GZ_Virgen_2021_03

29 Energie – Umwelt Virger Zeitung Balkonblumen sind eine Bereiche- rung für unsere Gemeinde, denn sie bringen Farbe in jeden Winkel. Der Klassiker unter ihnen sind hängende Pelargonien, auch als Geranien bezeichnet. Leider sind diese für Insekten wenig wertvoll. Viele Pelargonien, und andere Bal- konblumen, sind züchterisch so verändert, dass ihre Blüten keinen oder kaum Nektar und Pollen pro- duzieren. Insekten sieht man des- halb am Balkonkistel recht selten. Und wenn sich doch einmal eine Honigbiene dorthin verirrt, fliegt sie meist hungrig weiter. Dabei gibt es tolle Alternativen, von denen viele auch in Gärtne- reien zu finden sind, aber kaum bekannt sind. „Mit diesen insek- tenfreundlichen Balkonblumen kann man zwar keine seltenen Insektenarten retten. Aber es ist ein zusätzliches Nahrungsangebot, das in unseren oft blütenlosen Landschaften überaus wertvoll ist.“, so Matthias Karadar, Projekt- leiter von Natur im Garten im Tiroler Bildungsforum. Wer bei Pelargonien bleiben möchte, kann Duftpelargonien pflanzen. Die Sorte Angeleyes ist bei Hummeln überaus beliebt, bil- det aber kein überhängendes Pols- ter. Dasselbe gilt auch für Löwen- mäulchen , die es in verschiedens- ten Farben gibt. Die gelb blühende Goldmarie (Bidens) und der weiß oder rosa blühende Duftsteinrich hingegen bilden ein buntes, überhängendes Polster. Auf den Blüten finden sich besonders Schwebfliegen ein, die hier Nektar schlürfen. Wer Schwebfliegen anlockt, wird weni- ger Probleme mit Blattläusen haben. Denn ihre Larven sind ge- fräßige Jäger und Blattläuse stehen ganz oben auf ihrem Speiseplan. Für Schmetterlingsliebhaber ist die Vanilleblume oder das Eisenkraut (Verbene-Hybride) eine gute Wahl, denn der Nektar in ihren langröh- rigen Blüten locken eben diese an. Damit das Balkonkistel aber nicht nur ein Mehrwert für die Natur, sondern auch für das Klima ist, sollte man auf torffreie Blumenerde und organischen Flüssigdünger set- zen. Für Torf werden Moore zer- stört, die eigentlich enorme Men- gen an Kohlenstoff speichern kön- nen. Ein 40-l-Sack Torferde setzt hingegen 10 kg CO 2 frei. Und für Mineraldünger, ob flüssig oder fest, wird sehr viel Energie benötigt. Mehr zum Thema finden Sie unter www.naturimgarten.tirol in der Broschüre „Das insektenfreund- liche Balkonkistel“. Auch die Osttiroler Betriebe bie- ten „insektenfreundliche“ Balkon- blumen an und haben einige der erwähnten Pflanzen im Sortiment. Bitte denkt beim Kauf daran. Mit der Initiative Natur im Gar ten unterstützt das Tiroler Bildungsforum Gemeinden und HobbygärtnerInnen bei der Schaffung naturnaher Grün- flächen inmitten unserer Gemeinden. Mehr Informationen zu Angeboten und Veranstaltungen findet ihr auf https://tiroler-bildungsforum.at/ na tur -umwel t/ honigbienen sammeln Pollen und nektar auf der blüte der goldmarie. balkonblumen als nektartankstelle für insekten. Fotos: Matthias karadar ein balkonkistel für insekten NATUR IM GARTEN

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