GZ_Kals_2020_12

30   FODN - 76/03/2020 FODN - 76/03/2020   31 BUNT GEMISCHT Von Franz Holzer S eit der Eingliederung des Rangg- lervereins in die Sportunion Mat- rei im Jahre 1963 sowie die Grün- dung des Tiroler Rangglerverbandes im Jahre 1961 wurden jedes Jahr von den vier Rangglerverbänden Bayern, Salzburg, Südtirol und Tirol bis zu 30 Rangglerveransaltungen pro Jahr aus- getragen. Erstmals in der neuen Ge- schichte des Rangglersports gab es in der Saison 2020 keine einzige interna- tionale Wettkampfveranstaltung im ge- samten Alpenraum. Die Entscheidung über das Verbot des Nahkampfes bzw. Zweikampfes, be- Die abgelaufene Rangglersaison 2020 war diesmal nicht von Erfolgen oder Niederlagen geprägt, sondern von einem ganz anderen Gegner. Einem Gegner mit dem Namen „CORONA“. Jahresbericht der Sektion Ranggeln der Sportunion Matrei 2020 Eine Saison ohne Wettkampf dingt durch das Coronavirus, löste eine große Enttäuschung (beinahe schon Trauer) bei allen aktiven Sportlern, Be- treuern, Funktionären, Eltern und Zu- schauern aus sowie nicht zuletzt bei den eingefleischten Fans, die ja Sonntag für Sonntag von April bis Oktober ständig in der Kampfarena bzw. am Ranggler- platz mitfieberten. Mitte Jänner 2020 startete die Sektion Ranggeln der SU Raika Matrei mit dem Training in die neue Rangglersaison. An zwei Tagen die Woche trainierten Schüler und Anfänger sowie Jugendli- che und Erwachsene unter der Leitung von den Trainern Philip, Kevin, Sepp und Franz Holzer mit großem Ehrgeiz um die Erfolge der vergangenen Jahre ( 12 Mal in Folge „beste Vereinsmann- schaft des Alpenraumes“) fortzuführen. Nach der achten Trainingswoche, „am Freitag dem 13.“, das plötzliche AUS. Ein Lockdown aufgrund der grassierenden Corona-Pandemie führ- te zu Trainingsverbot und Stillstand jeglicher Sportarten. In den ersten Wochen des Sillstandes war man noch zuversichtlich hinsichtlich eines even- tuell verspäteten Saisonstarts mit ge- kürztem Wettkampfkalender. In der Zeit des Trainingsverbots hatte man über neun Wochen lang auf „Homeoffice“ bei Anfängern und Schü- lern umgestellt. Dies funktionierte gut und wurde auch gut angenommen. Die erwachsenen Athleten trainierten selbstständig zu Hause. Am 11. Juni wurde dann bei einer außerordentlichen Länderkonferenz der vier Landesver- Die Kampfmannschaft Jugend und Erwachsene hofft auf eine normale Saison 2021 bände beschlossen, keine Wettkampf- veranstaltung sprich Meisterschaften mit Alpencup und Länderpunktewertung zu veranstalten, jedoch in der Hoffnung, ei- nige Nachwuchsturniere durchführen zu können. Eine leichte Hoffnung keimte Anfang Juli auf, als man Trainingsmög- lichkeiten unter verschärften Auflagen wieder erlaubte. Mit vollem Elan wurde wieder mit Anfängern und Schülern trai- niert. Bis zu 15 Kinder nahmen wöchent- lich am Training teil, wobei man gezielt Technik und Beweglichkeit in den Vor- dergrund stellte. Bei den Jugendlichen und Erwachsenen gab es ebenfalls wie- der eine große Trainingsbeteiligung wo- bei hier das Kampf- und Techniktraining besonders fokussiert wurde. Mit dem Ausflug der Schüler zum Hochseilgarten nach Prägraten und meh- reren Grillabenden hielt man auch Ka- meradschaft und Geselligkeit am Leben. Anfang Oktober kam dann die Nachricht über das endgültige Aus - sprich: keine Wettkampfveranstaltungen, nur Training für die Saison 2020. Weil das „Durchmi- schen“ der Landesverbände ohne negati- ven Coronatests verboten ist. Ein ganzes Jahr ohne Wettkampf war für viele Top-Athleten ein harter Schlag. Gabriel Mariner und Matthäus Gander wären die Topfavoriten in ihren jeweili- gen Altersklassen (bis 10 und bis 12 Jah- re) gewesen. In der Schülerklasse bis 14 Jahre hat es Simon Lang am schlimms- ten getroffen. Der großgewachsene Virger war als Topfavorit für alle Schü- lertitel gesetzt. Aber auch alle anderen Nachwuchsranggler wurde ein sportli- ches Jahr an Wett- k amp f e r f a h r u ng genommen. Kein weiteres Jahr in der Jugendklasse gibt es auch für Top- ranggler Kevin Hol- zer. Er muss in der kommenden Saison in der Allgemeinen Klasse III starten. Viele Neueinsteiger in der Klasse IV ha- ben die wettkampf- lose Saison genutzt, um sich technisch und kämpferisch zu verbessern. Die drei Topathleten und Aushängeschilder in der Meisterklasse I sowie die Kraftpakete der Klasse II und III haben sich wieder in körperli- chen und technischen Belangen immens verbessert und werden daher mit viel Selbstvertrauen und Zuversicht in die Saison 2021 starten. Trotz des elfwöchigen Trainingsver- bots hatte man insgesamt an 52 Tagen trainiert. Mit Beginn des zweiten Lock- downs geht man nun in die Winterpause. Großen Dank dabei an das Trainerteam Franz, Philip, Sepp und Kevin Holzer. Nun muss man erneut zittern, ob man die neue Saison 2021 Mitte Jänner wie- der mit dem Training starten kann. Ein großes „Vergeltsgott“ dabei auch an alle Eltern, Omis und Opas, die ihre Schützlinge immer pünktlich und ver- lässlich zum Training bringen. Weiters darf ich als Sektionsleiter und Trainer die Gelegenheit nützen, all jenen Sponsoren und Gönnern der letz- ten Jahre zu danken, die den Osttiroler Rangglersport immer wieder und in jeg- licher Art und Weise unterstützt haben. Gleichzeitig bitte ich auch in wirtschaft- lich schwierigen Zeiten wiederum um eure tatkräftige Unterstützung bei der Ausrichtung und Durchführung der nächsten großen Turniere auf Osttiroler Boden. In diesem Sinne wünsche ich noch allen Sportsfreunden und Athleten eine gesunde, verletzungsfreie und hoffent- lich spannende Rangglersaison 2021. Große Freude bei einem Trainigsturnier der Schülerranggler Nur Training war für die Ranggler erlaubt KINDER, JUGEND & FAMILIE

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