GZ_Dölsach_2021_02

Februar 2021 Dölsacher Dorfzeitung Seite 5 ten Gefühlsregungen mit dem Pinsel festzuhalten und dadurch ganze Geschichten zu erzählen, führt ihn in die allerhöchsten Kreise der Gesellschaft. Er sitzt zu Tisch mit Prinzregent Luitpold von Bayern, erhält durch König Ludwig II. die Professur an der Aka- demie der bildenden Künste in seiner Wahlheimat München. Wir sehen Defregger Ende des 19. Jahrhun- derts enthusiastisch gefeiert und verehrt. Sein Erfolg gipfelt in der Verleihung des bayrischen Kronordens, der ihn zum „Ritter von“ und somit in den persönlichen Adelsstand erhebt. Trotz seines immensen Erfolges und der vielen Ehrungen und Auszeichnungen, bleibt De- fregger einfach und bescheiden und vergisst auch seine Wurzeln in Dölsach nicht. Er unterstützt großzügig Freunde und Verwandte, ja sogar eine ganze Ortschaft. Defregger muss den Tod zweier seiner sieben Kinder beklagen, zwei Töchter sterben im Kindesalter, auch seine Frau stirbt mit nur 47 Jahren. Defregger bleibt seinemMalstil treu und schließt sich nicht der Zeit der Moderne an. Er verliert mehr und mehr an Ansehen, sein Ruhm verblasst, endet fast in der Vergessenheit. Wir sehen Defregger nun doch in einem etwas ande- ren Licht und bewundern seinen Mut, seine künstle- rischen Fähigkeiten, seine Sensibilität, seine Beschei- denheit und auch seine Großzügigkeit. Geben wir ihm also die Ehre und unsere uneinge- schränkte Hochachtung, wie sie ihm damals sein Döl- sacher Schüler Albin Egger-Lienz gegeben hat. „Unser“ Defregger war ein willensstarker Mann, der unbeirrt seinen Weg gegangen ist – vom Bauernsohn zum Ritter. Die laufende Defregger-Ausstellung kann im Ferdi- nandeum in Innsbruck besucht werden oder ist unter Live Online Eröffnung: Defregger. Mythos – Miss- brauch – Moderne zu sehen. Erna Inwinkl, Chronistin der Gemeinde Dölsach Correspondenz-Karte Lieber als Computerspiele suchen sich diese drei jun- gen Burschen eine sinnvolle Betätigung im Freien und leisten ihren Beitrag in diesem außergewöhnlichen Winter. Wintersplitter V. l.: Lorenz Maier, Mathias Zojer und Siegi Moser jun. Fotos: Erna Inwinkl

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