreicht. Die überhaupt höchste in Virgen gemessene Tem- peratur seit 1992 war +32,7 °C am 28 Juli 2013. Der heurige Winter zählt zu den schneereichsten seit es Aufzeich- nungen gibt. Abb. 3: Sonnenscheindauer imWinter als Anzahl der Sonnenstunden in vir- gen jeweils von Dezember bis Februar seit beginn der Messungen im Okto- ber 1992. Energie – Umwelt

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